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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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haben Leone!« Seit Jahren waren sie hinter dem Mafiaboss her, der ihnen immer wieder durch die Finger geschlüpft war. Und jetzt würden sie ihn endlich festnageln.
    Dave starrte ihn mit offenem Mund an. »Was? Wo? Er ist verhaftet?«
    »Noch nicht, aber das werden wir gleich nachholen. Gerade hat Rizzo mir den Tipp gegeben, dass Leone eine Lieferung bekommt.« Er blickte auf seine Uhr. »In drei Stunden. Wir müssen uns beeilen, wenn wir erst noch den Papierkram fertig machen wollen, damit er nicht noch einmal ein Schlupfloch in den Gesetzen findet.«
    Sie brauchten einen Haft- und einen Durchsuchungsbefehl, und zwar sofort. Glücklicherweise waren die Richter und Staatsanwälte genauso hinter dem Kerl her und würden deshalb mitspielen. Besonders nachdem vor ein paar Monaten zwei Anwälte im Fahrstuhl eines Bürogebäudes von einem Killer erschossen worden waren, der zu Leones Leuten gerechnet wurde. Auch wenn sie gewusst hatten, wie gefährlich der Mafiaboss war, hatte doch niemand mit einer solchen Tat gerechnet. Normalerweise ließ Leone die Morde hinterrücks ausführen und zwar so, dass sie ihm nicht nachgewiesen werden konnten. Jeder wusste zwar, dass er dahintersteckte, aber es war nicht zu beweisen.
    Obwohl alles auf ihn als Auftraggeber deutete, hatte sich Leone auch im Fall der Fahrstuhlmorde wieder herausgewunden. Vor allem, weil der Mörder nicht redete. Und die einzige Zeugin konnte nur den Mann identifizieren, der geschossen hatte, über die Hintergründe wusste sie nichts. Also war die Anklage gegen Leone vom Gericht abgewiesen und der Mörder als Einzeltäter zu zweimal »lebenslänglich« verurteilt worden.
    In Daves Augen konnte Jay die gleiche Wut erkennen, die auch ihn jedes Mal überkam, wenn er daran dachte, dass ein solcher Verbrecher wie Leone noch frei herumlief. Aber wenn sein Informant richtiglag, dann hatten sie endlich etwas gegen ihn in der Hand. Und wenn der Mistkerl erst im Gefängnis saß, würden sich vielleicht einige Leute endlich trauen, gegen ihn auszusagen. Bisher war die Mauer des Schweigens nicht zu überwinden gewesen.
    Eilig zerrte Jay seine Jacke vom Garderobenhaken und riss die Tür auf. Ungeduldig blickte er zu seinem Partner zurück. »Kommst du oder soll ich etwa alles alleine machen?«
    Lachend folgte Dave ihm. »Das werde ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen.« Er stieß Jay in die Seite. »Glaubst du, das ist der größte Fisch, den wir in unserer Laufbahn fangen werden?«
    Jay zuckte mit den Schultern. »Mir egal. Hauptsache, er ist weg von der Straße.« Und das meinte er völlig ernst. Er war nicht Polizist geworden, um seinem Ego zu schmeicheln und bewundert zu werden, sondern weil er etwas bewirken wollte. Es gab zu viele Verbrechen, zu viel Elend und Leid, als dass er einfach tatenlos zusehen konnte. Wenn ihn jemand fragte, würde er das natürlich nie zugeben. Die meisten sahen nur sein Sonnyboy-Image, und genau so wollte er es haben.
    »Dann los, schnappen wir ihn uns.«
    Nach scheinbar unendlichem Papierkram saßen sie zwei Stunden später im Überwachungswagen in der Nähe des Restaurants. Noch war alles ruhig, aber das konnte sich schnell ändern. Es wäre zumindest nicht das erste Mal.
    »Echt, in einem Restaurant? Mal davon abgesehen, dass es kaum einen unsichereren Ort gibt, um schmutzige Geschäfte zu machen, ist das sowas von klischeehaft! Was denkt Leone, wer er ist, der Pate?« Dave beugte sich vor und starrte auf den Monitor, auf dem sie den Vordereingang sehen konnten. Auch auf sämtliche anderen Türen des Gebäudes waren Kameras gerichtet.
    »Anscheinend schon. Meinetwegen kann er sich auch für den Weihnachtsmann halten, solange er so dumm ist, seine Geschäfte genau vor unserer Nase zu erledigen.«
    Jay spürte seinen Adrenalinspiegel langsam steigen, bis er kaum noch still sitzen konnte. Er hasste es, warten zu müssen, aber wenn er dafür den Mafiaboss unschädlich machen konnte, würde er es ertragen. Ein SWAT-Team hatte sich inzwischen in die Nähe des Gebäudes postiert, in dem sich Leone mit einigen seiner Männer, aber auch völlig unbeteiligten Restaurantgästen befand, und wartete auf den Befehl einzugreifen. Der würde allerdings nur gegeben werden, wenn Jay und Dave versagten und die Verbrecher sie angriffen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn Unschuldige in die Schusslinie gerieten oder als Geiseln genommen wurden. Jay schob sich einen Karamellbonbon in den Mund und versuchte, sich von der Tatsache
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