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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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Waffen, Munition und ein guter Fluchtplan. Aber ich hatte nichts von alledem. Meine Freunde konnte ich nicht befreien, denn es war ein Ding der Unmöglichkeit, in ihre Zellen zu gelangen; die Beobachtungsanlagen würden mich sofort an die Kontrollzentrale verraten haben.
    So stand ich in dem großen, erleuchteten Korridor und überlegte. Da wurde ich durch das unmißverständliche Summen des Fahrstuhls am Ende des Korridors zum Handeln gezwungen. Die Gucklöcher in den Türen nach einer leeren und somit von den Beobachtungsanlagen unbewachten Zelle abzusuchen, war nicht mehr möglich. Die Zeit drängte. Und so stürzte ich der Treppe zu, die unmittelbar neben dem Fahrstuhl lag, in der Hoffnung, sie noch zu erreichen, bevor der Fahrstuhl auf meinem Flur hielt.
    Ich sprang die Stufen hinunter und war auf der halben Treppe angelangt, als der Fahrstuhl hielt und die Tür aufging. Ich lehnte mich an das Geländer und blickte vorsichtig nach oben zurück.
    Gerade noch erhaschte ich mit meinen Augen die Gestalt eines Wächters, der den Fahrstuhl verließ.
    Ich kroch die Stufen nach oben und schob langsam meinen Kopf vor, um den Wächter beobachten zu können.
    Er schritt den Gang entlang, warf nur flüchtige Blicke durch etliche Gucklöcher und kam schließlich an meine Zelle. Hier verharrter er länger; dann ging er weiter dem Ende des Korridors zu, wo er einen Schlüssel in die Stechuhr schob. Danach kehrte er wieder um. Wieder bei meiner Zellentür angelangt, blieb er stehen, starrte durch das Guckloch. Jedoch war ihm durch den von innen vorgeschobenen Riegel der Einblick verwehrt. Er zuckte die Schultern und setzte dann seinen Weg weiter fort.
    Ich schlich die Treppe weiter hinunter bis zum ersten Stock. Der Fahrstuhl kam herunter; hielt. Der Wächter wiederholte hier seine Runde.
    Ich schlich mich noch einen halben Treppenabsatz weiter hinunter, legte mich auf den Boden und blickte vorsichtig mit nur etwas vorgeschobenem Kopf in das Erdgeschoß. Am Schreibtisch in der Anmeldung stand mit wutverzerrtem Gesicht – Scholar Phelps!
    Der Fahrstuhl kam unten an – hielt, und der Wächter stieg aus.
    „Ihre Aufgabe besagt, daß Sie zu gehen haben!“ brüllte Phelps den Wächter an.
    „Ja, Sir – es ist –“
    „Sie haben zu gehen, verstehen Sie?“ schrie Phelps wütend. „Sie können die Treppe nicht beobachten, wenn Sie den Fahrstuhl benutzen, Sie Idiot!“
    „Aber Sir –“
    „Irgend jemand könnte herunterkommen, während Sie hinauffahren.“
    „Das weiß ich, Sir, aber –“
    „Warum führen Sie nicht Ihre Befehle aus?“
    „Nun, Sir, sehen Sie, ich weiß, wie das Haus hier gebaut ist, und noch keiner hat es jemals verlassen. Wer könnte es auch?“ Der Wächter schaute dumm.
    Phelps mußte das zugeben, aber er wollte nicht. „Befehl ist Befehl“, sagte er kalt. „Und Sie haben Gehorsam zu leisten, verstanden?“
    „Ja, Sir.“
    „Nun, und jetzt werden Sie die Treppe nach oben gehen, während ich mit dem Fahrstuhl hinauffahre. Im dritten Stock treffen wir uns, und dann fahren Sie mit dem Fahrstuhl wieder bis zum Erdgeschoß hinunter.“
    „Ja, Sir.“
    Wie ein aufgescheuchtes Kaninchen sprang ich wieder die Treppe hinauf. Im zweiten Stockwerk angekommen, lief in den Korridor entlang, um mich in einer kleinen Nische bei einer Tür zu verstecken. Ich hörte den Wächter die Treppen nach oben kommen. Ohne mich zu bemerken, setzte er seinen Weg bis zum dritten Stock fort.
    Schnell schlich ich hinter ihm her – stets um einen halben Treppenabsatz zurückbleibend.
    Phelps sagte: „Von diesem Augenblick an werden Sie jeden Befehl bis ins Kleinste durchführen. Und wenn ich klingele, dann kommen Sie nicht etwa persönlich mit dem Fahrstuhl nach oben, sondern schicken ihn allein hoch. Sie bleiben unten in der Anmeldung.“
    „Ja, Sir. Es tut mir leid. Aber Sie müssen verstehen, Sir, es gibt wirklich nicht viel zu bewachen, Sir.“
    Der Wächter fuhr hinunter. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf vor, um zu sehen, wohin Phelps ging. Ein Schock traf mich, als hätte man einen Eimer Eiswasser über mich gegossen! Hier war die tote Zone zu Ende! Hastig zog ich meinen Kopf wieder zurück. Ich fand heraus, daß die tote Zone hier nur noch bis zu einem kleinen Stück oberhalb des Fußbodens reichte. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich der Länge nach hinzuwerfen, um meinen Weg auf dem Bauche kriechend fortzusetzen.
    Aber dann konnte ich nicht mehr weiter. Das kleine Stückchen tote Zone, das mich
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