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Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Titel: Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)
Autoren: Siegbert Scheuermann
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Sportlichkeit oder Trinkfestigkeit. Beliebt sind auch Identifikationen
mit einem Verein, selbstverständlich DEM einen und einzigen “wahren”, dessen
“Fans” (abgeleitet vom Fanatismus) i.d.R. ein sehr schönes Beispiel für
Offenheit, Kritikfähigkeit und Toleranz abgeben.
     
    Einige
identifizieren sich auch tatsächlich mit ihrem Beruf, dem Arbeitgeber oder den
eigenen Zielen. Abgesehen davon, dass in einem solchen Zustand der “Verschmelzung”
nix hinterfragt wird (wir würden uns ja selber in Frage stellen), führt das
i.d.R. zu viel Enthusiasmus, Fleiß und Leidenschaft – solange die Aufgabe oder
Firma gut läuft, oder die Ziele erreicht werden. Ist das nicht der Fall, leidet
unsere IdentifikantIn, an der Situation und der Welt. Leidenschaft mal mit
einer anderen Gewichtung.
     
    Gemeinsames
Resultat: hohes Energielevel, minimale Offenheit für Kritik, Veränderung,
Verbesserung. Akzeptabel, so lange alles gut läuft (außer Vorsicht vor der
Gefahr der Selbstausbeutung), vollkommen daneben, um Krisen und Umbrüche zu
gestalten, Kritik anzunehmen und Chancen wahrzunehmen.
     
    Beispiele
der Identifikation mit Personen oder Rollen:
    Wir kennen
das von Paaren, wenn nach Dekaden des gemeinsam verbrachten Lebens jeder nur
noch die Hälfte des Ganzen ist und die gemeinsame Definition über das “Paar
sein” erfolgt. Abgesehen davon, dass zumeist beide etwas Eigenes aufgeben, um
100 % Paar zu sein – was, wenn die “bessere Hälfte” stirbt? Nicht selten
erleben wir, dass die zurück gebliebene Hälfte alleine nicht überlebensfähig
ist und bald folgt oder nur noch dahin vegetiert.
     
    Die
Identifikation mit Personen kann auch dem Missbrauch Tür und Tor öffnen. Jede
Variante der zugeschnappten Guru-Falle führt in die Unselbstständigkeit,
Abhängigkeit und Ausnutzbarkeit. Viel Energie, wenig Offenheit für abweichende
Meinungen, Ratschläge, Bedenken.
     
    Einige
Zeitgenossen und -genossinnen identifizieren sich auch mit einer Rolle – als
Mutter, Vater, Hundehalter, Camper, Blockwart, Mahner, Kritiker, Euphoriebremser.
Wir erkennen das daran, dass kaum noch über etwas anderes gesprochen wird,
außer über die Kinder, den Hund, (die Reihenfolge ist willkürlich und soll
keine Priorisierung darstellen – bitte nehmen Sie von Kommentaren und
Beschwerden in diesem Zusammenhang Abstand!), den Job, das Campen etc.
     
    Beispiele
für die Identifikation mit Ideen:
    Diese tritt
in der Regel in Form von Dogmen und Doktrinen auf. Unter einem Dogma (altgr. „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“) versteht man eine fest
stehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren
Wahrheits- und Geltungsanspruch als unumstößlich festgestellt wird (Wikipedia).
Die Doktrin ist ein System von Dogmen (Ansichten und Aussagen) oft eben auch
mit dem Anspruch, allgemeine Gültigkeit zu besitzen.
    Wenn wir in
die Politik, die Religionen und die s.g.* Wissenschaften schauen, finden wir
solche Dogmen und Doktrinen zu Hauf.
    Hier
befindet sich ein großer Tummelplatz für Eiferer, Fanatiker, Potentaten,
Dogmatiker und Engstirnspezialisten aus aller Herren Länder. Offenheit,
Kritikfähigkeit und Toleranz gehören eher weniger zu den bevorzugten Reaktionen,
wenn Dritte die vertretenen Ideen hinterfragen oder gar kritisieren wollen.
     
    (*Mit
Wissenschaft haben wir es immer dann zu tun, wenn unter vergleichbaren
Bedingungen, vergleichbare Resultate erzielt werden können. In vielen Forschungszweigen
ist das nicht der Fall. Die Medizin ist ein klassisches Beispiel dafür. Die
Menschen, Umweltbedingungen und Krankheitsverläufe sind so unterschiedlich,
dass bei einer Medikamentengabe nicht immer vergleichbare Ergebnisse erzielt
werden können – deswegen die ellenlangen Beipackzettel mit möglichen
Nebenwirkungen, zu denen oft eine Verschlimmerung der Symptome zählt gegen die
das Medikament eigentlich helfen soll. Die Medizin, die
Wirtschaftswissenschaften, die Juristerei, die Sozialwissenschaften, die
Psychologie und vieles mehr sind reine Praktiken, bei denen es bestimmte
Annahmen gibt, die mehr oder weniger belastbar sind und Vorhersagen über die
Ergebnisse mehr oder weniger ungewiss machen und viel von persönlichem Können
und der Erfahrung der Spezialisten abhängt.)
    Sicher gibt
es auch eine positive Identifikation mit Werten und daraus abgeleiteten
Spielregeln, die viel missionarische Energie freisetzt. Der mögliche Makel der Inflexibilität
bleibt. Jede Identifikation schränkt unsere
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