Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
läßt sich nicht abändern.
    Da beschloß man, wenigstens die Zukunft nach eigenem Ermessen zu lenken und somit den Zeitprojektor zu retten, der eines Tages von einem fremden Raumschiff und seiner Besatzung geraubt werden wird. Die Treeks wußten das und griffen dieses fremde Schiff aus der Vergangenheit heraus an. Wir erlebten es ja.“
    Jules Beaux ruckte zusammen.
    „Wir? Sie hielten uns für die Räuber? Wie kann ihnen eine solche Verwechslung unterlaufen?“
    Held winkte ab.
    „Lassen Sie mich ausreden, dann werden Sie sehen, wie berechtigt die Schlußfolgerungen der Treeks gewesen sind. Natürlich – und das möchte ich vorwegnehmen – stahlen wir den Zeitprojektor nicht. Er befindet sich nach wie vor auf YB 23 – allerdings nicht so, wie wir ihn zuletzt sahen.
    Die eigentliche Raumfahrt blieb den Treeks vorenthalten, obwohl sie durch den Projektor sehr oft direkten Kontakt mit raumfahrenden Rassen erhielten. Sie zeigten einfach kein Interesse dafür.
    Und eines Tages geschah das Grauenhafte und Unfaßbare:
    EinemörderischeRasseausdenTiefendesRaumeskamund fiel über den friedlichen und wehrlosen Planeten her, verwüstete ihn und vernichtete alle noch existierenden Treek bis auf einen einzigen Mann.
    Dieser Überlebende war der Chef-Operateur des Zeitprojektors, der sogenannte Koordinator. Es war der Mann, der diesen Überfall verursacht und somit den Untergang seiner Rasse bewirkt hatte.
    Das Schicksal, mit dem die Treek spielten, hatte sich bitter und voller Ironie gerächt. Ich habe auch nicht herausfinden können, ob dieser einzelne Treek seine Rassegenossen absichtlich oder nur per Zufall in die Hölle schickte, ich sah lediglich den Überfall selbst auf dem Bildschirm, der das Geschehen aus der Vergangenheit projizierte.
    Alle Bewohner von YB 23 versammelten sich damals auf der Oberfläche, um ein Fest zu begehen. Nicht einer blieb in den unterirdischen Städten zurück, bis auf den Chef-Operateur. Ihm oblag es, den gesamten YB 23 eine gewisse Zeit in die Zukunft zu versetzen.
    Wie dem auch sei, das Schicksal rächte sich. Der Mann holte die Zukunft heran und projizierte sie auf den Planeten, und zufällig – oder absichtlich, – wer wollte das jemals noch bestimmen? – wählte er eine Möglichkeitsdimension unvorstellbarster Grausamkeit. In Sekunden waren die Schiffe der Unbekannten heran und vernichteten die wie erstarrt dastehenden Treeks in wenigen Augenblicken. Keiner entkam dem Gemetzel.
    Ich habe es mit meinen eigenen Augen beobachtet und konnte doch nicht helfen. Sie, die Treeks, wollten aus unerfindlichen Gründen alle gemeinsam eine Möglichkeit der Zukunft erleben – sie taten es, und es wurde ihre letzte.
    Der Mann aber, der alles verschuldet hatte, verübte Selbstmord. Er wählte eine Art des Verschwindens, wie sie ihm zukam: mit Hilfe einer von mir ebenfalls entdeckten Sondereinstellung schickte er sich selbst in die ferne Zukunft, ohne jede Möglichkeit der Rückkehr. Wir hätten ihm sehr gut begegnen können, aber vielleicht wird es einer von denen tun, die nach uns kommen.“
    Held schwieg und sah auf seine Füße. Niemand konnte sich des Gefühls erwehren, als habe er noch etwas zu sagen, aber keiner wagte es, ihn daran zu erinnern.
    Lediglich Fred Nansen ließ das notwendige Zartgefühl vermissen.
    „Na und?“ erkundigte er sich nüchtern. „Das allein kann doch nicht der Grund dafür sein, daß wir YB 23 so schnell verließen! Ich verwette meinen Kopf, daß mehr dahintersteckt.“
    Captain Carnell atmete hörbar auf, als er seine Gelegenheit gekommen sah. Mit ruhiger Stimme sagte er:
    „Ich setze etwas Wertvolles dagegen, nämlich meine Zigarettendose. Einverstanden?“
    Nansens Blick hätte Saurier zerschmolzen, aber Carnell wurde nicht im mindesten davon berührt.
    „Nun?“ machte er.
    „Gut!“ Nansen war einverstanden und verhehlte seine Mißbilligung darüber nicht, daß Carnell eine lächerliche Zigarettendose gegen seinen Kopf setzte. „Held, Sie werden später entscheiden, wer gewonnen hat. Was also ist der wirkliche Grund für unsere Flucht von YB 23? Sie haben uns versprochen, nichts zu verschweigen.“
    „Die Wette ist so gut wie gewonnen“, prophezeite Held mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck. „Doch hören Sie weiter, ich bin noch nicht fertig, obwohl das Bisherige eigentlich genügen sollte, YB 23 zum verbotenen Planeten zu erklären.
    Ich berichtete Ihnen vom Ende der Erbauer des Zeitprojektors, die durch ihre eigene Erfindung umkamen. Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher