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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol
Autoren: Clark Darlton
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ununterbrochenen Tag abgelöst zu werden. Die am Himmel stehende Erdkugel jedoch veränderte ihre Stellung kaum, lediglich zeigte sie Phasen und verriet durch Verschiebung der Kontinente und Meere ihre nicht geringe Rotation.
    Die Mondstation der Vereinigten Rassen der Erde lag im Krater Hipparch, nahezu in der Mitte jener Mondoberfläche, die stets der Erde zugewandt war. Dies geschah aus Gründen der damit verbundenen guten Radioverbindung zwischen Station und Heimatplanet, die auch eine ebensogute künftige Sichtverbindung per Television versprach. Da die Erdkugel jedoch eine exaktere Beobachtung in astronomischer Hinsicht verbot und hinderte, war geplant, größere Observatorien am Süd- und Nordpol, sowie auf der Rückseite des Mondes einzurichten, sobald die ersten Schwierigkeiten überwunden sein würden.
    Seit drei Monaten Erdzeit war Dr. Kubanow Kommandant der irdischen Mondstation. Die Nationen der Welt hatten dieser Wahl einstimmig zugestimmt, nachdem die Resolution des Astronomischen Kongresses bekanntgeworden und von der Weltregierung befürwortet worden war. Außerdem begünstigte das geschichtliche Ereignis der ersten geglückten Monderreichung durch eine damals sowjetische Rakete diese Wahl. Allerdings konnte die Station wiederum nur mit Hilfe des von einem amerikanischen Wissenschaftler entwickelten Plastikstoffes errichtet werden, der, leicht wie Papier, eine unvorstellbare Haltbarkeit besaß.
    Somit gelang es nur den vereinten Kräften beider Nationen und der Hilfe der ganzen übrigen Welt, den Vorstoß in die Unendlichkeit zu wagen.
    Kubanow stand an dem Kristallfenster seines Arbeitsraumes und sah hinaus in die Nacht. Der durchsichtige Plastikdom der Außenstation behinderte mit seiner künstlichen Atmosphäre die Sicht kaum, deutlich schimmerte die Erde mit den sie umgebenden unzähligen Sternen durch die nur knapp 500 m betragende Lufthülle. Die eigentliche Station befand sich in den Felsen des Kraterrandes, von außen abgeschlossen durch die Plastikkuppel. So konnte man ungehindert und ohne Schutzanzug die ,Burg’ verlassen und ins ,Freie’ treten. Für den Weiterbau des Marsschiffes war dies so gut wie unerläßlich.
    Kubanow schaute hinüber zu dem Baugerüst neben der großen Halle. Taghelle Scheinwerfer tauchten das ganze Gelände in das Licht unermüdlicher Geschäftigkeit und niemals rastender Arbeit. In drei Schichten wurde an der frühzeitigen Fertigstellung des Schiffes gewirkt, und die TERRA I würde statt in zwei Jahren nun bereits in zwei Monaten startklar auf dem Boden des Hipparch stehen. In den vergangenen zehn Wochen war Unmenschliches geleistet worden, und die ganze Welt schaute mit hoffenden Augen auf die Konstrukteure und Monteure der Mondstation, von denen die Existenz des Menschengeschlechtes abhing.
    Es war eine allgemein bekannte Tatsache, daß die Veränderungen auf der Sonnenoberfläche weiter fortschritten. Nicht schneller als bisher beobachtet, aber doch im gleichen Tempo. Die errechnete Zeit war bei fünf Jahren geblieben, es bestand keine Hoffnung zu einem natürlichen Aufschub. In etwa vier Jahren war der kritische Punkt erreicht. Nach diesem Zeitpunkt würde keine Rettung der Sonne mehr möglich sein, selbst dann nicht, wenn der Zerfallprozeß aufgehalten werden konnte.
    Die Bestandteile der gasförmigen Sonne würden dann so unstabil geworden sein, daß die Bildung einer Nova unvermeidlich sein würde.
    Jetzt waren noch 3 Jahre und 9 Monate bis zum kritischen Punkt geblieben, im Sommer 1978 war die Erde verloren, wenn bis dahin die Ursache nicht gefunden und beseitigt worden war. Es gab keinen Menschen auf der Erde, der sich eine Vorstellung von dieser Ursache machen konnte, die praktisch die Sonne angriff und zu zersetzen begann.
    Kubanow wandte sich um, als die Tür geöffnet wurde und Dr. Herber, der Leiter des Projektes TERRA I eintrat. Herber schwenkte ein Blatt Papier in der Hand und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    „Sie gestatten doch, Kubanow? Soeben erhalte ich eine Funkbenachrichtigung aus Nordafrika, daß eine Mannschaftsrakete zum Mond unterwegs ist. Sie bringt die restlichen Leute, die an der Sonnenexpedition beteiligt sein werden. Zusammen mit den bereits auf dem Mond befindlichen Männern ergibt sich nun folgende endgültige Aufstellung:
    Kommandant: Per Anderson; Astronom: Professor Harrel; Doktor Kattowitz macht den Physiker. Nachrichtenmann wird Jon Halley sein, und Gaston Fraud der Spezialist für den Antrieb und die sonstigen Sorgen
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