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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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abzulenken, dass er mit sieben Leuten in einem kleinen Lieferwagen eingeschlossen war.
    »Hör auf damit, Jay!«
    Verwirrt blickte er sich zu seiner Kollegin Carrie um, die hinter ihm an einem Laptop saß. »Was?«
    »Mit diesem ewigen Bonbonkauen. Lutsch ihn oder wirf ihn weg, aber dieses Knacken raubt mir den letzten Nerv.«
    Jay schnitt eine Grimasse. »Entschuldige, ist mir nicht aufgefallen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das machst du immer, wenn du ungeduldig oder unruhig bist.« Carrie senkte die Stimme und beugte sich zu ihm hinüber. »Was hast du für ein Gefühl?«
    »Weiß ich noch nicht.« Jay versuchte, seine Gedanken in Worte zu fassen. »Es kommt mir fast zu … einfach vor. Da versuchen wir jahrelang, diesen Kerl zu schnappen, und dann ist er so blöd, sich eine öffentliche Lieferung schicken zu lassen? Das passt irgendwie nicht zu Leone.«
    Carrie strich mit den Fingern durch ihre kurzen, schwarz gefärbten Haare und ließ sie damit noch mehr zu Berge stehen, als sie es sonst schon taten. »Stimmt. Aber vielleicht ist genau das sein Fehler: Er ist sich zu sicher, dass ihm nie jemand etwas nachweisen kann, und wird deshalb nachlässig.«
    »Kann sein.« Möglich war es, aber Leone wäre nicht zum obersten Boss der Mafia von San Francisco aufgestiegen, wenn er dumm oder unvorsichtig gewesen wäre. »Wir werden es gleich sehen.«
    Angespannt lehnte Jay sich vor, als ein unscheinbarer Lieferwagen in die Gasse zum Hintereingang des Restaurants fuhr. An der Seite prangte Werbung eines angesagten Gemüsemarktes. Gleichzeitig stießen alle ihren angehaltenen Atem aus, als sich ein Mann aus dem Wagen schwang, die Schiebetür des Lieferwagens öffnete und ein großes Paket herausholte. Bevor er im Gebäude verschwand, blickte er sich noch einmal nach allen Seiten um. Auffälliger ging es wohl kaum.
    »Was machen wir jetzt?« Dave hatte sich über seine Schulter gebeugt und blickte auf den Bildschirm.
    Noch immer konnte Jay das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte. Aber sie konnten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. »Wir gehen rein. Aber erst mal nur wir beide, das SWAT-Team soll sich zurückhalten, bis wir ein Zeichen geben.«
    Carrie biss auf ihre Lippe. »Bist du sicher? Da drin sitzt der halbe Mafia-Clan beim Mittagessen.«
    Jay nickte knapp und stand auf. Auf einem anderen Monitor war zu sehen, wie der Paketbote durch die Küche auf die Tür zum Restaurant zuging. »Wenn wir nur zu zweit reingehen, machen wir uns nicht lächerlich, falls nichts Illegales in dem Paket ist. Stürmt das ganze SWAT-Team rein, wird Leone die Gelegenheit nutzen, die Polizei vorzuführen.«
    Dave schnitt eine Grimasse. »Toll, und so machen nur wir beide uns zum Deppen.«
    Jays Mundwinkel hoben sich. »Genau.«
    »Wunderbar. Dann geh vor, ich folge dir.« Dave berührte seinen Rücken.
    Jay wich automatisch zur Seite aus. »Was machst du denn da?«
    Überraschend ernst blickte sein Partner ihn an. »Wollte nur sichergehen, dass du auch deine schusssichere Weste anhast.«
    »Natürlich trage ich die. Ich bin nicht lebensmüde.« Wobei er immer noch hoffte, dass die Sache ohne Schießerei ablaufen würde.
    Eilig strebten sie auf die Vordertür des Restaurants zu, während das SWAT-Team dafür sorgte, dass niemand durch den Hinterausgang entkam. Jay vergewisserte sich, dass er seine Waffe leicht erreichen konnte, ließ sie aber im Schulterholster. Wenn möglich wollte er sich an Leone heranpirschen, ohne gleich anzukündigen, dass Polizei in der Nähe war. Deshalb blieb er geduldig vor dem Hostessenstand stehen und lächelte die junge Frau an, die den Gästen ihre Plätze zuwies.
    »Hallo, ich hätte gerne einen Tisch für zwei.«
    Seine Gabe, wie Dave es nannte, funktionierte auch hier. Die Hostess lächelte zurück, ihr Blick wanderte von seinen zerzausten goldbraunen Haaren über sein Gesicht und dann an seinem Körper hinunter. »Natürlich. Ich sehe sofort nach, ob noch ein Tisch frei ist.«
    Nur widerwillig wandte sie sich ihrem Kalender mit der Tischbelegung zu. Mit einem manikürten Fingernagel fuhr sie die Einträge hinunter, und Jay hatte Mühe, seine Ungeduld nicht zu zeigen. Immer wieder warf er einen Blick zu dem Tisch in der Mitte hinüber, an dem Leone Hof hielt.
    »Oh, Sie haben Glück, es ist noch etwas frei.« Sie trat hinter dem Tresen hervor. »Folgen Sie mir bitte.« Mit schwingenden Hüften ging sie voraus und führte sie durch das Restaurant.
    Jay beobachtete Leone aus den
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