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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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hilft, wenn er eintrifft. Ich gehe zum Wrack.“
    „Zu welchem?“ fragte McGilligan.
    „Verdammte Frage!“ platzte Tait heraus, aber dann lächelte er resigniert. „Sie haben recht. Wir werden es niemals schaffen.“
    „Natürlich schaffen wir es, Capt’n. Ganz bestimmt sogar. Aber fragen Sie mich nicht, wie.“
    „Also gut. Und eine kleine Planänderung, die mir gerade einfällt. Sobald alle Schlitten hier eingetroffen sind, kommen Sie alle zur COURAGEOUS. Ich benötige sämtliche Mannschaften für einen recht schwierigen Transport.“
    Lonnegan landete mit dem Gleiter und holte ihn ab. Tait erholte sich während des Fluges soweit, daß er die noch vorhandenen Leute sofort zusammenrufen konnte, einschließlich der Mädchen. Er erklärte ihnen, was er wollte, und bald darauf begann man, aus den überreichlich vorhandenen Kabelresten dicke Schnüre und Taue zu drehen, Schlingen anzufertigen und Bodenbretter zu schneiden. Die Mittagsrationen wurden verteilt. Die Sonne stieg in den Zenit. Aber die Einzelteile für eine Brücke waren fertig.
    Nun mußten sie noch bis zur Spalte transportiert werden. Einiges wurde zu Bündeln zusammengepackt und so getragen. Anderes wiederum mußte per Schlitten gefahren werden.
    Sam arbeitete wie ein Pferd. Seine elektronisch gesteuerten Muskeln waren unermüdlich, sein metallischer Körper unverletzbar. Während des Transportes schleppte er ganz nebenbei zwei Männer, die vor Erschöpfung zusammengebrochen waren. Der Gleiter brachte sie zur OUTRIDER, nachdem er eine Gruppe Männer und ein Tauende auf die andere Seite der Spalte abgesetzt hatte.
    Tait betrachtete das Tau, das nun quer über dem dunklen Abgrund lag.
    „Wenigstens das konnte die Technik noch für uns tun.“
    „Ja“, grunzte McGilligan. „Der Rest ist Muskeln.“
    „Was meinen Sie, wieviel der Gleiter tragen könnte, wenn man alle unnötigen Teile aus ihm entfernte?“
    Der erste Offizier zog eine Grimasse.
    „Daran habe ich auch schon gedacht – und es ausgerechnet. Er schleppt alles, was wir ihm aufbürden, aber Pumpen, Düsen und den Reaktor – nein. Das geht nur mit den Schlitten.“
    „Und dazu brauchen wir die Brücke. Fangen wir also an.“
    Sie packten Pfeiler, Seile und eine Portion der Bretter zusammen und schafften sie über die Spalte. Wenigstens entstand so schon mal eine Art Übergang, wenn die Tragkraft eines einzelnen Seiles auch beschränkt blieb. Aber mit der Zeit nahm das Gebilde Formen an. Sicher, für die Schlitten würde es doch nicht reichen, das erkannte Tait sehr bald. Aber die Männer konnten zu Fuß einzeln die Spalte überqueren. Schwere Lasten mußten abgeladen und über den Abgrund gehievt werden. Die leeren Schlitten folgten, um drüben wieder beladen zu werden.
    Als der erste abfahrbereit war, suchte sich Tait die Mannschaft aus und schlüpfte selbst in eine der Zugschlingen. Die fremde Sonne brannte heiß auf sie herab und hatte die Steine erwärmt. Die Hitze kam somit von oben und unten gleichzeitig. Wieder schnitten die Seile in die Haut. Und wieder ging es Meter für Meter voran, bis die Gruppe an der Brücke ihren Blicken entschwand.
    Nach einer Stunde legte Tait die erste Pause ein.
    Sie hatten den Kraterwall erreicht und genossen eine ungetrübte Fernsicht. Dort drüben, fast auf der höchsten Stelle des Walles, stand wie ein Turm die OUTRIDER.
    Tait starrte hinüber und spürte das plötzliche Erschrecken.
    Er hatte die Gegend bisher nur vom Gleiter aus beobachten können und nicht darauf geachtet, wie groß die Entfernungen wirklich waren. Es war noch unvorstellbar weit bis zur OUTRIDER, die, auf der ihr verbliebenen Heckflosse gestützt, ein wenig schräg in dem Gestein klemmte.
    Tait versuchte, die Verzweiflung abzuschütteln, die ihn überkam, aber es wollte ihm nicht recht gelingen.
    Selbst wenn sie es fertigbrachten, ihre Fracht bis zu dem Schiff zu schaffen, so würde es niemals möglich sein, das Heck der COURAGEOUS an den Leib der OUTRIDER zu schweißen.
    Niemals!
    Denn bei der geringsten Erschütterung würde die OUTRIDER das Gleichgewicht verlieren und abstürzen …
     
    *
     
    Die Sonne sank bereits wieder dem Horizont entgegen, als Tait anhalten ließ. Sie schlugen das Lager im Schutz einiger Felsen auf, die Deckung nach allen Seiten boten. Der Gleiter brachte Lebensmittel, Trinkwasser und Decken für die Nacht.
    Tait spürte die fast niederschmetternde Müdigkeit in jedem einzelnen Knochen. Den Männern konnte es nicht anders ergehen. Der Mangel an
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