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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan
Autoren: A. E. van Vogt
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Mutter.“
    Der Wagen fuhr schnell. Viele Menschen blieben auf der Straße stehen und starrten hinter dem kleinen Jungen her, der sich so krampfhaft an die glänzende Stoßstange klammerte.
    Nebelfetzen von Gedanken folgten ihm – von Leuten, die in öffentliche Fernsprechstellen rannten und die Polizei davon verständigten, daß sich ein kleiner Junge auf einer Stoßstange verklemmt hätte. Jommy bebte, und seine Augen warteten darauf, daß sich ein Streifenwagen auf ihre Fersen setzte und das rasende Auto zum Stehen brachte. Beklommen konzentrierte er sich zum ersten Male auf die Leute im Wagen.
    Zwei Gehirnvibrationen strömten zu ihm heraus.
    Die Gedanken des Fahrers waren auf den Straßenverkehr konzentriert und auf die Aufgabe, den Wagen zu manövrieren. Sein Name lautete Sam Enders, und er war Chauffeur und Leibwächter des Mannes neben ihm – John Petty, Chef der Geheimpolizei des allmächtigen Kier Gray.
    Die Erkenntnis traf Jommy wie ein elektrischer Schlag. Der berüchtigte Slanjäger saß nur wenige Zentimeter von ihm entfernt im Fond seines Wagens.
    Angestrengt versuchte Jommy, Pettys Gedanken zu folgen.
    Er hatte bereits das wesentliche erfaßt. Ein Slanmädchen namens Kathleen Layton sollte getötet werden, um Kier Gray zu schaden.
    „Boß“, kam Sam Enders’ Gedanke, „würden Sie jenen Schalter umlegen? Das rote Licht, das eben aufgeflackert ist, bedeutet Hauptalarm.“
    John Pettys Gedanken blieben unbekümmert. „Laß sie Alarm schlagen“, schnappte er. „Das geht uns nichts an.“
    „Na ja, wollen wenigstens mal sehen, was los ist“, entgegnete Enders.
    Der Wagen verlangsamte seine Fahrt unmerklich. Jommy wartete verzweifelt auf eine Gelegenheit, abspringen zu können. Seine Augen, die über das Ende der Stoßstange hinwegspähten, sahen nur das lange, verschwommene Band der Straße. Nirgends ein grasbewachsener Mittelstreifen, der seinen Sprung gedämpft hätte. Als er sich verzweifelt wieder zurückschob, drang ein Sturm von Gedanken auf ihn ein. Enders hatte die Nachricht vernommen, die dem Hauptalarm folgte:
    „… alle Wagen auf der Capital Avenue! Haltet Ausschau nach einem Jungen, der vermutlich ein Slan namens Jommy Cross ist, der Sohn von Patricia Cross. Mrs. Cross wurde vor zehn Minuten an der Ecke Main und Capital getötet. Der Junge sprang auf die Stoßstange eines Wagens, der sich rasch entfernte.“
    „Hören Sie sich das an, Boß“, sagte Sam Enders. „Wir halten besser an und schließen uns der Suche an. Auf Slans stehen zehntausend Dollar Belohnung!“
    Bremsen quietschten. Der Wagen verlangsamte seine Fahrt. Jommy ließ sich auf die Straße hinuntergleiten, kurz bevor der Wagen hielt. Er jagte an einer alten Frau vorüber, die mit Habgier in ihren Gedanken nach ihm haschte. Und dann befand er sich auf einem freien Bauplatz, hinter dem sich eine lange Reihe von geschwärzten Beton- und Ziegelgebäuden emportürmte – der Anfang des Fabrikbezirks.
    Ein Gedanke aus dem zurückbleibenden Wagen erreichte ihn. „Enders, ist es Ihnen klar, daß wir Capital und Main vor zehn Minuten verlassen haben? Jener Junge … Dort ist er! Schieß, du Narr!“
    Jommy sprang seitwärts, als sich der Schuß löste. Er wurde eines schwachen Schlages gewahr, und dann war er mehrere Stufen hinauf in einen offenen Türeingang geeilt und befand sich in einem großen, finsteren Lagerhaus. Ferne, schwache Gedankenfetzen erreichten ihn:
    „Keine Sorge, Boß, wir werden den Knirps schon erwischen!“
    „Du Narr, er kann unsere Gedanken lesen und ist gewarnt!“ Dann schien er Befehle in ein Radio zu bellen: „Wir müssen den Distrikt an der 57. Straße umstellen. Konzentriert jeden Streifenwagen darauf und holt die Soldaten herbei, damit sie …“
    Jommy stolperte durch eine düstere Schattenwelt. Weit voraus, zu seiner Rechten, sah er eine helle Öffnung, eine Tür. Er hielt darauf zu und erreichte den Ausgang; er wunderte sich über seine Müdigkeit. Etwas Feuchtes und Klebriges haftete an seiner Hüfte, seine Muskeln fühlten sich steif an. Die Gedanken schienen langsamer und zäher zu strömen. Er blieb stehen und blickte durch die Tür hinaus.
    Er erkannte eine Straße, die sich himmelweit von der Capital Avenue unterschied. Sie war eng und schmutzig, ihr Pflaster zersprungen. Sie wurde von Häusern gebildet, die vor hundert und mehr Jahren aus Kunststoff gebaut worden waren. Anscheinend völlig verlassen lag sie vor ihm.
    Jommy ließ sich über den Rand der Laderampe des Lagerhauses
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