Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 003 - Gelbe Haie

Rolf Torring 003 - Gelbe Haie

Titel: Rolf Torring 003 - Gelbe Haie
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
1. Kapitel Pongo befreit uns

    Eine geheimnisvolle Gewalt hatte die beiden Wachtposten drüben am Rand des Urwaldes ins Dickicht gerissen, und Rolf meinte sofort: „Das war Pongo." Es konnte ja auch niemand anders fertiggebracht haben als dieser riesige Neger mit dem gräßlichen Kopf, der verblüffende Ähnlichkeit mit dem eines Gorillas hatte. Und sein Name „Pongo", den wir erfahren hatten, bedeutete ja auch in der Sprache der Kongoneger „Gorilla". Um unsere Situation zu erklären, muß ich kurz den Inhalt der beiden vorigen Bände „Das Gespenst im Urwald" und „Chinesische Ränke" streifen. Wir, das heißt mein Freund Rolf Torring und ich, waren auf einem unserer Streifzüge durch die Welt in Singapore gelandet. Dort lernten wir im Klub Lord Abednego kennen, dessen Tochter vor wenigen Tagen geraubt worden war, angeblich von einem Menschenaffen. Rolf ahnte aber sofort, daß der eigentliche Urheber dieses Raubes ein Chinese Fu Dan war, dessen Antrag auf die Hand seiner Tochter Ellen der Lord lachend abgewiesen hatte. Wir verfolgten mit Hilfe eines kleinen Malaien-Boys die Spur des Chinesen bis nach Selimeum, einer Ansiedlung am Fuße des Vulkans Sejawa djanten auf Sumatra.
    Als wir dort eintrafen, war Fu Dan schon wieder fort, aber wir blieben, um einen starken, schwarzen Panther zu schießen. Und dabei, mitten im Urwald, sahen wir den Neger zum erstenmal. Er erlegte die gefährliche Raubkatze mit einem Massaispeer. Später erzählte uns Diersch, der Wirt des Hotels in Selimeum, daß dieser Schwarze ihn auch bereits dreimal aufgesucht hätte. Und weiter erfuhren wir, daß Pongo dem Chinesen Fu Dan einen Koffer mit Damenwäsche geraubt hätte. Da kombinierte Rolf ganz richtig, daß wohl Pongo zuerst auf Fu Dans Befehl das junge Mädchen geraubt, sich dann aber wohl mit dem Chinesen entzweit und seine Beute hier in den Urwäldern verborgen hätte.
    Mit Hilfe Pinhs, eines wunderbaren Wolfshundes des Wirtes, verfolgten wir die Spur Pongos bis in eine riesige Felsenspalte des Vulkans Sejawa djanten, nachdem wir in der Nacht vorher noch einem Mordanschlag Fu Dans entronnen waren - allerdings mit Hilfe Pongos, der sich geheimnisvoll als unser Beschützer aufspielte. Und er rettete uns zum zweitenmal, als wir in der Felsenspalte von Schwefeldämpfen überrascht wurden und bewußtlos zusammenbrachen. Wieder folgten wir dann seiner Spur mit Hilfe Pinhs quer durch unterirdische Gänge des Vulkans, nachdem wir noch den gräßlichen Tod zweier Kreaturen Fu Dans, der uns gefolgt war, gesehen hatten. Sie waren im Kratersee von Giftnattern getötet worden. Als wir dann aus dem Innern des Berges ins Freie traten, hastete Fu Dan, durch den Tod seiner Leute entsetzt, in planloser Flucht an uns vorbei. Wir folgten dem alten Nashornpfad und gelangten so in eine Ansiedlung in der Quellennähe des Atjeherflusses. Die holländische Regierung hatte einige Beamte mit hundertfünfzig Kulis dorthin geschickt, um nach Kohlen zu schürfen. Die Beamten trafen wir nicht an, sie waren landeinwärts gegangen. Nur der Wirt des dortigen Hotels war anwesend, der uns von geheimen, nächtlichen Transporten erzählte, hinter denen er Waffentransporte vermutete.
    Plötzlich geschah ein Überfall der Kulis, die von Fu Dan mit Reisschnaps traktiert waren. Wir flüchteten in den Urwald, auf eine kleine Anhöhe und wurden im kritischsten Augenblick wieder von Pongo gerettet, der durch sein grauenhaftes Äußeres und seinen schrecklichen Angriffsschrei die Kulis in die Flucht jagte. Wir trennten uns dann von Meerkerk, dem Wirt, der nach Selimeum wollte, um von dort aus Fremdenlegionäre aus der Küstengarnison Kota-Radja herbeizurufen. Wir beide aber wollten zum Atjeherfluß weiter hinauf, um die holländischen Beamten zu warnen, denn sicher hatten Chinesen, unter ihnen Fu Dan, einen allgemeinen Aufstand der Atjeher geplant, um dabei im trüben fischen zu können. Und so war es auch.
    Die Atjeher, die alten Herren des Landes, waren ja jederzeit zur Empörung geneigt.

    Auf schmalem, von irgendeinem Großwild gebrochenem Pfad längs des Flusses hatten wir noch ein Abenteuer mit einem Tigerpaar zu bestehen, das wir mit den Parabellum-Pistolen, die uns Meerkerk geschenkt hatte, erlegten. Während wir noch berieten, wie wir die schönen Felle retten könnten, erschien plötzlich hinter uns Tomo, ein kleiner Malaien-Boy, der sich auf Seiten Fu Dans befunden hatte. Jetzt erklärte er uns zitternd, daß er uns treu wäre, da „Er" es befohlen hätte. Und auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher