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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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Mittagessen brachte, versuchte ich nochmals, ein paar Worte mit ihm zu sprechen. Aber ich erhielt keine Antwort.
    Bei Einbruch der zweiten Nacht war ich bereits einem Gefängniskoller nahe.
    Am folgenden Morgen ,servierte’ mir Dr. Thorndyke persönlich das Frühstück. Er setzte sie außerhalb des Gitters auf einen Stuhl und betrachtete mich ruhig. Aufgebracht rief ich: „Was wollen Sie jetzt mit mir tun?“
    „Cornell, Sie haben sich selbst in diese Lage gebracht!“
    „Kann schon sein“, gab ich zu.
    „Nun, in Ordnung“, sagte er kurz, „die Tatsachen sind folgende: es wäre uns lieber, wenn Sie freiwillig in unsere Dienste treten wollten, und wir würden es vorziehen, Sie so zu übernehmen, wie Sie sind, ich meine – nicht-reorientiert!“
    „Sie könnten es sich nicht leisten, mir zu vertrauen“, schnarrte ich.
    „Vielleicht doch. Es ist kein Geheimnis, daß wir eine ganze Anzahl Ihrer Freunde in unserer Gewalt haben, und wir werden sie gut behandeln, vorausgesetzt, Sie erklären sich bereit, für uns zu arbeiten.“
    „Ich bin sicher, daß meine Freunde eine schlechte Behandlung dem Wunsche, mich in Ihren Diensten stehen zu sehen, vorzögen“, antwortete ich fest.
    „Nun, Sie werden Zeit haben, über diese Sache nachzudenken.“ Damit ließ er mich allein, allein mit meinen Gedanken.
    Gewiß, ich hatte einen Trumpf in der Hand, aber er zählte nicht viel. In dem Augenblick, wo man eine Methode fand, normales Fleisch mit Mekstromscher Krankheit zu infizieren, war ich, Steve Cornell, der einzige Mekstromträger, wertlos für sie, und man würde mich unweigerlich aus der Welt schaffen.
    An diesem Tage geschah nichts mehr weiter. Man gab mir nicht einmal etwas zum Lesen, und ich war fast dem Wahnsinn nahe. Die Zeit schlich dahin; ich versuchte, meine Langeweile ein wenig mit gymnastischen Übungen zu überbrücken, aber man kann ja nicht den ganzen Tag Gymnastik treiben!
    Schließlich warf ich mich auf meine Pritsche, und nachdem ich mich einige Zeit unruhig hin- und hergewälzt hatte, übermannte mich doch der Schlaf.
    Ich erwachte gegen Mitternacht. Ein Geräusch ließ mich zur äußeren Tür blicken. Helles Mondlicht fiel durch das vergitterte Fenster auf eine Gestalt, die sich deutlich im Halbdunkel abzeichnete.
    „Steve“, flüsterte es.
    „Geh weg“, rief ich. „Hast du nicht schon genug Unheil angerichtet?“
    „O bitte, Steve, ich muß mit dir reden.“
    Ich setzte mich auf die Kante meiner Pritsche und blickte sie an. Catherine sah genauso aus, wie ich sie immer gesehen und wie ich sie mir während der langen hoffnungslosen Wochen unserer Trennung stets vorgestellt hatte.
    „Was hast du mir zu sagen?“ fragte ich kalt.
    „Du mußt verstehen, Steve“, hauchte sie.
    „Was verstehen?“ schnappte ich. „Ich weiß schon alles. Du hattest den Auftrag, mich unter allen Umständen fest an dich zu binden; und wenn der Unfall nicht passiert wäre, hättest du auch Erfolg gehabt.“
    „Steve, du verstehst nicht richtig – wenn du doch nur meine Gedanken lesen und die Wahrheit erfahren könntest –“
    Ich blickte sie an; plötzlich fiel mir etwas Wichtiges ein.
    Da wir uns in einer absolut toten Zone befanden, waren Catherines telepathische sowie auch meine Esper-Fähigkeiten vollkommen ausgeschaltet, und zum ersten Mal war sie mir gegenüber nicht im Vorteil. Ich konnte also ein diplomatisches Spiel treiben, konnte heucheln, indem ich ,ja’ sagte und ,nein’ dachte, ohne daß mein Gegenüber irgend etwas davon merkte.
    „Was ist dann die Wahrheit?“ fragte ich.
    „Steve, sage mir ehrlich, hast du schon einmal irgend etwas gehaßt und dann doch Gefallen daran gefunden?“
    „Ja“
    „Dann höre mich an. Ich hatte den Auftrag, dich zu heiraten“ – sie errötete. „Und dann, als ich dich kennenlernte, Steve, da fand ich, daß du wirklich ein sehr netter Mann warst.“
    „Danke für das Kompliment“, sagte ich eisig.
    „Sei nicht bitter. Höre die Wahrheit. Wenn Otto Mekstrom niemals existiert, wenn es also keine Mekstromsche Krankheit gegeben und ich dich in Freiheit getroffen hätte, so würde ich dasselbe empfunden haben, Steve. Ich liebe dich wirklich.“
    Ich brummte vor mich hin.
    „Ja, Steve“, flüsterte sie, „glaube mir, ich wollte dich heiraten und dir eine gute Frau sein –“
    „Eine schöne Ehe mit einer Mekstrom-Frau! Und unser erstes Kind –“
    „Steve, verstehst du denn nicht? Wäre unser erstes Kind ein Mekstrom-Träger gewesen, dann hätte man
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