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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken
Autoren: John Brunner
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unumwunden zu. Wahrscheinlich war das eins der Geheimnisse seiner ungewöhnlichen Erfolge. Er verschwendete keine Zeit und machte gar nicht erst den Versuch, seine Absichten zu leugnen.
    „In großen Zügen haben Sie recht“, sagte er. „Mir ist allerdings rätselhaft, woher Sie das wissen. Sie irren allerdings, wenn Sie behaupten, daß ich das Universum beherrschen will. So etwas ist unmöglich.“
    „Darüber ließe sich diskutieren“, antwortete Counce. „Es gibt verschiedene Arten des Herrschens.“
    Bassett nickte nur und blickte seinem merkwürdigen Gast mit wachsendem Interesse in die Augen. „Ich weiß noch immer nicht, warum Sie zu mir gekommen sind.“
    „Um Ihnen zu sagen, daß Ihre Mission auf Boreas ein glatter Mißerfolg und nichts als Zeitverschwendung war. Sie haben diesen Planeten gewählt, weil seine Bewohner uns gegenüber nicht allzu feindlich eingestellt sind. Übrigens wird Ihr Elektronengehirn zu dem gleichen Ergebnis kommen. Wenn ich nicht hier wäre, würden Sie allerdings vermuten, daß falsche Daten einprogrammiert wurden und das Ergebnis immer wieder überprüfen lassen. Was immer Sie auch anstellen, Mr. Bassett, die kommende Krise läßt sich nicht verhindern.“
    Bassett schüttelte ungläubig den Kopf. „Hören Sie, junger Mann! Wir haben die Ergebnisse unserer Untersuchungen noch nicht ausgewertet. Sie können mich nicht bluffen. Weder Sie noch Ihre Hintermänner können einen Bericht haben. Ich will Ihnen beweisen, warum das nicht sein kann. Ich besitze das schnellste zivile Raumschiff. Kein anderer kann an einen Metchnikov-Antrieb herankommen.“
    „Das stimmt“, gab Counce zu, ohne allerdings zu erwähnen, daß er bessere und schnellere Methoden kannte und deshalb auf ein schnelles Raumschiff verzichten konnte.
    Bassett war ein wacher Geist, aber nicht ganz frei von Eitelkeit. Sein Gast hatte eben zugeben müssen, wie bestechend seine Kombinationsgabe war. Trotzdem hatte er ein unruhiges Gefühl. Die Worte seines Gastes erinnerten ihn an bestimmte, unverständliche Dinge. „Ich habe in letzter Zeit merkwürdige Dinge gehört und die Augen offengehalten. Vielleicht habe ich sogar mit Ihrem Erscheinen gerechnet.“
    „Und ich habe auf Sie gewartet, obwohl kaum ein Mensch den Landeplatz kennen konnte!“ Counce sagte diesen Satz langsam und mit besonderer Betonung, um Bassetts Selbstbewußtsein einen Stoß zu geben. „Sie geben sich Mühe, Mr. Bassett. aber Sie wissen nicht einmal, was eigentlich los ist.“
    „So? Wissen Sie es vielleicht besser?“ fragte Bassett bissig.
    „Nehmen wir an, meine Freunde und ich haben das Problem länger und gründlicher untersucht“, entgegnete Counce. „Ich kann Ihnen jedenfalls sagen, daß die Lösung nicht auf Boreas, sondern auf Ymir zu suchen ist. Wenn Sie wollen, daß ich das Problem löse, können Sie mir auf sehr einfache Weise Bescheid geben. Kaufen Sie eine Reklamesendung des Falconetta-Programms von Video India. Da Sie diesen Sender nie für Ihre Reklamesendungen benutzen, wird mir das sofort auffallen. Ich weiß, Sie lieben den Sender nicht, weil Ram Singh keine Reklamesendungen mit hypnotischer Wirkung zuläßt. Wenn Sie mit diesem Vorschlag nicht einverstanden sind, können Sie mich vergessen. Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten.“
    Er stand auf und hob die Hand, um Bassett das Wort abzuschneiden. „Es hat keinen Zweck, Mr. Bassett. Es gibt keine dritte Möglichkeit. Von selbst werden Sie das Problem nie lösen können. Selbst mir wird es Schwierigkeiten bereiten, obwohl ich ein Spezialist für derartige Dinge bin.“
    „Sie können auf jeden Fall Probleme in die Welt setzen“, brummte Bassett unwillig. „Ich bin aber auch nicht ganz ohne Erfahrungen, junger Freund. Ich nehme an, Sie haben sich gut vorbereitet, sonst hätten Sie sich nicht allein hergewagt. Das bedeutet, daß ich das, was Sie wissen, nicht sogleich erfahren kann. Ich bin aber geduldig und kann warten. Es gibt Mittel, Sie zum Sprechen zu bringen, das wissen Sie doch!“
    Diese unverhüllte Drohung ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Counce beugte sich über den Tisch und sagte hart: „Es gibt keinen dritten Weg, Bassett! Ich glaube, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt. Übrigens sollte Ihr Mann an den Detektoren besser aufpassen. Ein kleines U-Boot von der Dateline-Fischfarm kreist jetzt um den Sichtschutzgürtel Ihres Schiffes. Ein gewöhnlicher Fischwächter kann aber nichts von der Existenz Ihres Schiffes ahnen, das ist
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