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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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hatte. Also stand er auf und nahm den Funkspruch entgegen. Er antwortete:
    „Danke, Paddy. Ich komme selbst. Ich freue mich, daß Sie es in dieser kurzen Zeit geschafft haben, den ersten Transport fertigzustellen.“
    Er schaltete das Gerät ab, befahl Sims, den Gleiter fertigzumachen und eilte in die Zentrale zurück, um Papier und Schreibstift einzustecken. Sims erwartete ihn bereits.
    Später, als sie in geringer Höhe über die erstarrte Landschaft dahinflogen, bemerkte Tait erst den böigen Wind, der dem Piloten schwer zu schaffen machte. Sims nickte.
    „Sieht nach einem Sturm aus, Capt’n.“
    „Richtig“, entgegnete Tait kurz. Malmbergh von der meteorologisehen Station hätte das eigentlich wissen müssen. Ein nettes, kleines Mädchen, diese Malmbergh, nebenbei. Aber er hatte sich so auf die Aufgabe konzentriert, das Heckteil des anderen Schiffes abzutrennen und über die Landstrecke zur OUTRIDER zu schaffen, daß er bisher keine Zeit übrig hatte, sich um die Wissenschaftler zu kümmern. Und auch diese würden bisher kaum dazu gekommen sein, ihre Instrumente auch nur auszupacken, soweit sie heil geblieben waren.
    Eigentlich war es eine seltsame Situation. Die Erdregierung hatte unzählige Millionen dafür ausgegeben, die Wissenschaftler über die Lichtjahre hinweg zu diesem Planeten zu bringen. Und es war seine Aufgabe, sie unter allen Umständen von hier wieder fortzuschaffen. Dazu mit möglichst vielen Forschungsergebnissen.
    McGilligan begrüßte ihn mit seinem altgewohnten Lächeln. Er sah aus, als sei er eben erst aus der Sauna gekommen. Die braune Brust glänzte, als habe er sie mit einer Speckschwarte abgerieben. Den anderen Männern erging es nicht anders.
    „Gute Arbeit“, lobte Tait und sah hinauf in den klaren Himmel. „Die Sonne wandert nur so langsam, daß man es kaum bemerkt. Man verliert alle gewohnten Zeitbegriffe.“
    „Ich halte mich an den Durst und meinen knurrenden Magen“, gab McGilligan zurück.
    „Okay, McGilligan. Legen Sie eine Pause ein und rufen Sie die Leute zusammen. Ich möchte zu ihnen sprechen.“
    Kurze Zeit darauf lagen sie alle in dem weichen Moos.
    Tait betrachtete die Versammlung zufrieden.
    „Wir sind hier gelandet und stecken fest. Aber wir wollen leben und nicht hier verrotten. McGilligan hat verschiedene Transportkolonnen zusammengestellt, die nur aus Männern bestehen. Frauen machen nicht mit, denn die Arbeit des Transports ist zu hart für sie. Auch genügen die restlichen Männer, die nicht zum Transportkommando gehören, zur weiteren Abwrackung der COURAGEOUS. Die Mädchen kümmern sich also künftig um ihre eigentliche Aufgabe – jede auf ihrem Gebiet. Das ist ein Befehl, verstanden? Einige der Instrumente werden defekt sein. In dem Fall habe ich nichts dagegen, wenn man sich hier bei den Arbeitstrupps nützlich macht. Alles verstanden?“
    Zuerst wollten einige der Mädchen protestieren, aber dann waren sie doch froh, wieder zu ihrer ursprünglichen Aufgabe zurückkehren zu können, wenn es auch ganz so aussah, als sollten ihre Arbeitsergebnisse die Erde niemals erreichen. Tait verstand die Gefühle der Mädchen. Nicht genau so, aber doch ähnlich war es ihm gegangen, als er damals seine begonnene Laufbahn als Atomphysiker aufgegeben hatte und Mitglied der Raumflotte geworden war.
    „Die Mädchen haben aus Kabeln erstklassige Zugseile fabriziert“, warf McGilligan ein. Tait nickte.
    „Gut. Natürlich, Paddy, wenn Sie einige von ihnen benötigen – ich habe nichts dagegen einzuwenden. Wie ich die Mädchen kenne, laufen sie schon, wenn Sie nur Ihren großen Mund aufreißen.“ Er lächelte. „Alle Mädchen lieben den netten Iren, nicht wahr?“ Und er beugte sich zu McGilligan und flüsterte, daß nur dieser es hören konnte: „Jetzt sehen Sie zu, wie Sie das Sweeny erklären können.“
    „Dann gehe ich besser gleich zu ihr“, grinste McGilligan zurück, wurde aber sofort wieder ernst. „Stafford hat aus Hüllenplatten Schlitten gebogen. Dort liegen die Seile. Alles ist fertig, Capt’n. Wann soll es losgehen?“
    „Sofort, Paddy.“
    Wenn Tait später an diesen ersten Treck zurückdachte, schauderte er. Die Schlitten waren beladen worden, und die Männer legten sich die Enden der Zugseile um die Brust. Damit sie nicht so einschnitten, legten sie Stoffreste zwischen Seil und Haut. Vier Mann zogen jeweils einen dieser Schlitten.
    Tait gehörte zur Mannschaft des ersten Schlittens. Man hatte Pumpen und andere leichtere Gegenstände geladen,
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