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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken
Autoren: John Brunner
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ist allerdings nicht Ihr Verdienst. Ich habe Ram angewiesen, entsprechende Andeutungen zu machen. Ich wollte ganz sichergehen, daß Sie sich selbst darum kümmern und sich sofort auf den Weg machen. Ich war davon überzeugt, daß Sie diese wichtige Aufgabe keinem anderen anvertrauen würden.“
    „Was wollen Sie?“ würgte Bassett hervor.
    „Ich will Sie an der Ausführung Ihrer Pläne hindern. Bassett!“ Counce stützte die Ellenbogen auf den Tisch und beugte sich weit vor. „Sie sind ein gefährlicher Mensch. Soll ich Ihnen sagen, warum?“
    Bassett gewann allmählich seine Fassung wieder. Er hoffte, seine Leute alarmieren zu können und wollte Zeit gewinnen. Er nickte deshalb.
    „Sie sind ein intelligenter Mensch, Bassett. aber Sie übersehen die wichtigsten Dinge. Dabei sind Sie aber mächtig genug, aus Ihren Fehlern ungeheure Katastrophen zu machen. Sie denken immer nur an sich selbst und nie an die gesamte Menschheit.“
    „Wollen Sie mir das bitte erklären!“ fauchte Bassett beleidigt.
    „Natürlich. Ich habe Ihnen schon bei unserer ersten Begegnung gesagt, daß Sie herrschen wollen. Ihr Ehrgeiz beschränkt sich dabei nicht auf die Erde, sondern auf alle bewohnten Planeten. Sie übersehen dabei die Tatsache, daß Sie nicht zum Herrschen geeignet sind. Wir sind besser geeignet und haben das auch schon bewiesen.“
    „Daß ich nicht lache! Sie verfügen über eine geheime Organisation, Sie haben einen gewissen Einfluß und erstaunliche Mittel, aber keine Macht.“
    „Keine Macht?“ Counce zog die Augenbrauen hoch und lächelte überlegen. „Wir haben die Macht, einen ganzen Planeten zu verschenken. Ist es etwa keine Macht, das Schicksal zweier Lebensformen bestimmen zu können? Ist es keine Macht, zu bestimmen, daß zwei völlig fremde Lebensformen friedlich nebeneinander leben sollen?“
    „Zwei verschiedene Lebensformen?“ fragte Bassett verständnislos.
    Counce nickte nur. „Das übersteigt Ihr Vorstellungsvermögen!“
    Bassett wurde plötzlich ganz ruhig. „Sie sind ein Narr! Sie bluffen nur, und ich werde diesen Bluff aufdecken. Wenn Sie wirklich die Wahrheit sagen, habe ich ja nichts zu verlieren.“
    „Richtig, Bassett. Sie sind sich doch darüber im klaren, daß ich einen so gefährlichen Mann wie Sie nicht am Leben lassen kann.“
    Bassett sprang auf und brüllte um Hilfe, so laut er konnte.
    Auch Counce stand langsam auf und sah sich um. Direkt über sich sah er die schwache Stelle des Schiffes, die durch eingeschweißte Träger verstärkt worden war. Er sah auf seine Uhr und nickte zufrieden.
    Lecoq und andere Besatzungsmitglieder kamen in die Kabine gestürzt und starrten fassungslos auf den neuen Passagier.
    „Sie wissen, über welche Möglichkeiten ich verfüge“, sagte Counce ruhig. „Auf die gleiche Art und Weise, in der ich hergekommen bin, kann ich die Träger da oben verschwinden lassen. Sie werden in wenigen Sekunden nicht mehr vorhanden sein. Sie können sich wohl vorstellen, was das bedeutet! Niemand kann noch etwas daran ändern – auch ich nicht.“
    Counce war davon überzeugt, daß seine sorgfältigen Einstellungen stimmten. Er hoffte, daß inzwischen keiner seiner Leute zum Hauptlager zurückgekehrt war und die Automatik verändert hatte.
    „Er bringt uns alle um!“ brüllte Bassett.
    Auf den Gesichtern der Männer spiegelte sich die Gewißheit des nahen Todes. Sie starrten zur Decke, wo sich die Träger plötzlich auf geheimnisvolle Art und Weise auflösten. Die von dem furchtbaren Innendruck gequälten Platten kreischten und knirschten. Jeden Augenblick konnte die Außenhaut nachgeben.
    Bassett hatte bereits mit seinem Schicksal abgeschlossen. Er sah ein, daß er seinen Meister gefunden hatte, aber seine Augen verrieten seinen letzten Triumph. Counce machte keine Anstalten, das Schiff zu verlassen und war somit auch dem Tode preisgegeben.
    Eine Sekunde später gaben die Schweißnähte nach: das Schiff riß der Länge nach auf. Counce fand endlich das Vergessen, nach dem er sich schon so lange sehnte. Bassett starb mit der Gewißheit, daß sein Gegenspieler den gleichen Tod gefunden hatte. Das war das Ende …
     
    *
     
    Counce spürte die Kälte und auch den Schmerz. Was war das? War das das ersehnte Nichts? Er durfte doch nichts mehr fühlen und denken.
    War es den anderen etwa doch gelungen, ihn wieder zu materialisieren? Er hatte doch alle Aufzeichnungen gelöscht oder zumindest verändert. Aber er erinnerte sich klar an die Explosion des Schiffes, an
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