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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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polterte Morris gleich weiter. »Wenn ich mich nicht irre, hatten Sie versprochen, diesen Verbrecher endlich zu verhaften. Und jetzt höre ich, dass Sie sich stattdessen vor Leone und der halben Stadt lächerlich gemacht haben.«
    Jay biss die Zähne zusammen, um nicht das zu sagen, was ihm auf der Zunge lag. Nach einigen Sekunden hatte er sich so weit beruhigt, dass er wieder reden konnte. »Es war eine Gelegenheit, die wir nicht auslassen konnten. Mein Informant sagte mir, dass Leone eine Lieferung erwartet, und bisher waren seine Hinweise immer korrekt.«
    »Anscheinend diesmal nicht, sonst wären wir jetzt nicht hier.« Morris’ Gesichtsfarbe war inzwischen bedenklich rot. Wenn er so weitermachte, würde er in einigen Jahren an einem Herzinfarkt sterben.
    »Die Angaben meines Informanten waren richtig, nur war nicht das im Paket, was wir dachten.« Jay rieb über seine Stirn. »Ich glaube, dass er von Leone extra mit falschen Informationen gefüttert worden ist. Leone war zu selbstsicher, er wusste genau, dass wir kommen würden.«
    Eine Ader schwoll auf der Stirn des Captains an. »Wollen Sie mir sagen, dass es eine Falle war und wir wie unfähige Idioten hineingetappt sind?«
    Dave gab einen Laut von sich, hielt sich aber klugerweise zurück. Wenn ihr Vorgesetzter in dieser Stimmung war, würde ihn nichts überzeugen.
    Jay zwang sich zur Ruhe. »Meiner Meinung nach galt die Falle weniger uns als vielmehr meinem Informanten.«
    Die Wut wich ein wenig aus Morris’ Gesicht, seine Augen wurden klarer. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Etwas, das Leone am Schluss zu mir gesagt hat. Ich habe bereits versucht, meinen Informanten zu warnen, aber er geht nicht ans Telefon und hat sich bisher auch noch nicht zurückgemeldet. Ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist.«
    Morris ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen und faltete die Hände auf der Tischplatte. »Wir können uns nicht leisten, den Spitzel zu verlieren. Er ist der einzige, den wir noch in der Organisation haben.«
    »Das weiß ich.« Natürlich wusste er das, denn er hatte lange gebraucht, um jemanden zu finden, der bereit war, gegen den einflussreichen Mafiaboss zu arbeiten. Er kannte Rizzos Gründe dafür nicht, aber er hatte das Gefühl, dass die Bezahlung nicht der ausschlaggebende Faktor war. »Deshalb möchte ich ihn mit Ihrer Erlaubnis suchen. Ich kenne einige seiner Unterschlüpfe.«
    Morris stieß einen tiefen Seufzer aus. »Er ist tot, oder?«
    Damit bekräftigte er Jays eigene Befürchtungen. »Es ist zumindest nicht ausgeschlossen. Leone ist nicht zimperlich, wenn es um seine eigene Sicherheit geht.«
    »Verdammt!« Morris hieb mit der Faust auf den Tisch. »In Ordnung, verschwinden Sie. Suchen Sie ihn, und falls er noch lebt, bieten Sie ihm Polizeischutz an. Im Gegenzug muss er über Leone auspacken.«
    Jay glaubte zwar nicht, dass Rizzo den Deal annehmen würde, aber er nickte nur.
    »Und passen Sie auf sich auf, es kann sein, dass Leone Sie jetzt auch im Visier hat.«
    Ein sehr beruhigender Gedanke. »Mache ich.« Er blickte seinen Partner an. »Kommst du mit?«
    Dave verdrehte die Augen. »Als wenn ich dich jetzt alleine lassen würde.« Er berührte Jays Schulter. »Wir werden ihn finden.«
    Ja, nur in welchem Zustand?
    Stunden später hatten sie Rizzo immer noch nicht gefunden. In keinem seiner üblichen Verstecke war auch nur eine Spur von ihm zu entdecken gewesen, und Jay wusste nicht mehr, wo er sonst noch suchen sollte. »Okay, das war’s. Mehr können wir nicht tun, wenn wir nicht ohne Anhaltspunkt durch die ganze Stadt rennen wollen.«
    Dave setzte sich auf eine Mauer und stöhnte erleichtert auf. »Gott sei Dank. Meine Füße tun weh.«
    Jay warf einen Blick auf dessen modische Schuhe und schüttelte den Kopf. »Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dir vernünftige Schuhe zur Arbeit anziehen sollst? Irgendwann wirst du gar nicht mehr laufen können.«
    Mit erhobener Augenbraue sah Dave an ihm hinunter. »Und du glaubst wirklich, dass Cowboy-Stiefel so viel bequemer sind?«
    »Da ich mich nicht beschwere – ja.« Er liebte seine alten Stiefel, die ihn an seine Kindheit auf der Ranch seiner Eltern erinnerten, und sie waren inzwischen tatsächlich ziemlich bequem. Nur das Ausziehen war jedes Mal ein Gewaltakt.
    »Okay, okay. Lassen wir das. Können wir jetzt endlich nach Hause?«
    Jay sah sich noch einmal in der inzwischen dunklen Straße um und nickte schließlich. »Ja. Wenn Rizzo kann, wird er sich bei mir melden. Wenn
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