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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23
Autoren: Clark Darlton
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Carnell sah zu Jane Hopkins und sah, daß es unnötig war, das Mädchen extra zu fragen. Ihr heftiges Nicken zu den Worten des Franzosen verriet ihre Meinung nur zu deutlich.
    Da auch Held für zwei Tage Fernbeobachtung war, konnte Carnell die kurze Sitzung beenden. Tief befriedigt von dem Ergebnis sagte er:
    „Die STAR wird also für weitere 48 Stunden Schiffszeit den Planeten YB 23 im freien Fall umkreisen. Dabei werden Beobachtungen angestellt, die darüber entscheiden sollen, in welcher Form die geplante Landung stattzufinden hat. Wenn YB 23 noch bewohnt sein sollte, so wenden wir das bis dahin herausfinden. Eine Technik ist dort unten zweifellos vorhanden, also wird man auch Mittel und Wege besitzen, uns zu entdecken. Ich bleibe in der Zentrale und erwarte dann regelmäßige Berichte der einzelnen Abteilungen.
    Nansen!“ wandte er sich dann an den Navigator, der unwillkürlich zusammenzuckte, als befürchtete er eine Falle. „Sie haben am wenigsten zu tun, daher möchte ich Sie bitten, mich auf meinem Posten abzulösen. Einer von uns hat ständig in der Zentrale zu weilen, um die STAR im Falle eines unerwarteten Angriffes in den Raum hinauszusteuern. Außerdem werden die Forschungsberichte in der Zentrale gesammelt. In zwei Stunden also können Sie die erste Wache antreten. Verstanden?“
    Fred Nansen seufzte ergeben.
    „Ich werde hier sein, Captain! Bis dahin lege ich mich aufs Ohr. Gute Nacht!“
    Das konnte man kn Weltraum an sich immer sagen, aber es wirkte stets gleich lächerlich. Draußen war es immer dunkel, im Schiff immer hell. Es war immer Tag oder immer Nacht, je nachdem, von welcher Warte aus man es betrachtete.
    Der Norweger verschwand durch die aufgleitende Tür, gefolgt von dem Franzosen. Im Türrahmen drehte sich dieser noch einmal um und sagte:
    „Vielleicht lassen Sie die Strählwaffen bemannen, Captain“, schlug er besorgt vor. „Man kann niemals wissen, welche Überraschungen eine uns völlig fremde Welt bereithält. Nachher ärgern wir uns oder machen uns Vorwürfe, wenn man uns überrascht.“
    „Dann wäre es ohnehin zu spät, Jules Beaux. Seien Sie unbesorgt, von hier aus läßt sich alles übersehen, und ein Überraschungsangriff ist so gut wie ausgeschlossen.“
    Die Tür schloß sich.
    Ray Carnell stand dicht neben dem Bildschirm und verhielt sich vollkommen ruhig. Ihm bot sich ein seltenes Schauspiel, das er in vollen Zügen genoß.
    Max Held und Jane Hopkins schienen ihren Kommandanten vergessen zu haben, ebenso die Umgebung, in der sie sich befanden. Stumm sahen sie sich an, als begegneten sie sich heute zum ersten Mal. In die Augen von Jane trat ein schwärmerischer Zug, während Held seine ehrliche Bewunderung nicht verbergen konnte.
    Die beiden himmelten sich regelrecht an, als stünden sie mitten im herrlichsten Mai auf einer blühenden Bergwiese.
    Doch nur für wenige Sekunden.
    Dann zuckte das Mädchen erschrocken zusammen, errötete und verschwand blitzschnell und ohne Gruß aus der Zentrale. Wie es schien, glitt auch die Tür schneller als sonst und scheinbar verärgert! – wie über eine verpaßte Gelegenheit – ins Schloß zurück.
    Max Held starrte gegen die Wand und fuhr entsetzt herum, als er Carnells Stimme vernahm.
    „Sieh’ mal einer an!“ sagte Carnell. „Da scheint sich ja etwas anzuspinnen! Daß ich das noch nicht bemerkt habe! Ich glaubte immer, Fred Nansen sei mit Miss Hopkins besonders eng befreundet …“
    „Sie macht sich absolut nichts aus ihm!“ sagte Held heftig, womit er Carnells erste Vermutung unfreiwillig bestätigte.
    Ray grinste hinterhältig.
    „Wenn ich nicht irre, wird es in den beiden folgenden Tagen notwendig sein, daß die metallurgische und biologische Abteilung eng zusammenarbeiten. Ich bitte mir aus, daß nicht zu eng zusammengearbeitet wird – wenn Sie mich verstehen.“
    Held warf seinem Kommandanten einen wütenden Blick zu.
    „Es geht doch in erster Linie wohl nur um die Resultate, oder? Und waren die bisher nicht stets zufriedenstellend und exakt? Nun, sie werden es auch künftig sein. Im übrigen möchte ich betonen, daß mich mit Miss Hopkins nichts als kollegiale Freundschaft verbindet.“
    „Ich habe niemals etwas anderes angenommen“, nickte Carnell lächelnd. „Niemals!“
    Held grunzte etwas Unverständliches, ehe er sich zum Gehen wandte und die Zentrale verließ. Zurück blieb ein etwas nachdenklich gewordener Ray Carnell, dessen Hauptsorge im Augenblick weniger der neu entdeckte Planet als die
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