Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
wohl bezeugen können, oder nicht? Ich habe selbst gesehen, wie wir euch rammten.“
    Er lächelte erleichtert.
    „Jinty – ich wollte Ihnen – ich wollte dir schon immer etwas sagen, aber ich hatte niemals Zeit. Ich habe auch jetzt noch keine Zeit. Aber bald bestimmt. Wenn du willst. Weißt du, ich hatte so schrecklich Angst um dich, als die beiden Schiffe abstürzten. Wenn ich mir vorstelle, die COURAGEOUS wäre in den Lavasee gefallen – ich wollte nicht mehr leben. Kannst du das verstehen?“
    „Was glaubst du, was ich fühlte, als ich in dem Wrack lag und an die OUTRIDER dachte? Ich hatte den glühenden See ebenfalls gesehen.“
    „Oh – Jinty …“
    „Ja“, nickte sie. „Es war die Hölle!“
    Er wunderte sich, daß sie ihre Gefühle so lange hatten voreinander verbergen können. Sie mußte es ja. Er hatte es so gewollt. Aber jetzt brach es aus beiden heraus. Vielleicht auch nur deswegen, weil sie erschöpft waren und sich selbst nicht mehr so in der Gewalt hatten.
    McGilligan winkte ihnen zu.
    „Hallo“, machte er und ließ seine Zähne blitzen.
    „Woher hast du noch die Kraft zum Winken?“ fragte Tait. Er grinste.
    „Fertig“, nickte McGilligan und zeigte auf die Grube, wo Frauen und Männer die letzten Felsstücke aushoben. „Sie ist groß genug, die Flammen entweichen zu lassen.“
    „Seht – das Schiff!“ rief Jinty.
    Die neue OUTRIDER schwankte ein wenig, als sie die wenigen Meter abrutschte und sich dann langsam senkrecht stellte, genau wie vorausberechnet. Oben auf der Ebene ließen die Männer langsam die Zugseile nach, aber das Schiff veränderte seine Lage nicht mehr.
    Es blieb stehen. Bereit, sie alle von diesem Höllenplaneten fortzubringen.
    Tait fühlte die Müdigkeit auf sich herabsinken, aber von innen heraus erfüllte ihn die Stärke des Vollbrachten. Er gab seine letzten Befehle. So viel mußte noch in den Lagerräumen verstaut werden. Nichts von Belang sollte zurückbleiben.
    „Paddy“, rief er dann seinen Ersten Offizier zu sich. „Paddy, ich möchte, daß Sie die Mannschaft antreten lassen. Ich will die Männer und Frauen sehen, die das Unmögliche möglich gemacht haben.“
    Und dann stand er vor dem Rest seiner Mannschaft und sah sich jedes einzelne Gesicht genau an, als wolle er es nie mehr vergessen.
    „Ihr habt euch alle gut gehalten“, begann er. „Doch nun haben wir es geschafft. Wir sind müde und hungrig.“ Er machte eine kurze Pause, denn drüben im Krater flogen unter donnerndem Getöse einige schwere Brocken hunderte von Metern hoch in die Luft. Er wartete, bis der kurze Ausbruch vorüber war, dann fuhr er fort: „Die Männer und Frauen des TEK geraten oft in verzweifelte Situationen, aber es ist dies wohl das erste Mal, daß sie zwei Schwesterschiffe zu einem verschmolzen.“
    Wieder spie der Vulkan Feuer und Lava. Der Planet wollte sich mit einem prächtigen Schauspiel von ihnen verabschieden – vielleicht aber machte er auch einen letzten Versuch, sie zu vernichten.
    Tait blieb eigensinnig, wie er es immer gewesen war. Er dehnte seine Worte, um den Höllenplaneten herauszufordern.
    „Wir haben ein neues Schiff. Von den Wracks der OUTRIDER und COURAGEOUS habt ihr ein neues Schiff erbaut.“ Er drehte sich um und hob grüßend die Hand. Im gleichen Augenblick schwemmte eine erste Welle glutflüssiger Lava über den Kraterrand und schob sich schwerfällig auf sie zu.
    Tait schluckte, aber seine Hand an der Mütze zitterte nicht.
    „Und so taufe ich dich auf den Namen OUTRAGEOUS.“
    Er ließ die Hand sinken.
    „Alles an Bord! Eine neue Aufgabe liegt vor uns. Und – schließlich wollen wir uns nicht zu guter Letzt noch die Füße verbrennen.“
    Es ging nun alles sehr schnell. Tait stand als letzter auf dem steinigen Boden des Höllenplaneten und sah hinauf in den farbigen Himmel, der den Schein des ausbrechenden Vulkans feuerrot widerspiegelte. Die Lavamassen erhielten reichlich Nachschub und krochen immer näher heran.
    Im Kontrollraum schien alles wie neu. Stafford hatte die letzte Überprüfung gestern vorgenommen, bevor das Schiff stand. Es funktionierte alles wie vorgesehen.
    Jinty war auch da. Sie lächelte. Er gab das Lächeln zurück. Aber dann konzentrierte er sich auf seine Aufgabe. Er nickte McGilligan zu.
    „Start! Kurs – SAUMAREZ.“
    Sekunden später heulten die Düsen auf. Die OUTRAGEOUS erhob sich auf einer glühenden Säule flammender Gase und stieg. Unten auf dem Höllenplaneten schoben sich die Lavamassen durch die Rinne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher