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Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Titel: Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)
Autoren: Siegbert Scheuermann
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Wahlfreiheit und Kritikfähigkeit
ein.
     
    Beispiel für
die Identifikation mit einer uns selbst ausbeutenden Haltung:
    Manche sind
tatsächlich stolz auf ihren Perfektionismus, weil er zu ihrem Selbstbild
gehört. Ganz gleich, ob der Job dies erfordert, alles so gut wie möglich zu machen,
statt nur so gut wie nötig. Tatsächlich ist der Nutzen von Perfektionismus für
die Meisten ein anderer. Menschen, die in ihrer Jugend erlebt haben, dass die
Zuwendung der Bezugspersonen gekoppelt war an Wohlverhalten und Erbringung
einer erwarteten Leistung, können sich dieser Zuwendung um so sicherer sein, je
besser sie sich an (auch unausgesprochene) Spielregeln halten und versuchen,
alle Aufgaben so gut wie eben möglich zu erledigen. Dass sie damit oft sich
selbst über Gebühr belasten, der Sache keinen angemessenen Mehrwert bringen und
ihre Ressourcen uneffektiv einsetzen, bringt sie allerdings keinen Krümel zum
Nachdenken über die Sinnhaftigkeit ihres Verhaltens. Oft sind sie noch stolz
und tragen ihr "keine Zeit"-Mantra wie eine Monstranz der eigenen
Bedeutsamkeit vor sich her.
     

7.2 Ideen /Lösungsansätze:
     
    Was können
wir als Führungskraft von unseren Mitarbeitern einfordern? Welchen Anspruch hat
jeder Klient und jeder Kunde an seinen Arzt, Berater oder sonstigen
Dienstleister?
    100 %
Engagement statt Identifikation
    Hier ein
kleiner Auszug aus meinem Artikel: Nettigkeit, die Zweite: Lösungen, Kontrolle
und konstruktive Kritik“:     
    Wir sollten
von Mitarbeitern keine Identifikation mit dem Unternehmen im Allgemeinen und
der jeweiligen Aufgabe im Besonderen verlangen. Identifikation im Sinne von
Verschmelzen mit einer Idee, Person oder Sache macht auch immer unflexibel und
weniger kritikfähig. Was wir allerdings zu hundert Prozent von unseren Mitarbeitern
fordern können, ist die Identifikation mit den Werten und dem Zweck des
Unternehmens, sowie sein
volles Engagement,
 Ziele zu erreichen und
Vereinbarungen einzuhalten.”
    Ein Arzt,
eine Krankenschwester, die sich mit ihren Patienten identifizieren, werden
“mitleiden” und auf Dauer erkranken. Wir erwarten aber ihr 100 % Engagement für
unsere Genesung.
    Ein Ehe-,
Schulden- oder Finanzberater, der sich mit den Ängsten, Problemen und Verlusten
seiner Klienten identifiziert, leidet mit. Was wir erwarten ist das 100 %
Engagement für eine Lösung.
    Ein
Rechtsanwalt, der sich mit seinen Klienten identifiziert, wird selbst
straffällig (vor Baader-Meinhof, mit Kassiber überbringenden Anwälten, hätte
dieses Beispiel sicher niemand geglaubt). Auch hier ist die Erwartung 100 %
Engagement für den Klienten.
    Mitleiden
und dauerhaft mehr Identifikation als Engagement machen uns krank. Körperlich
und seelisch. Let it be. Oder wie der Österreicher sagen würde: “Sch**ß di net
aan!”
    Wir können
uns den ganzen Tag identifizieren und über jeden Dreck ärgern – allerdings sind
wir nicht dazu verpflichtet.
     

7.3. Wie spüren wir hinderliche Identifikationen bei uns auf und stellen
sie ab?
     
    Bitte notieren
Sie drei Situationen, die Ihnen im Umgang mit anderen, im Umgang mit Ihrer
Arbeit oder im Umgang mit Ihren Gewohnheiten regelmäßig negativen Stress
bereiten.
     
    a.     Wie reagieren Sie
aktuell auf solche und in solchen Situationen?
    b.     Was genau löst
diese Reaktion bei Ihnen aus? Wie sehen Sie das Verhalten oder die Erwartungen des/der
anderen? Welche Absicht oder Einstellung vermuten Sie dahinter?
    c.     Wie sieht aktuell
das Resultat aus der Abfolge von Situation und Ihrer Reaktion aus?
    d.     Was für ein
Resultat wäre für Sie in dieser Situation in Zukunft wünschenswert?
    e.     Wie könnte das
Verhalten Ihres Gegenübers noch gesehen werden? Welche Annahme oder Erwartung
lässt das Verhalten des anderen weniger negativ erscheinen? Welche Vorgehensweise/Reaktion
Ihrerseits würde zum gewünschten Resultat führen?
    f.      Was ist daraus
Ihre Erkenntnis, resp. Bewegung?
    g.     Geht es darum,
ein neues positives Ziel oder gewünschtes Resultat zu formulieren? Machen Sie
sich den Nutzen dieser Veränderung klar. Geht es lediglich darum, Ihr Bild oder
Ihre Meinung über die Situation oder die Beweggründe des anderen zu verändern?
Glückwunsch, jetzt brauchen Sie diese positivere Unterstellung nur noch präsent
halten, um gar nicht in die Luft zu gehen oder schnellstmöglich wieder
runterzukommen und anders zu reagieren.
    h.     Geht es darum,
nur verbal etwas zu verändern? Bitte notieren
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