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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan
Autoren: A. E. van Vogt
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Menschen von uns erzählen, um uns unmenschlich erscheinen zu lassen, um jeden zum Haß gegen uns aufzustacheln, damit wir getötet werden. Es …“
    Er sank erschöpft zurück, und seine Wut verrauchte. „Meine Mutter und mein Vater waren die besten und verständigsten Menschen, die es gab“, sagte er leise. „Es sind die Menschen, die die Verbrecher sind. Dad verteidigte sich lange nicht so stark, wie er es hätte tun können, als sie ihn stellten und in den Rücken schossen. Er besaß die schrecklichste Waffe, die die Welt jemals gesehen hat. Sie ist so schrecklich, daß er sie noch nicht einmal bei sich trug, aus Angst, er könnte sie eines Tages benützen. Wenn ich fünfzehn bin, wird es meine Aufgabe sein …“
    Er hielt inne, entsetzt über seine Leichtfertigkeit. Er wußte, daß er das größte Geheimnis in der Geschichte der Slans verraten hatte, und daß alles verloren war, wenn ihn diese habgierige alte Hexe in seinem gegenwärtigen geschwächten Zustand der Polizei auslieferte.
    Langsam kehrte seine Ruhe wieder. Er sah, daß ihr Verstand mit anderen Dingen beschäftigt war und die gewaltige Folgerung in seiner Enthüllung nicht begriffen hatte. Sie hatte ihm in der Tat nicht zugehört, als er die Waffe erwähnte. Ihr habgieriger Geist dachte an etwas anderes.
    „Oma ist froh, daß Jommy ein so netter Junge ist. Die arme, hungernde, alte Oma braucht einen jungen Slan, der für sie und sich Geld verdient. Du hast doch nichts dagegen, für die müde alte Oma zu arbeiten, nicht wahr?“ Ihre Stimme wurde hart. „Ein Bettler hat keine Wahl, weißt du.“
    Das Wissen, daß sein Geheimnis gesichert war, wirkte wie ein Schlafmittel. Seine Augen fielen zu. Er sagte: „Ich kann mich jetzt wirklich nicht unterhalten. Ich muß schlafen.“
    Er sah, daß sie ihn nicht schlafen lassen würde. Ihr verschlagener Verstand hatte bereits erkannt, womit man ihn aufstacheln konnte. Sie sprach scharf, um ihn wachzuhalten.
    „Was ist ein Slan? Was macht euch anders? Woher sind die Slans eigentlich gekommen? Sie wurden hergestellt, nicht wahr – wie Maschinen?“
    Komisch, wie sehr sich sein Geist über diese Worte erregen konnte, obwohl er doch genau wußte, daß sie genau das bezweckte. Verschwommen erkannte er, daß die körperliche Schwäche auch seine geistige Widerstandskraft beeinträchtigte. Er sagte in kaltem Zorn: „Das ist auch eine von den Lügen. Ich wurde geboren wie jeder andere auch. Ebenso meine Eltern. Wie es vor ihnen war, weiß ich nicht.“
    „Deine Eltern müssen es gewußt haben!“ stachelte ihn die alte Frau an.
    Jommy schüttelte den Kopf. Seine Augen schlossen sich. „Nein, Mutter sagte mir einmal, daß Dad zuviel andere Dinge zu tun hätte, um das Geheimnis der Slans zu ergründen. Aber jetzt lassen Sie mich bitte allein. Ich weiß, was Sie zu tun versuchen, und ich weiß, was Sie wollen, aber es ist unehrenhaft, und ich werde es nicht tun.“
    „Du bist ein Narr“, schnappte die alte Frau wütend. „Ist es unehrenhaft, Leute zu berauben, die von Raub und Betrug leben? Sollst du und Oma Brotkrusten essen, wenn die Welt so reich ist? Ehrlichkeit! Wie kann ein Slan, der wie eine Ratte gehetzt wird, von Ehrlichkeit sprechen?“
    Jommy schwieg. Doch die alte Frau gab keine Ruhe:
    „Wohin wirst du gehen? Was wirst du tun? Wirst du auf den Straßen leben?“
    Ihre Stimme sank, als sie Mitleid vortäuschte. „Deine arme Mutter hätte nichts dagegen, wenn du das tust, was ich von dir verlange. Ich habe die Zeitung aufgehoben, um dir zu zeigen, wie man sie wie einen Hund niedergeschossen hat, als sie zu entfliehen versuchte. Willst du sie sehen?“
    „Nein!“ sagte Jommy.
    Die rauhe Stimme drängte weiter. „Möchtest du nicht alles, was in deiner Macht steht, gegen eine Welt unternehmen, die so grausam ist? Sollen sie nicht dafür bezahlen?“
    Er schwieg. Die Stimme der alten Frau wurde weinerlich. „Das Leben ist zu schwer für die alte Oma. Wenn du Oma nicht helfen willst, wird sie andere Dinge tun müssen. Aber sie verspricht, sie nicht mehr zu tun, wenn du ihr hilfst. Denke daran. Sie wird mit all den bösen Dingen aufhören, die sie tun mußte, um in dieser grausamen Welt leben zu können.“
    Jommy fühlte sich geschlagen. Er sagte langsam: „Sie sind eine elende alte Schurkin, und eines Tages werde ich Sie umbringen!“
    „Dann wirst du bis zu diesem Tag hierbleiben“, entgegnete Oma triumphierend. „Willkommen in unserem kleinen Heim, Jommy. Willkommen! Du wirst dich besser
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