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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd
Autoren: Kris Greene
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klopfte, hatte Bucaddo sie hastig aufgerissen, aber er hatte keine Ahnung gehabt, dass er damit das Tor zur Hölle aufgestoßen hatte.
    Ein kühler Windhauch streifte Marios Nacken. Nervös drehte er sich um und sah sich einer hübschen jungen Frau gegenüber. Sie trug ein jadegrünes Abendkleid mit paillettenbesetzten Säumen, das sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte und ihre vollen Brüste noch deutlicher betonte. Eine braune Haarsträhne hing über ihr engelhaftes Gesicht und verdeckte eines ihrer freundlich blickenden braunen Augen.
    »Nett haben Sie es hier«, sagte das Mädchen verführerisch.
    Mario musste schlucken, bevor er ihr antworten konnte. »Danke«, sagte er und versuchte die Nervosität in seiner Stimme zu unterdrücken. Sie war bei weitem das hübscheste Wesen, das Mario je gesehen hatte, aber er wusste genau, dass er die Gestalt von keinem seiner Gäste für bare Münze nehmen durfte, vor allem nicht in dieser Nacht. »Falls Sie zu der Party wollen, die findet im Erdgeschoss statt.«
    Die junge Lady lächelte und trat dichter an ihn heran. Mario wollte einen Schritt zurückweichen, aber seine Beine gehorchten ihm nicht. Das Mädchen strich mit dem Finger über seine Wange und hauchte ihm sanft auf die Lippen: »Oh, ich glaube, die Party findet genau hier statt.« Sie öffnete den Mund und rollte eine monströse Zunge aus, an deren Seiten sich kleine Saugnäpfe befanden, die von nadelähnlichen Zähnen umrandet waren. Mario hatte solche Angst, dass er nicht einmal mehr in der Lage war zu schreien. »Wenn Sie den ersten Schmerz erst einmal verdaut haben, wird es Ihnen vielleicht sogar gefallen.« Doch ehe die junge Lady ihren Worten Tagen folgen lassen konnte, wurde sie brutal von Mario weggerissen.
    Titus stand in der Mitte des Raums, und die Kraft, die er ausstrahlte, erinnerte an einen überheizten Schmelzofen. Er hielt den Kopf des Sukkubus in einem schraubstockartigen Griff und drückte langsam zu. Die junge Frau kämpfte verzweifelt dagegen an, aber selbst ihre übermenschliche Kraft konnte ihr im Kampf gegen den Lieblingssohn Belthons nicht helfen.
    »Wie kannst du es wagen, hier aufzutauchen und unseren Gastgeber so respektlos zu behandeln, indem du versuchst, aus ihm eine Mahlzeit zu machen?«
    Sie winselte eine schwache Entschuldigung, stieß damit aber auf taube Ohren. Titus drückte zu, und ihr Kopf zerplatzte wie eine faule Tomate.
    »Titus, ich hatte ja keine Ahnung, dass du für die Erfrischungen zuständig bist.« Orden betrat den Raum, mit Riel und Flag im Schlepptau. Der Prinz der Trolle hatte seine blutgetränkte Tunika gegen eine braune Toga und einen Umhang getauscht. Auf dem Kopf trug er eine Krone aus Stacheldraht und Glas.
    »Jeder sollte seinen Platz in der Hierarchie kennen, mein lieber Prinz«, sagte Titus, der seine blutigen Finger am Kleid des Mädchens abwischte. »Kann ich darauf vertrauen, dass mein Paket gut bewacht wird und dass zwischen uns wieder alles im Reinen ist, Orden?«
    »Ich habe Illini, meinen eigenen Hauptmann, mit ihrer Bewachung beauftragt. Du brauchst dir also um dein geliebtes kleines Mädchen keine Sorgen zu machen. Trotzdem hängt das Maß unserer Freundschaft davon ab, wie deine Erklärung dafür lautet, warum du mich in die Oberwelt zitiert hast, und wie mein Reich davon profitieren kann.«
    »Alle werden von dem profitieren, was ich anzubieten habe, Orden, vor allem unsere Freunde, die Trolle.«
    »Dann hören wir doch auf, uns hinter Formalitäten und Gesandten zu verstecken. Sprechen wir wie Krieger miteinander.«
    Titus grinste. »Es wird alles verkündet, sobald die Zusammenkunft offiziell begonnen hat. Gehen wir zu den anderen.«
    Der Raum, in den Titus seine Gefolgsleute führte, war ursprünglich gebaut worden, um dort Konferenzen abzuhalten. Man hatte ihn jedoch für dieses Treffen ein wenig verändert, um eine intimere Atmosphäre zu schaffen. Die Decken waren gewölbt und wurden von marmornen Stützpfeilern gehalten. In die Wand war ein Doppelkamin in Form von glühenden Augen eingelassen. Die prasselnden Flammen ließen Schatten über die Wände tanzen. Es gab keinen Konferenztisch, an dem sich die Männer um die besten Plätze hätten streiten können, nur eine leere, große Fläche, auf der sich die Ältesten der verschiedenen übernatürlichen Fraktionen versammelt hatten und leise miteinander redeten. Als Titus mit seinen Begleitern eintrat, richteten sich alle Blicke auf ihn.
    Flag trat vor und wandte sich im
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