Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
Saujob!“
    „Ich würde das nicht sagen“, flüsterte der Cap fast unhörbar.
    McGarrity kletterte an der Leiter empor. In der Mitte hielt er an.
    „Du hast natürlich recht, Cap, aber trotzdem ist es ein Saujob! Lenson denkt anders, aber dafür ist er ja auch verrückt.“
    Die Arbeit war glatte Routine.
    Am zweiten Vormittag erwischte der Doktor den Captain unter den Heckflossen und hielt ihn an.
    „Hat unsere Arbeit schon Erfolg gehabt – und lohnt es sich?“
    Der Captain zeichnete mit seiner Stiefelspitze Kreise in den Sand.
    „Selbstverständlich, Doc. Drüben in den Wäldern wimmelt es voller Leben. Unter der Ebene lagern eine Menge wertvoller Mineralien. Auf ihr kann Korn wachsen. Doch, der Planet gehört zur Klasse eins.“
    „Ich habe Lenson untersucht“, wechselte der andere das Thema. „Kerngesund. Hat aber eine Stinkwut auf McGarrity.“
    „Soso …“
    „Hat McGarrity recht? Müssen wir frühzeitig umkehren?“
    „Sam fliegt heute nach Osten“, ging der Captain nicht auf die Frage ein. „Begleite ihn. Frische Luft wird dir gut tun.“
    „Fein“, nickte Doc und ging davon. Der Captain sah ihm nach. Sein Lächeln verschwand allmählich aus seinem Gesicht. Er wartete, bis das Flugzeug im blauen Himmel verschwunden war, dann suchte er den Mann, der keine Fragen stellte, die man unmöglich beantworten konnte.
    „Hallo, Shep“, begrüßte er den Biophysiker, der vor seinen Kästen hockte. „Schon was gefunden?“
    „Wir hätten drüben im Wald landen sollen, auf einer Lichtung.“
    „Gefährlich, Shep. Man weiß niemals, was unter den Blättern ist, bis man landet.“
    „Die Ventilationsanlage des Wagens funktioniert nicht mehr. Ich bin halb geröstet, wenn ich von meinen Ausflügen zurückkomme.“ Er lehnte sich im Stuhl zurück, reckte seine halbnackten Arme und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. „Immerhin – dies habe ich gefunden.“
    Der Captain betrachtete den kleinen Insektenkörper mit Abscheu.
    „Ich weiß, wie gern du die Tiere auseinandernimmst, aber mir wäre es lieber, du würdest sie einfach in die Flaschen tun und wegstellen.“
    Shepkin schüttelte seinen übergroßen Kopf und setzte seine eben unterbrochene Tätigkeit ungeniert fort.
    „Ich muß wissen, mit welchen Lebewesen wir es zu tun haben – bevor etwas passiert. Physisch gesehen ist nichts Besonderes an diesem Kerl hier. Er hat vier Beine, einen Kopf, zwei Augen, eine Nase, einen Mund. Auch die anderen Käfer sehen nicht viel anders aus. Wirklich, nichts Aufregendes. Bis auf dieses hier. Siehst du?“
    Der Captain streckte die Hand aus, um den abgeschnittenen Insektenschwanz anzufassen.
    „Halt!“ warnte ihn Shepkin. „Er ist scharf wie ein Rasiermesser.“
    Der Schwanz war braunrot, abgeflacht nach beiden Seiten. In der Mitte war eine knorpelige Verstärkung. Wie ein zweischneidiges Messer hatte die Natur ihn geformt.
    Shepkin zog ein Taschentuch hervor und legte es auf den Tisch. Vorsichtig nahm er den Schwanz auf und teilte das Tuch mit einem Zug in zwei Teile.
    „Siehst du, was ich meine? Messerscharf und hart.“
    „Warum?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht eine Waffe. Sieh’ dir die Zehen an. Diese Klauen. Wie Steigeisen.“
    „Baumtiere?“
    „Sieht so aus.“
    „Wenn du mehr von ihnen fängst und sie studierst, wirst du vielleicht feststellen, daß sie sich gegenseitig mit ihren Schwänzen enthaupten.“
    Shepkin lachte.
    „Enthaupten – ja, wahrscheinlich. Was ist eigentlich mit Lenson? Er steckt uns noch alle an mit seinem Pessimismus.“
    „Er glaubt an seine Aufgabe, die Grenzen des bekannten Universums weiter auszudehnen – und er tut es für die Erde, für uns alle.“
    „Trotzdem – wenn McGarrity ihm nicht bald die Faust auf die Nase setzt – nun, du weißt selbst, daß ich ein gutmütiger und fauler Bursche bin – ja, dann werde ich es tun …“
    „Immer mit der Ruhe, Shep.“ Der Captain reckte sich. „Lenson kennt seine Arbeit. Wir sind alle ein wenig nervös, und das ist weiter kein Wunder. Wir wären nicht hier, wären wir nicht nervös.“
    „Es lebe das gute, alte Erkundungskorps! Ein Job ohne Rücksichten. – Hauptsache ist, du erfüllst deine Pflicht. Hurra!“ Shep warf sein Skalpell hart auf die Tischplatte. „Hölle! Das ist alles, was wir davon haben: immer noch mehr Arbeit und Pflichten.“
    „Drei Planeten liegen noch vor uns, Shep“, sagte der Captain und ging. Er kletterte in die Zentrale des Schiffes. Drei Planeten noch, und nur noch fünf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher