Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd
Autoren: Kris Greene
Vom Netzwerk:
seine Knochen. Als der Spuk vorbei war, war von ihm nur noch ein Häufchen Asche übrig.
    »Seid ihr alle soweit in Ordnung?«, fragte Gabriel, als er den Nimrod aus der Asche zog.
    »Ich denke schon«, antwortete Cristobel, der seinen geschundenen Nacken rieb. Dann wandte er sich an Gilchrest und sagte: »Das war ziemlich dumm von dir.« Er meinte dessen Angriff auf den wesentlich größeren Troll.
    »Nicht dümmer als es von dir war, mich zu retten. Wären die Rollen vertauscht gewesen, hätte ich dich sterben lassen«, zischte Gilchrest.
    »Genau das unterscheidet Monster von Menschen«, entgegnete Cristobel.
    »Wo ist De Mona?«, fragte Gabriel.
    »Sie war direkt hinter uns«, sagte Cristobel, der sich nach dem Mädchen umsah, das aber nirgends zu entdecken war.
    Aus der Kanalisation unter ihnen drangen laute Schreie zu ihnen empor, die ihre Aufmerksamkeit auf das Loch lenkten.
    Jak spähte durch die Öffnung. »Sie ist noch immer da unten!«
    »Wir müssen umkehren.« Cristobel wollte durch das Loch nach unten, aber Gabriel hielt ihn auf.
    »Nein, du bleibst hier, und ich gehe. Sollte ich es nicht zurückschaffen, musst du den Auftrag zu Ende bringen und unsere Angehörigen retten, hast du mich verstanden?«, fragte Gabriel.
    »Ich gebe dir mein Wort«, versprach Cristobel.
    Gabriel atmete einmal tief durch und sprang, den Nimrod fest umklammert, durch das Loch hinunter. Er landete mit einem Platschen im trüben Wasser und nahm sofort eine Verteidigungshaltung ein, weil er davon ausging, dass die Trolle über ihn herfallen würden. Als er zu der Stelle hinüberblickte, wo sich De Mona und die gepanzerte Valkrin befanden, blinzelte er, weil er glaubte, dass seine Augen ihm einen Streich spielten.
    De Mona schloss reflexartig die Augen, als Blut in ihr Gesicht spritzte. Sie hatte den stechenden Schmerz von Stahl in ihren Eingeweiden erwartet, aber stattdessen landete sie unsanft auf dem Boden. Als sie die Augen öffnete, sah sie die maskierte Valkrin, deren Schwert im Bauch eines Trolls steckte.
    »Verräterin!«, brüllte ein anderer Troll und griff die Valkrin mit seiner Stachelkeule an. Er holte aus, aber ihr Schwert spaltete die Keule und seine Brust, und der Troll stürzte tot zu Boden. Ein Troll nach dem anderen rückte an, und einer nach dem anderen fiel der Klinge der Dämonin zum Opfer. Einer von ihnen schaffte es, die Valkrin zu überlisten, und versetzte ihr einen heftigen Schlag gegen den Kiefer, der ihr die Maske vom Gesicht riss. Die Dämonin knurrte und schlug ihre Klauen in die Brust des Angreifers. Seine Augen weiteten sich vor Schock, als sie kräftig zog und ihm das Herz aus der Brust riss. Als sie sahen, dass die Schlacht verloren war, flüchteten die wenigen übrig gebliebenen Trolle zurück in den Tunnel.
    De Mona lag am Boden. Sie versuchte sich zu sammeln und einen Reim darauf zu machen, was hier gerade geschehen war. Im Schatten der Kanalisation konnte sie die leuchtenden Augen der gepanzerten Valkrin erkennen, die sie anstarrte. Langsam bewegte sich die Valkrin auf sie zu. De Mona befürchtete einen weiteren Angriff, sprang auf die Füße und nahm eine Verteidigungshaltung ein. Als die Valkrin ins Licht trat, sah De Mona ihr Gesicht und rang verblüfft nach Luft. Wenige Meter von ihr entfernt fiel die Valkrin auf die Knie und blickte mit tränenerfüllten dunklen Augen zu ihr auf.
    Sie anzusehen war wie in einen Spiegel zu blicken.
    »Mutter?«, fragte De Mona schockiert.
    Mercy fasste sich, so gut sie konnte. »Ja, Baby. Ich bin es.«

25. Kapitel
    Raven Wood war ein fünfzehn Hektar großes Anwesen am Rande des verschlafenen Städtchens Beacon, New York. Mit Ausnahme von gelegentlichen Partys, die sein inoffizieller Besitzer veranstaltete, ging es auf dem Anwesen sehr ruhig zu. Doch in dieser Nacht war der Teufel los. Luxusautos und Limousinen reihten sich in der Auffahrt nebeneinander, während sich die Gefolgsleute in den Schatten herumdrückten. Der Besitzer des Grundstücks, der Modedesigner Mario Bucaddo, stand auf dem Balkon des zweiten Stockwerks und beobachtete nervös, wie Leute in unterschiedlichster Garderobe, vom Smoking bis zum Lederanzug, sein Anwesen betraten.
    Der Mittvierziger Bucaddo war quasi über Nacht von einem bedeutungslosen Niemand zu einem der begehrtesten Industriedesigner aufgestiegen. Die Medien führten seinen Erfolg auf seine harte Arbeit und seinen innovativen Stil zurück, aber es gab einige, die es besser wussten. Als die große Chance an seine Tür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher