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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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auseinanderfällt“, sagte Tait leise.
    Das Schiff wurde immer schneller. Es machte einen unheimlichen Lärm, und Metall kreischte schleifend über das Gestein. Stafford knurrte etwas Unverständliches und tat so, als sei er an allem schuld, was noch geschehen könnte. Tait sah ihn scharf an. Der Ingenieur schwieg.
    Die Masse des Schiffes schob auch schwere Felsbrocken mit Leichtigkeit aus der Rinne. Sie erzeugte einen solchen Schwung, daß an ein Anhalten nicht mehr zu denken war. Erste Teile der Verkleidung verbeulten sich und sprangen ab. Das schrille Kreischen wurde zu einer ohrenbetäubenden Orgie.
    Tait stand regungslos und wie erstarrt. Kein Laut kam über seine Lippen. Er wußte, daß dies das Ende seiner Hoffnung war.
    Sie glichen Wahnsinnigen, weil sie geglaubt hatten, das Schicksal herausfordern zu können.
     
    *
     
    „Sie sehen nicht sehr geistreich aus, Staff“, sagte McGilligan. „Was ist dort eben geschehen?“
    „Es tut mir leid – der Felsen muß nachgerutscht sein. Es tut mir leid – ich kann nicht mehr richtig denken. Ich wollte den Bug Meter um Meter senken und dabei unter Kontrolle halten. So schnell sollte er nicht kommen.“
    Sie sahen dem nahenden Unheil entgegen. Und sie konnten nichts unternehmen, es aufzuhalten.
    Nichts?
    Tait sah sich um und lief dann, so schnell er konnte, zu einem der mit offenem Mund herumstehenden Arbeiter zu, entriß ihm ein Brecheisen und stürzte sich auf einen großen, runden Felsblock, der mehrere Tonnen wiegen mochte. Er lag dicht am Rand der Rinne.
    Er schob das Eisen unter den Brocken und hob an.
    Paddy, Stafford, Ferrari, Sims, Lonnegan und Mitsubishi erfaßten die Situation und erkannten den Plan ihres Kommandanten. Sie nahmen ebenfalls alle erreichbaren Brecheisen und halfen ihm.
    Der Felsen rührte sich träge.
    Mehr Männer kamen herbei.
    Der Felsen begann zu rollen und fiel schließlich mit Gepolter in die Rille, füllte sie fast völlig aus.
    Die OUTRIDER war langsamer geworden, aber sie hielt nicht an.
    „Sie wird aufgeschlitzt wie eine Banane!“ schrie jemand.
    „Maul halten!“ rief McGilligan zurück.
    Der Bug prallte gegen den Felsblock, allerdings nicht mit der Spitze, sondern mit dem hinteren Ende. Der Felsen verschwand unter der gewaltigen Masse. Das Schiff richtete sich ein wenig auf – und lag still.
    Die plötzliche Stille schmerzte in den Ohren.
    Tait sagte:
    „Sehen wir nach, was noch zu gebrauchen ist.“
    Es war eine ganze Menge beschädigt, aber nichts, das sich nicht reparieren ließ. Sie benötigten zwei volle Tage, den Felsen unter dem Schiff zu entfernen. Langsam und vorsichtig begann es dann wieder zu rutschen, den Kraterrand hinab, auf den Lavasee zu. Es gab keine andere Möglichkeit, das Schiff später senkrecht zu stellen. Es mußte von der Schräge aus auf die waagerechte Ebene des am Ufer erstarrten Sees treffen und anhalten. Dort konnte es dann aufgerichtet werden.
    Es dauerte mehr als zwei Wochen.
    Dann begann der schwierigste Teil der Arbeit. Das Aufstellen.
    In der Ebene unter der Schräge entstand eine Vertiefung. Wenn die neue OUTRIDER weiterrutschte, würde sie umkippen und mit dem Heck zuerst landen. Einige Tage noch, vielleicht.
    Sie arbeiteten in Schichten. Tait kam endlich dazu, ausgiebig zu schlafen. Leaburg war meist bewußtlos. Eine ärztliche Maßnahme, zwinkerte Doc, als Tait sich zu wundern wagte.
    Jinty war schnell gesundet. Sie wollte draußen helfen, aber Tait hatte sie sofort ins Schiff geschickt, das ihnen wieder als provisorische Unterkunft diente.
    Er war daher nicht wenig erstaunt, sie heute wieder bei der Grube zu finden, die ausgehoben wurde.
    Langsam kam er näher und blieb vor Jinty stehen.
    „Winslow! Ich habe Ihnen befohlen, Leutnant Todd zu helfen. Sie melden sich sofort bei Leutnant Todd. Verstanden?“
    Sie stieß ihre Schaufel in den Boden und schritt davon, stolz und aufrecht. Aber nach zehn Minuten kam sie zurück.
    „Tut mir leid, Capt’n. Im Schiff haben sie keine Arbeit für mich. Staff und Sweeny arbeiten im Maschinenraum und behandeln die Düsen wie neugeborene Babies.“
    „Das sollte Paddy hören“, grinste Tait und reichte ihr die Wasserflasche. „Trinken Sie.“
    „Danke.“ Und dann: „Habe ich Ihnen schon erzählt, wieso es zu dem Zusammenstoß zwischen den beiden Schiffen kam? Die Steuerung der COURAGEOUS versagte.“
    Tait wurde ganz steif.
    „Was? Wissen Sie das genau? Und – glauben Sie, daß das Kriegsgericht Ihnen glauben wird?“
    „Ich werde es ja
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