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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23
Autoren: Clark Darlton
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Held fühlte, wie sein Gehirn sich allmählich zu sträuben begann, die bereits erarbeiteten Tatsachen folgerichtig zu ordnen. Und doch, so wußte er nach den Überlegungen der letzten Nacht und des vorangegangenen Tages, erfolgte alles nach den strengen Gesetzen der manchmal nicht zu begreifenden Logik.
    Die STAR wurde nicht vernichtet, aber auch nur deshalb nicht, weil er es verhindern würde. Und zwar jetzt gleich, heute. Oder gestern – oder gar erst morgen.
    Noch einmal hob er die Hand und grüßte die Zurückgebliebenen.
    Dann schritt er hinein in den dunklen Gang, der langsam und unheimlich aufglühte, kaum daß er ihn betreten hatte.
    Sehr schnell erreichte er die Vorhalle, von der aus die Gänge abzweigten. Mit gemischten Gefühlen betrachtete er den Korridor, der zur Kontrollzentrale führte. Lang und weiter hinten dunkler werdend, erstreite er sich in die Tiefe, obwohl der Boden nur leicht abfallend angelegt worden war. Von der automatisch sich herabsenkenden Schutzmauer konnte er nichts bemerken.
    Lässig wog er seinen Strahler in der Hand.
    Sollte sie doch herabkommen und sich nicht wieder öffnen, mit der puren Energie des Strahlers konnte er sich seinen Weg zur Oberfläche erkämpfen. Das war es nicht, was ihn beunruhigte.
    Er ging voran und drang in den Gang ein.
    Genau wie damals glitt die Mauer herab, lautlos und geheimnisvoll, ein sicherer Schutz gegen jeden Nachdringenden. Die Treeks mußten ihre Gründe gehabt haben, und es würde Held wohl kaum gelingen, auch diese noch herauszufinden.
    Oder doch?
    Wollten die Operateure vielleicht verhindern, daß Wesen aus einer Zukunft, die sie heraufbeschworen, kamen, um sich zu rächen? Immerhin wahrscheinlich, denn die Wand hatte sich beim ersten Versuch erst dann wieder in die Decke geschoben, als Held einen verhältnismäßig sicheren Abschnitt der Zukunftsgeschichte erwischte.
    Er zuckte die Schultern und schritt unbeirrt weiter, bis er endlich die hell erleuchtete Zentrale erreichte.
    Alles war wie vor einigen Tagen und nichts schien verändert.
    Er sah auf die Uhr. Erst wenige Minuten waren seit seinem Eindringen vergangen, und er besaß noch fast einen ganzen Tag Zeit, Antworten auf jene Fragen zu finden, die er sich gestellt hatte.
    Nach einem flüchtigen Blick auf die eigentliche Kontrolltafel machte er sich daran, den gesamten Raum einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Zwar wirkte die Fülle der Kontrollen und Skalen auf den einzelnen Instrumenten und Speicherblöcken verwirrend, aber damit hatte er ja gerechnet. Das, was er suchte, befand sich jedenfalls nicht darunter. Und doch, es mußte eine Gesamt-Koordinations-Anlage existieren, denn sonst wäre es niemals möglich gewesen, daß Nansen und Jane YB 23 als Ganzes für Minuten aus einer anderen Zeitebene herausfallend erblickt hätten.
    Held hätte niemals vermocht, diese Erscheinung zu erklären, aber instinktiv erfaßte er die logische Notwendigkeit einer Ursache. Und da der hier befindliche Zeitprojektor nur einen gewissen Teil der Oberfläche von YB 23 in Vergangenheit oder Zukunft versetzen konnte, mußte von eventuell woanders vorhandenen Projektoren das gleiche angenommen werden. Da aber auch diese sicherlich ihre eigenen Sektoren besaßen, könnte eine Koordination vielleicht den Einfluß der Zeitverschiebung auf den gesamten Planeten erweitern.
    War das aber der Fall, mußte eine entsprechende Kontrolle vorhanden sein. Und wenn er die fand, bestand der Rest seiner Aufgabe nur noch aus Überlegung und schnellem Handeln.
    Vor einer Wandkarte blieb er stehen.
    Sie besaß eine überraschende Ähnlichkeit mit jener Karte, die noch während der Umkreisung von YB 23 hergestellt worden war, und zeigte genau die gleichen Umrisse der unterirdischen Wohnanlagen wie diese. Das gigantische Fünfeck schien sich tatsächlich über den ganzen Planeten zu erstrecken, aber irgendwie wurde Held das Gefühl nicht los, daß sie rein zufällig genau im Zentrum niedergegangen waren. Beeinflußt wurde diese Annahme selbstverständlich durch die Tatsache, daß der Mittelpunkt eines geometrischen Gebildes gezwungenermaßen auch der Schwerpunkt sein muß, wenigstens dann, wenn dieses Gebilde so symmetrisch gebaut war wie dieses hier.
    Aber noch ein anderes Gefühl beherrschte ihn.
    In diesem geographischen und sicherlich auch technischen Zentrum mußten sich die letzten der Treekrasse aufgehalten haben, bevor der Untergang über sie kam. Hier in dieser Kontrollzentrale befand sich das Geheimnis ihrer
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