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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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sofort dafür gesorgt, daß du infiziert worden wärest. Dann würden wir –“
    „Daran hatte ich nicht gedacht“, sagte ich. Aber das war eine Lüge. Natürlich hatte ich mich mit diesen Gedanken beschäftigt und war zu der klaren Erkenntnis gekommen, daß in solch einem Falle ich, Steve Cornell, nicht mehr von Wert für das Forschungszentrum gewesen wäre. Man hätte mich also dann aus dem Wege geräumt!
    „Ja, und jetzt habe ich versagt, Steve“, fuhr sie mit weinerlicher Stimme fort.
    „Was tut man hier mit Versagern?“ fragte ich scharf. „Reorientieren oder ertränken?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Ich blickte sie an. Obwohl ich wußte, was Catherine mir angetan hatte, mußte ich trotzdem zugeben, daß sie ein sehr anziehendes Mädchen war, das ich tief genug geliebt hatte, um es heiraten zu wollen. Ich hatte Catherine in meinen Armen gehalten und die Erwiderung meiner Liebe gespürt. Wenn sie jedoch nur Theater gespielt hatte, so war sie eine wirklich gute Schauspielerin, und Scholar Phelps hätte sich keine bessere Person für diese Rolle aussuchen können.
    Ich erhob mich von meiner Pritsche und ging an das Gitter heran. Auch Catherine kam mir entgegen, und wir schauten uns in die Gesichter.
    Ich brachte es fertig, sie anzulächeln. „Du hast noch nicht versagt, Catherine!“
    „Ich verstehe nicht ganz –“ hauchte sie.
    Ich gab mir innerlich einen Stoß. „Catherine“, sagte ich, „ich liebe dich immer noch!“
    „Wirklich?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
    Sie streckte ihre Hände durch das Gitter und streichelte mein Gesicht. Suchend blickte sie in meine Augen, als wollte sie die Dichte der toten Zone durchdringen, um meine Gedanken zu lesen. Dann küßten wir uns durch das Gitter.
    Endlich sagte Catherine leise: „Steve, ich begehre dich.“
    Innerlich grinste ich, aber ich verlieh meiner Stimme einen traurigen Klang als ich sagte: „Durch dieses Stahlgitter hier?“
    Da zog sie einen kleinen Schlüssel aus der Tasche. Sie drehte sich um und ging zur Tür zurück. Unmittelbar neben der Tür war eine Platte in die Wand eingelassen, dort hinein steckte sie den Schlüssel und drehte ihn herum. Die Schiebetür zu meiner Zelle öffnete sich geräuschlos.
    Dann, nachdem Catherine einen wachsamen Blick auf mich geworfen hatte, schob sie einen kleinen Riegel vor das Guckloch in der Tür. Ihre Hand griff nach einem kleinen verborgenen Schieber oberhalb der Tür und zog ihn über den Lautsprecher, die Fernsehlinse und das Mikrophon.
    Danach drehte sich Catherine wieder um und schritt mit halb geöffneten Lippen auf mich zu.
    „Halt mich fest, Steve!“
    Meine Hand stieß nach vorn und traf Catherine in die Magengrube. Ihr Atem keuchte, ihre Augen wurden glasig. Sie schwankte. Noch einmal holte ich zum Schlage aus. Meine Faust zielte auf Catherines Kinn. Ihr Kopf fiel zurück, ihre Knie wankten. Dann stürzte sie zu Baden.
    Schnell sprang ich aus meiner vergitterten Zelle, da ich fürchtete, die schwere Schiebetür könnte von einem Hauptkontrollzentrum aus wieder geschlossen werden.
    Catherine bewegte sich jetzt und stöhnte. Aber ich kümmerte mich nicht darum. Hastig zog ich den Schlüssel aus der Wandplatte – die Zellentür schloß sich ruhig.
    Kaum hatte ich mich zur Flucht zurechtgemacht, als sich die Tür öffnete und ein breiter Lichtstrom aus dem Korridor hereinflutete. Das Öffnen der Zellentür mußte also einen Alarm ausgelöst haben! Noch in letzter Sekunde gelang es mir, hinter die sich öffnende Tür zu springen. Dr. James Thorndyke stand im Eingang. Seine Hand hielt eine massive Selbstladepistole fest umklammert.
    Blitzschnell handelte ich. Mit einem machtvollen Handkantenschlag, der Thorndykes Halswirbel knirschend zerbrach, streckte ich ihn zu Boden. Die Pistole fiel ihm aus der Hand, während er kraftlos zusammensackte und sein Leben aushauchte.
    Ich hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge, als ich mich bückte und die Waffe aufhob. Dann wurde es mir zu heiß in diesem Raum. Wie ein Gejagter stürzte ich davon.

 
25. Kapitel
     
    Als ich mich einige Meter von der Tür entfernt hatte, ließ meine Panik nach, und ich konnte wieder klare Gedanken fassen. Schnell blickte ich mich um. Kein Mensch war im Korridor zu sehen.
    Ich wußte nicht, was ich mit meiner neugefundenen Freiheit anfangen sollte. Eines war mir völlig klar: sobald ich nur mit einem Fuß die tote Zone verließ, in der das Gebäude errichtet war, hatte man mich. Was ich brauchte, waren Freunde,
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