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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23
Autoren: Clark Darlton
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Bild ab und behauptete, mit der sei er auch schon mal gegangen! Na, hören Sie, ist das ‘ne Art und Weise? Wäre mit ihr auf Urlaub gewesen – mit der Braut eines anderen – aber nein, da kannte ich sie ja noch nicht.
    Immerhin, er war verheiratet damals, und fuhr trotzdem mit der Kleinen in Urlaub. Irgendwo ein Dorf in den Bergen, glaube ich. Wollte bei seinem Freund unterkriechen, aber der warf ihn raus. Seitdem ist dieser Freund für Mucheater ein Schweinehund, obwohl er selbst der größte ist. Ich höre hinterher, daß er in der Gaststätte, wo er wohnte, seine eigene Frau schlecht und hinterhältig fertig machte, vor allen Leuten. Dann – etliche Wochen später – fuhr er noch einmal in dieses Dorf, diesmal mit seiner Frau. Er wohnte im gleichen Gasthaus. Was glauben Sie, wie die einfachen Landbewohner gestaunt haben, den Ehrenmann mit der so herunter gemachten Gattin wieder zu sehen? Aber glauben Sie, dem hätte das was ausgemacht? Keine Spur. Und die Gattin wußte ja von nichts.“
    Carnell schüttelte den Kopf.
    „Das sind ja nette Sachen, die Sie mir da erzählen. Ich habe nie viel von unserem Funker gehalten, aber das ist die Höhe. Wir werden auf ihn achten müssen. Und eins sage ich Ihnen: sobald wir auf Terra landen, wird er die STAR verlassen. Ich dulde nur ganze und anständige Kerle an Bord. Hm, ehrlich gesagt, ich habe mir immer Gedanken über den Burschen gemacht, aber wenn man ihn dann wieder sieht und er macht seine Späßchen, kann man ihm nicht böse sein. Aber hier geht es nicht um die Späßchen eines Komödianten, sondern um die Festigkeit des Charakters. Und da werden wir wohl besser künftig auf diesen Kerl verzichten.“
    „Sie sprechen mir aus der Seele“, nickte Nansen und zeigte auf die Karte, die auf dem Tisch ausgebreitet lag. „Was sollen die mathematischen Figuren, die Sie einzeichneten?“
    Carnell vergaß seinen mißratenen Phonothekor.
    „Ja, darauf können Sie auch mal achten, Nansen. Hier sehen Sie die von mir verstärkten Umrisse der unterirdischen Gebäude auf YB 23. Wie Sie feststellen können, ein genaues, geometrisches Gebilde weltweiten Ausmaßes. Allein das beweist die ungeheuer hochstehende Intelligenz dieser Rasse. Wir auf der Erde schaffen es kaum, eine einzige Stadt nach Plan anzulegen, hier plante man die Bauten einer ganzen Welt und führte sie entsprechend aus. Beachten Sie die Verbindungswege, Nansen. Immer die kürzeste Strecke. Es ist genial ausgedacht.“
    „Phantastisch!“ zeigte sich sogar der nüchterne Norweger beeindruckt. „Ich glaube fast, uns stehen noch einige Überraschungen bevor.“
    „Daran zweifle ich nicht“, gab ihm Carnell recht und wandte sich zum Gehen. „Sie können mich wecken, wenn Sie müde werden, Nansen. Ich bin in meiner Kabine. Und geben Sie mir sofort Bescheid, wenn Sie etwas Auffälliges beobachten sollten.“
    „Wünsche gute Ruhe, Kommandant“, sagte Nansen und grinste Carnell freundlich nach. Erst als dieser die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte er sich in den Beobachtungssessel und bewunderte den Anblick des im Raum schwebenden Planeten. Mit Aufmerksamkeit begann er, zwischen YB 23 und der Kartenreproduktion zu vergleichen.
    Diese Tätigkeit nahm seine ganze Konzentration in Anspruch.
     
    *
     
    Einige Stunden später – Fred Nansen wurde bereits müde und bereitete sich darauf vor, den Kommandanten zu wecken – geschah etwas sehr Merkwürdiges.
    Nansen sah durch die Kristallkuppel hinaus in den Raum und erblickte den Planeten YB 23 gleich zweimal.
    Zuerst glaubte er an eine Sinnestäuschung und schloß erschrocken die Augen. Wie kam er dazu, doppelt zu sehen? An Bord der STAR gab es weder die irdischen Alkoholgetränke noch die berauschenden Produkte der inzwischen besiedelten Planeten des Sonnensystems. Ja, wenn er Venusianischen Vurguzz zu sich genommen hätte, könnte er sein Doppelsehen begreifen. Bei zu großem Konsum dieses Getränkes kam es sogar vor, daß man Gegenstände bis zur vierfachen Ausführung sah.
    Langsam öffnete er die Augen und stellte erschrocken fest, daß YB 23 immer noch zweimal vorhanden war. Die beiden Doppelgänger schwebten dicht beieinander in der Schwärze des Weltraums und nichts wies darauf hin, daß es nicht immer so gewesen sei. Erst bei näherem Zusehen stellte Nansen fest, daß die beiden YB 23 nicht in jeder Weise identisch miteinander waren. Der neu hinzugekommene Planet besaß zwar die gleiche Größe wie der ursprüngliche, aber seine Farbe wich um
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