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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan
Autoren: A. E. van Vogt
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Gehirn zermarterte und in seinen Erfahrungen nach einer Technik suchte, mit der die augenblickliche Niederlage in einen Sieg umgewandelt werden konnte.
    Ihre Gedanken endeten, als John Petty sagte:
    „Ich glaube, wir sollten jetzt über diese Sache abstimmen.“
    Kier Gray begann zu lachen. „Sie wollen also über eine Angelegenheit abstimmen, von der Sie noch vor einem Moment behaupteten, ich hätte keinen Beweis erbracht, daß sie überhaupt existiert! Eine Forderung nach einer Abstimmung zu diesem Zeitpunkt ist im Grunde ein Schuldgeständnis. Lassen Sie sich meine Karten auf den Tisch legen! Ich habe von dieser Rebellion schon seit einiger Zeit gewußt und mich darauf vorbereitet.“
    „Bah!“ sagte Petty. „Sie bluffen. Ich habe jede Ihrer Bewegungen überwacht. Wir haben verschiedene Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Jeder von uns besitzt eine Privatarmee. Meine eigenen Leute sind dort draußen, wo sie auf dem Korridor patrouillieren, und das gleiche gilt für die Wächter von jedem anderen Mitglied des Rates. Sie warten darauf, sich gegenseitig an die Gurgel zu fahren, wenn der Befehl erteilt wird. Und wir sind entschlossen, ihn zu erteilen!“
    „Ah“, entgegnete Kier Gray leise, „jetzt hört das Versteckspiel auf.“
    Unruhiges Fußscharren folgte seinen Worten, begleitet von einem frostkalten Sprühregen von Gedanken; und dann räusperte sich zu Kathleens Bestürzung Mardue, von dem sie angenommen hatte, daß er bedingungslos auf Kier Grays Seite stand.
    „Nun, Kier, Sie begehen einen Fehler, wenn Sie sich als Diktator ansehen. Sie sind von dem Rat gewählt worden, und wir besitzen das Recht, jemand anders an Ihre Stelle zu wählen. Jemand, der die Ausrottung der Slans vielleicht etwas erfolgreicher organisieren wird.“
    „So“, sagte Kier Gray, noch immer mit sanfter Stimme, „Sie würden also den Vorsitz dieses Ratskabinetts einem Mann übertragen, der noch vor wenigen Tagen den neun Jahre alten Jommy Cross, wohl den gefährlichsten lebenden Slan von heute, in seinem eigenen Wagen entfliehen ließ.“
    „Wenigstens“, sagte John Petty, „gibt es einen Slan, der mir nicht entkommen wird.“ Er starrte Kathleen drohend an und wandte sich dann triumphierend den anderen zu. „Wir können folgendes tun: Sie morgen hinrichten und in einem Kommunique bekanntgeben, daß Kier Gray aus seinem Amt entfernt wurde, weil er eine geheime Vereinbarung mit den Slans getroffen hat – wofür seine Weigerung, Kathleen Layton zu töten, ein schlagender Beweis ist.“
    Das Lächeln verschwand von Kier Grays Gesicht. „Kathleen“, sagte er laut und scharf, „wir können jetzt aufhören, Verstecken zu spielen. Wie viele sind gegen mich?“
    Sie sah ihn aus tränenverschleierten Augen an und erwiderte mit leiser Stimme: „Sie sind alle gegen Sie. Sie haben Sie immer gehaßt, weil Sie soviel klüger sind als sie, und weil sie glauben, Sie hätten sie niedergehalten und überschattet. Sie fühlen sich in ihrer Bedeutung herabgesetzt.“
    „So gebraucht er sie also, um uns auszuspionieren“, fauchte John Petty, aber in seiner Wut lag Triumph. „Nun, wenigstens ist es angenehm zu erfahren, daß wir alle in einem Punkt übereinstimmen – Kier Gray ist erledigt.“
    „Nicht im geringsten“, entgegnete Kier Gray sanft. „Ich bin im Gegenteil davon überzeugt, daß alle elf von Ihnen innerhalb der nächsten zehn Minuten einem Erschießungskommando gegenüberstehen werden. Ich glaubte zunächst, eine so drastische Gegenmaßnahme nicht anwenden zu müssen, aber jetzt gibt es keine andere Möglichkeit mehr. Ich habe soeben auf einen Knopf gedrückt und den elf Offizieren, denen die Leitung Ihrer sogenannten Privatarmee obliegt, mitgeteilt, daß die Stunde gekommen ist.“
    Sie starrten ihn sprachlos an, als er fortfuhr:
    „Sie sehen, meine Herren, Sie vergaßen eine sehr schwache Stelle in der menschlichen Natur. Ihre Untergebenen streben ebenso hartnäckig nach Macht wie Sie. Ah, hier sind sie schon, die neuen Ratsmitglieder!“
    Die Tür sprang auf, und elf grimmige junge Männer mit gezogenen Revolvern traten herein. Ein wilder Ruf kam von John Petty: „Eure Pistolen!“ Und ein klagender Aufschrei von einem Mann antwortete: „Ich habe keine bei mir!“ Und dann füllte das Krachen der Revolver den Raum.
    Durch einen grauen Schleier hindurch sah Kathleen einen der elf Ratsmitglieder, der noch immer aufrecht stand und eine rauchende Pistole in der Faust hielt. Sie erkannte John Petty. Er hatte zuerst
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