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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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in angenehmer Bedeutungslosigkeit. Es hätte ein ganz gewöhnlicher Besuch sein können. Dr. Darell stellte den jungen Mann als einen entfernten Verwandten von einem entfernten Planeten vor, und das allgemeine Interesse an ihm flaute bald ab.
    Und auch Arcadias Vorbereitungen gediehen. So brachte sie zum Beispiel ihren Klassenkameraden Olynthus Dam dazu, ihr ein selbstgebautes Lauschmikrophon mit Abhörgerät zu überlassen. Später ließ ihr Interesse an Olynthus wieder nach, dauerte aber immerhin lange genug, um jeden Verdacht zu zerstreuen, daß es nur dem Apparat gegolten haben könnte und nicht seinem stolzen Erbauer.
    Als der siebente Tag kam, saßen abends fünf Männer im Wohnzimmer der Darellschen Wohnung, und Arcadia saß ein Stockwerk höher an ihrem Schreibtisch, die Kopfhörer der genialen Erfindung Olynthus Dams über den Ohren.
    Fünf Männer also. Dr. Darell selbst natürlich, mit leicht ergrautem Haar, sorgfältig gekleidet, und etwas älter aussehend, als es seinen zweiundvierzig Jahren entsprach. Pelleas Anthor mit ernstem Blick, jung und seiner selbst im Augenblick nicht ganz sicher. Und die drei Männer, die neu hinzugekommen waren: Jole Turbor, Fernsehkommentator, untersetzt, wulstige Lippen; Dr. Elvett Semic, Professor emeritus für Physik an der Universität von Terminus City, etwas verblichen und zerknittert; schließlich Homir Munn, Bibliothekar, furchtbar verlegen und nervös.
    Dr. Darell berichtete mit ruhiger Stimme. „Dieses Zusammentreffen, meine Herren, wurde nicht nur aus gesellschaftlichen Gründen vorbereitet. Das haben Sie sich wahrscheinlich selbst gedacht. Da Sie alle wegen Ihres beruflichen und persönlichen Hintergrundes ausgewählt wunden, können Sie sich vielleicht auch eine Vorstellung von der Gefahr machen, die die ganze Angelegenheit mit sich bringt. Ich möchte diese Gefahr nicht verkleinern, aber ich möchte darauf hinweisen, daß wir alle von vorneherein schon verurteilte Männer sind.
    Sie werden feststellen, daß Sie alle ohne den Versuch besonderer Geheimhaltung eingeladen wurden. Niemand von Ihnen wurde aufgefordert, besonders vorsichtig zu sein. Die Fenster sind nicht verdunkelt. Wir brauchen nur die Aufmerksamkeit des Feindes auf uns zu ziehen, um unseren Untergang herbeizuführen. Und um diese Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, brauchen wir unsere Tätigkeit nur in falsche und theatralische Geheimniskrämerei zu hüllen.
    (Ha, dachte Arcadia auf ihrem Lauschposten, als sie die Stimme hörte, die etwas blechern aus ihren Kopfhörern drang.)
    Verstehen Sie, was ich damit sagen möchte?“
    Elvett Semic zuckte mit der Unterlippe und entblößte seine Zähne in der seltsamen Art, mit der er jeden seiner Sätze einzuleiten pflegte: „Sprechen Sie doch weiter. Sagen Sie uns, was es mit dem jungen Mann auf sich hat.“
    Dr. Darell fuhr fort: „Er heißt Pelleas Anthor. Er war ein Schüler meines alten Kollegen Kleise, der letztes Jahr starb. Kleise hat mir, bevor er starb, Anthors Gehirnwellenmuster bis zur fünften Subebene geschickt, und ich habe es mit dem des Mannes, der jetzt vor Ihnen steht, verglichen. Sie wissen natürlich, daß ein Gehirnwellenmuster selbst von Meisterpsychologen nicht in diesem Maße gefälscht werden kann. Wenn Sie es nicht wissen, müssen Sie es mir einfach so glauben.“
    Turbor unterbrach ihn. „Irgendwo müssen wir ja anfangen, also werden wir es Ihnen glauben, um so mehr, da Sie der größte Elektroneurologe sind, den die Galaxis seit Kleises Tod kennt. Wenigstens habe ich Sie einmal in einem Kommentar so geschildert und glaube es auch selbst. Wie alt sind Sie, Anthor?“
    „Neunundzwanzig, Herr Turbor.“
    „Hmm-m-m. Und Sie sind auch Elektroneurologe? Erfolgreich?“
    „Nur ein Schüler dieser Wissenschaft. Aber ich arbeite sehr intensiv daran und wurde von Kleise ausgebildet.“
    Munn unterbrach. Er pflegte leicht zu stottern, wenn er sich in einem Zustand besonderer Spannung befand. „I … ich wollte, S … Sie w … würden jetzt einmal anfangen. Ich g … glaube, w … wir reden hier alle zuviel.“
    Dr. Darell sah Munn an. „Sie haben recht, Homir. Bitte, Pelleas, fangen Sie an.“
    „Das geht leider noch nicht“, sagte Pelleas Anthor leise, „denn bevor wir beginnen können, müssen wir, so sehr ich Herrn Munns Interesse schätze, die Gehirnwellenmuster vergleichen.“
    Darell runzelte die Stirn. „Was soll das heißen, Anthor? Was für Gehirnwellenmuster meinen Sie?“
    „Die Muster von Ihnen allen – Sie haben
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