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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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zu.
    „Ich suche eine Familie Harrison“, rief ich, „sie wohnte hier irgendwo in der Nähe.“
    Die Frau überlegte. Sie war ungefähr 35 Jahre alt; ein Lächeln überzog ihr Gesicht, und sie machte einen netten und ehrlichen Eindruck.
    „Ich kenne die Leute nicht, obwohl mir der Name bekannt vorkommt, aber schließlich ist er nicht selten.“
    „Ich weiß“, sagte ich beiläufig. Gloria stieß mich an und machte das Handzeichen ,P’, womit sie mir zu verstehen gab, daß die Frau perzeptiv war.
    „Kommen Sie doch herein“, forderte uns die Frau auf. „Wir haben ein Telefonbuch, vielleicht …“
    Wieder stieß Gloria mich an und machte das Handzeichen ,M’. Die Frau also war sowohl perzeptiv als auch ein Mekstrom. Schnell esperte ich ihre Hände. Es gab keinen Zweifel.
    Da erschien ein Mann in der Tür. Er war groß und breitschultrig; ein unergründliches Lächeln stand auf seinem harten Gesicht. „Kommen Sie doch für einen Augenblick herein“, rief auch er uns zu.
    Gloria machte das Zeichen ,T’ und ,M’. Der Mann also war Telepath und ebenfalls Mekstrom; letzteres hatte ich selbst schon durch schnelles Espern herausgefunden. Doch um kein Risiko einzugehen, solange wir nicht wußten, mit wem wir es wirklich zu tun hatten, sagte ich nur: „Vielen Dank, aber wir möchten Sie nicht länger aufhalten, wir wollten nur nach den Harrisons fragen.“
    Aber der Mann bat uns nochmals, einzutreten. „Trinken Sie doch eine Tasse Kaffee mit uns!“ sagte er. Das Eindringliche seiner Aufforderung machte mich mehr als stutzig. Ich war wachsam.
    Schnell esperte ich die Umgebung. Links am Feldweg, den wir heraufgekommen waren, begann eine tote Zone, die in Hufeisenform das Haus einrahmte. Die Dichte dieser toten Zone variierte, und das Haus stand im undurchdringlichsten Teil, der mit meiner Perzeption zu erfassen unmöglich war.
    Wenn man uns von der Flanke her angreifen würde, säßen wir in der Falle!
    Während ich mich mit diesen Gedanken beschäftigte, wiederholte der Mann seine Aufforderung. „Kommen Sie herein, wir haben Post für Homestead, die Sie mitnehmen können, falls Sie wollen.“
    Gloria antwortete nicht. Blitzschnell riß sie den Wagen herum. Staub und Steine wurden aufgewirbelt und dem Mann ins Gesicht geschleudert. Wir rasten den Feldweg zurück der Hauptstraße zu und ließen den Mann fluchend und den Schmutz aus seinen Augen reibend hinter uns zurück.
    Mit meiner Perzeption stellte ich fest, daß gerade ein Jeep mit drei bewaffneten Männern aus der rechten Hälfte der toten Zone hervorbrauste und uns verfolgte.
    „Geben Sie Gas, Gloria!“ brüllte ich.
    Ich machte mir wegen der Jagdgewehre Sorgen, aber bei unserem schnellen Tempo war dies überflüssig; wir waren zu schnell, um ein gutes Ziel zu bieten; und der Jeep war kein Fahrzeug, das tempomäßig an das unsere nur annähernd heranreichte.
    Wir erreichten die Hauptstraße.
    „Etwas ist hier oberfaul“, bemerkte Gloria.
    Das war auch mir klar. „Nun, aber ich zweifle daran, daß sie in der Lage sind, einen so großen Platz wie Homestead auszuräuchern“, erwiderte ich. „Wir müssen weiter vorsichtig unseren Weg nach Homestead verfolgen und herausfinden, was eigentlich los ist.“
    „Kennen Sie die Route?“
    „Nein, aber ich weiß, wo Homestead auf der Karte zu finden ist, und so können wir den Weg nicht verfehlen.“
    „Steve, zuerst aber espern Sie sorgfältig das Gebiet rechts von uns!“
    „Wonach?“
    „Ein anderer Wagen verfolgt uns auf einer Straße, auf der anderen Seite jenes Feldes.“
    Ich sandte meine Perzeption aus. Es gelang mir nicht, etwas zu entdecken. Ich lehnte mich entspannt in meinen Sitz zurück, schloß meine Augen und versuchte es wieder. Ein nur verschwommenes Bild nahm ich auf, ein großes, sich bewegendes Etwas, das nur ein Auto sein konnte. Und dann empfing ich noch den Eindruck von Waffen. Das reichte mir.
    Als Nächstes esperte ich die Straße hinter uns. Nur undeutlich nahm ich ein weiteres Auto, dessen Insassen ebenfalls Waffen trugen, wahr.
    Dann sandte ich schnell meine Perzeption in das Gebiet zu unserer Linken aus. Nichts war dort zu entdecken.
    „Biegen Sie in die nächste Straße nach links ein“, sagte ich. Gloria nickte. Wenn auch die Umgebung zu unserer Linken nichts Verdächtiges aufzuweisen schien, so besagte dies noch lange nicht, daß in diesem Gebiet nicht ebenfalls Verfolger auf uns lauerten. Die Bande konnte möglicherweise ein ganzes telepathisches Netz ausgeworfen haben,
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