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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken
Autoren: John Brunner
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Ihnen doch klar! Ich kann Ihnen nur den guten Rat geben, mich sofort zu dem Boot schwimmen zu lassen!“
    „Ist das wahr?“ rief Bassett aus. Offensichtlich hatte er die Besatzungsmitglieder mithören lassen.
    „Ja. es stimmt“, drang eine Stimme aus dem Deckenlautsprecher. „Das U-Boot kann uns nichts anhaben, solange wir abgeschirmt sind.“
    Bassett war durch das Auftauchen seines seltsamen Gastes so verwirrt, daß er sich selbst hinter der Abschirmung nicht mehr sicher fühlte. „Ja. Lecoq“, rief er aus. „Wir steigen sofort auf und suchen uns einen anderen Platz.“
    Dann blickte er spöttisch zu Counce auf. „Sie waren leichtsinnig.“
    Counce seufzte und drückte seinen Zigarillo aus.
    „Schick’ sofort ein paar Männer rein!“ befahl Bassett. Kaum eine Sekunde später traten zwei große, muskelbepackte Männer in den Raum und warteten auf weitere Befehle.
    Bassett wies wortlos auf Counce, und die beiden Männer traten drohend an ihn heran. Den ersten traf Counce genau am Kinn. Der Mann kippte nach hinten über und ging bewußtlos zu Boden. Den anderen machte Counce nach wenigen Sekunden auf die gleiche Weise kampfunfähig.
    Bassett sprang auf und drückte sich ängstlich in eine Ecke. „Lecoq!“ brüllte er laut.
    „Ich bringe das Schiff gerade in eine Kreisbahn“, klang Lecoqs Stimme aus dem Lautsprecher. „Wir können nicht schießen, ohne Sie zu gefährden.“
    Bassett starrte verwirrt auf die beiden niedergestreckten Muskelmänner und dann auf Counce, der den Blick lächelnd erwiderte.
    „Ich sagte Ihnen doch, daß es keinen dritten Weg gibt, Bassett!“
    Einen Augenblick später war er nicht mehr da.
    Bassett starrte mit aufgerissenen Augen auf die Stelle, die sein merkwürdiger Gast eben noch eingenommen hatte …

 
3.
     
    Mehr als fünfzig Menschen befanden sich in der langgestreckten Grube, und doch hatte Anty Dreean das Gefühl grenzenloser Einsamkeit. Durch das grelle Licht der Bogenlampen glühten hart und kalt die fremden Sterne eines fremden Himmels. Vor den Gesichtern der grabenden Menschen standen die weißen Wolken ihres Atems und verdeutlichten die Kälte der Atmosphäre.
    Die Grube war etwa dreißig Meter lang und acht Meter breit. Zehn oder zwölf Männer und Frauen krochen mit empfindlichen Meßinstrumenten auf dem Boden der Grube herum, brachen hier und da ein hart aussehendes Stück aus dem Boden und zerkrümelten es vorsichtig zwischen den Fingern. Andere standen frierend herum und warteten auf das Ergebnis dieser Untersuchungen. Anty stand an einer Schalttafel und bediente das Beleuchtungssystem.
    Ein unvoreingenommener Betrachter hätte die Männer und Frauen für eine archäologische Expedition halten können, denn die Suchmannschaft ging sehr sorgfältig vor und kratzte Schicht um Schicht des Bodens ab. Diese Annahme war auch gar nicht so falsch. Was sollten diese Menschen auch sonst auf Regis, dem einsamsten und am weitesten von der Erde entfernten Außenposten, suchen?
    Die Vorsicht und die Gründlichkeit hatten die Sucher mit echten Archäologen gemeinsam, aber sie suchten nicht des reinen Wissens wegen, sondern aus ganz anderen, für sie weitaus wichtigeren Gründen. Sic suchten nach bestimmten Anzeichen einer Gefahr, einer Gefahr, die alles übertraf, was die Menschheit bis zu diesem Zeitpunkt je beunruhigt und bedroht hatte.
    Noch war nichts gefunden worden. Anty wünschte es beinahe, daß sie schon etwas entdeckt hätten. Wenigstens würde dann die Ungewißheit ein Ende haben.
    Unter sich sah er Wu, den Leiter der Expedition und dessen rechte Hand Katja Ivanovna wie groteske Puppen vor der Wand der Grube stehen. Wu hielt einen Sonar-Detektor in der Hand und tastete damit das Erdreich ab. Das flackernde Licht am Ende des Stabes verriet das Vorhandensein fester Materie. Katja nahm einen Spaten und begann zu graben.
    Anty beugte sich noch weiter vor, denn er fragte sich, was da wohl zum Vorschein kommen würde. Ein Befehl erinnerte ihn jedoch wieder an seine Aufgabe. Er erkannte Lotus’ Stimme und trat schnell an seine Schalttafel, um das andere Ende der Grube besser auszuleuchten. Alle in der Grube arbeitenden Menschen blickten neugierig auf Lotus.
    Lotus hielt einen glänzenden Gegenstand in den Händen und winkte Wu heran, der sofort zu ihr eilte. Sie steckten die Köpfe zusammen, so daß Anty nur die Kapuzen sehen konnte.
    Einer der in der Grube stehenden Männer sprach endlich die Frage aus, die wohl allen auf der Zunge lag. Anty lauschte angestrengt,
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