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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol
Autoren: Clark Darlton
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hinüber in sein Büro.
    Zwei Minuten später hatte er die Verbindung mit Leningrad.
    Kubanow’s Assistent, der dortige Leiter während des Mondaufenthaltes des bekannten Astronomen, meldete sich. Er schaltete das Tonband ein, als er hörte, wer ihn sprechen wollte.
    „Hören Sie zu“, kam die erregte Stimme des Japaners. „Die Sonne hat sich in den vergangenen Stunden mächtig verändert. Sie wird bald bei Ihnen aufgehen, und Sie müssen meine Arbeit fortsetzen. Koppeln Sie ein Filmgerät ein, und machen Sie Einzelaufnahmen, sechzehn in der Minute. Wir benötigen einen ununterbrochenen Film über die weitere Entwicklung. Vor drei Stunden etwa begann ich meine Beobachtungen, und da waren die Sonnenflecken noch ziemlich klein. Jetzt könnte man bereits fünf Erdkugeln in den größten hineinstecken. Haben Sie verstanden?“
    „Danke, ich habe verstanden. Sobald die Sonne aufgeht, beginne ich mit meinen Beobachtungen.“
    „Sehr gut. Und benachrichtigen Sie auch das Palomar-Observatorium. So kann uns keine einzige Phase des Ereignisses entgehen.“ Und nach einer winzigen Pause setzte der Japaner hinzu: „Ich beginne, mir langsam ernsthafte Sorgen zu machen.“
    Der Russe nickte, obwohl Makkado es nicht sehen konnte.
    „Ich jetzt auch. Also gut, ich werde mich sofort mit meinem amerikanischen Kollegen in Verbindung setzen. Auf Wiederhören, Makkado.“
    Während Makkado in den Beobachtungsraum zurückkehrte und mit unruhig flackernden Augen seine Arbeit fortsetzte, sprach der Russe mit dem Leiter des Observatoriums auf dem Mount Palomar. Der Inhalt des Gesprächs war fast identisch mit dem vorigen, bis auf die Tatsache, daß beide Männer den Vorgang noch nicht mit eigenen Augen gesehen hatten, sondern auf die Angaben des Japaners angewiesen waren.
    Daher wurde es unterlassen, die Meldung weiterzugeben.
    Man wollte sich erst einmal von der Richtigkeit der Beobachtungen überzeugen.
    Der plötzlich fast auf der ganzen Erde lahmgelegte Funkverkehr jedoch schien sie zu bestätigen.
    Und gleichzeitig ging in Leningrad die Sonne auf.
    Die Telegrafen begannen zu spielen.
     
    *
     
    Jon Halley war beunruhigt, als die gewohnte Positionsmeldung des Raumschiffes ausblieb. Zuerst glaubte er, der Fehler liege an seinem Gerät, aber das gleichmäßige Summen der Röhren und das vorschriftsmäßige Aufleuchten aller Kontrollampen belehrten ihn eines Besseren. Das Empfangsgerät war einwandfrei in Ordnung. Aber trotzdem erhielt er keine Verbindung mit dem Transporter.
    Er schickte dem Schiff eine Aufforderung entgegen, sich sofort zu melden. Vergeblich wartete er auf eine Antwort. Nur ein Knacken war im Lautsprecher, ein hartes und unregelmäßiges Knacken, das Halley bekannt vorkam, wenn auch nicht mit dieser Lautstärke.
    Er entsann sich der Worte Herbers und ging, um diesen zu wecken.
    „Sir, der Transporter gibt keine Antwort“, sagte er, als Herber ein wenig unwillig zum Eintritt aufgefordert hatte. „Ich habe ihn mehrmals angerufen, aber es meldet sich keiner.“
    Herber hatte sich erhoben. Er war vollkommen angezogen und strich sich die Haare zurecht.
    „Keine Antwort? Wie ist das möglich?“
    „Das Gerät ist in Ordnung, es arbeitet einwandfrei. Es kann nur sein, daß der Sender des Transporters ausgefallen ist.“
    Herber trat auf den Gang und schritt neben Halley zum Funkraum. Schon von weitem hörte er das geräuschvolle Knacken, das unmöglich von einem Sender kommen konnte, und mochte er auch noch so weit entfernt sein.
    „Sind Sie sicher, daß Ihr Empfangsgerät einwandfrei arbeitet?“
    Halley schien beleidigt.
    „Aber Sir, ich habe eine ausgezeichnete Ausbildung genossen und nehme Ihnen das Ding im Schlaf auseinander.“
    Herber brachte es fertig, zu grinsen. Dann sagte er:
    „Stellen Sie die Verbindung mit Nordafrika her!“
    Nordafrika war der Raketenstartplatz der Vereinigten Völker der Erde.
    Von hier aus war der Transporter gestartet.
    Jon Halley zuckte die Schultern und machte sich daran, die Skala zu verstellen. Als er die entsprechende Wellenlänge gefunden hatte, schaltete er auf Sendung und gab das vereinbarte Signal durch. Dreimal wiederholte er seinen Ruf, ehe er auf Empfang ging.
    Sein Gesicht verzog sich zu einer schmerzhaften Grimasse, als er im Lautsprecher nichts anderes hörte als das gleiche Knacken wie vorher. Nordafrika gab keine Antwort.
    Er versuchte es noch einmal, aber das Ergebnis blieb das gleiche. Das harte Knacken war das einzige, was er aus dem Gerät herauszuholen
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