Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Biologischen Abteilung wird Ihnen bestätigen, daß der Planet zwar alle Bedingungen für organisches Leben erfüllt, aber keines aufweist, sofern wir das mit Bestimmtheit bisher feststellen konnten. Im Gegenteil, Nansen: für unsere Zwecke eignet sich nur ein unbewohnter Planet.“
    Der Navigator nickte zustimmend.
    „Allerdings – wir bekämen sonst Schwierigkeiten mit den eventuellen Besitzern des Dreckklumpens.“
    Er wurde daran gehindert, weitere Aphorismen von sich zu geben, denn Jane Hopkins trat ein. Sie war ein noch junges Mädchen von knapp 23 Jahren, eine äußerst seltene Erscheinung auf den irdischen Expeditionsschiffen. Erste Voraussetzung für eine Teilnahme an derartigen Forschungsflügen der Raumflotte war eine intensive Ausbildung, und dazu war Jane eigentlich noch zu jung. Aber sie war die Tochter eines der bekanntesten Wissenschaftler und besaß daher einen gewissen Vorsprung vor ihren Mitstudentinnen. Von Kind an hatte sie im Labor ihres Vaters mitgeholfen und war zu Beginn ihrer Ausbildung bereits für die Teilnahme am Flug der STAR qualifiziert gewesen.
    Sie nickte Ray knapp aber freundlich zu und betrachtete dann Nansen mit auffallendem Interesse.
    „Sie sind also auch schon da?“ stellte sie fest.
    Nansen schüttelte stumm den Kopf und verneinte damit diese seiner Ansicht nach überflüssige Frage ohne viel Energieverschwendung. Das Mädchen verbarg ihren Ärger hinter einem flüchtigen Lächeln. Sie blickte an Nansen vorbei auf den Teleschirm und vertiefte sich in das naturgetreue, dreidimensionale Abbild von YB 23.
    Ray verlagerte das Gewicht seines Körpers auf das andere Bein. Es war eine unmerkliche Geste leichter Verlegenheit. Er wartete schweigend auf seine anderen Offiziere.
    Natürlich war diese militärische Rangeinteilung nur eine reine Formsache. Jane Hopkins hatte zwar den Rang eines Leutnants, aber niemand würde sie je so anreden. Wozu auch, wo Jane viel persönlicher und hübscher klang.
    Wieder glitt die Tür in die Trennwand, und die dritte der vier Personen, die von Ray erwartet wurden, betrat die Zentrale der STAR. Diesmal wieder ein Mann.
    Max Held, seines Amtes der Physiker und Mineraloge der Expedition, besaß eine untersetzte Figur, die jedoch in Hinsicht auf seine Behendigkeit gewaltig täuschte. Er schloß die Tür und zog eine Packung Zigaretten aus der Tasche.
    „Raucht noch jemand?“ erkundigte er sich wie stets vergeblich. Als alle verneinten,schüttelteereinederZigarettenausdemPäckchen heraus, steckte sie in den Mund und zündete sie an. Dann erst setzte er begrüßend hinzu: „Hallo!“
    „Hallo!“ knurrte Ray und sah beharrlich auf die Tür. Nach dem Physiker mußte nun eigentlich auch der Chef des Maschinenraums eintreffen, der ewig späte Jules Beaux. Aber wahrscheinlich verlor der Franzose wieder wertvolle Minuten damit, unnötige Anweisungen für den Fall zu geben, daß er auf dem Weg vom Maschinenraum zur Zentrale einem Verkehrsunfall zum Opfer fiel. Der Aufzug kannte versagen, eine Gravitationsplatte sich gerade lösen, wenn er darüber hinwegschritt, oder wer weiß was sonst.
    Jules Beaux war eben ein vorsichtiger Mann!
    Er machte sich sogar die Mühe, anzuklopfen. Die Stahltür verschluckte das schwache Geräusch zwar fast vollständig, aber immerhin war die Höflichkeitsgeste nicht zu übersehen.
    Ray Carnell räusperte sich.
    „Wie ich sehe, sind Sie vollzählig meinem Ruf gefolgt und in die Zentrale gekommen. Die Besprechung ist leider unumgänglich, denn die aus Ihren Abteilungen kommenden Berichte ergeben koordiniert ein anderes Bild von dem Planeten YB 23, als man auf den ersten Blick hin annehmen möchte. Sie haben alle Ihre Beobachtungen machen können, unabhängig voneinander, und sind fast einmütig zu dem Beschluß gekommen: YB 23 kann Leben tragen, wie wir es gewohnt sind. Nur Jules Beaux, dessen Suchgeräte nicht wie erwartet registrierten, kommt zu einem anderen Schluß. Da er in seiner Abteilung die meisten Instrumente zur Verfügung hat, dürfte in diesem speziellen Fall seine Stimme doppeltes oder gar dreifaches Gewicht besitzen. Zwar hält unser Freund Beaux YB 23 ebenfalls für bewohnbar, aber gerade diese Tatsache läßt die Beobachtungen, die er machen konnte, um so bedenklicher erscheinen.“
    „Ich verstehe kein Wort!“ unterbrach Fred Nansen recht brüsk die Ausführungen des Kommandanten und zerstörte damit das mühsam aufgebaute Konzept Captain Carnells. „Was ist nun eigentlich los? Landen wir – oder landen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher