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Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke

Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke

Titel: Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
Autoren: Julie Campbell
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zurück. „Bitte komm wieder herunter!“
    „Nur noch ein Stückchen“, sagte Trixie. „Ich bin fast auf gleicher Höhe mit dem Dach.“
    Sie griff nach dem großen Ast, der über das Dach des Rathauses ragte, und schwang sich rittlings darauf. Dann hielt sie inne, um Atem zu holen. Jetzt erst sah sie nach unten.
    „Puh! Ich glaube, das ist höher, als es von unten aussieht!“ sagte sie.
    „Was?“ schrie Brigitte. „Ich kann dich nicht verstehen!“
    „Alles in Ordnung“, rief Trixie zurück und bemühte sich, ihre Stimme zuversichtlicher klingen zu lassen als ihr zumute war. Sehr vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter, begann sie auf dem Ast in Richtung Dach zu rutschen.
    „Trixie! Komm herunter!“ bat Brigitte.

    Während Trixie sich vorwärts bewegte, begann sich der Ast unter ihrem Gewicht zu senken. Plötzlich berührte seine Spitze die Dachziegel. Nur noch ein paar Zentimeter, und Trixie hatte die Füße aufs Dach gestellt.
    Sobald der Ast nicht mehr von ihrem Gewicht niedergedrückt wurde, schnellte er wieder in seine ursprüngliche Lage zurück — außer Reichweite von Trixies Hand.
    O Gott! dachte Trixie. Was mache ich jetzt? Sie konnte Brigitte nicht mehr sehen, und es wurde schon langsam dunkel. Der Glockenturm mit der Kuppel befand sich etwa sechs Meter über ihr.
    „Brigitte, kannst du mich hören?“ rief sie.
    „Ja“, kam Brigittes Stimme von unten. „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    „Mir geht’s gut“, erwiderte Trixie ein wenig zittrig. „Aber ich kann den Äst nicht mehr erreichen, um wieder nach unten zu klettern.“
    „Oh, Trixie! Ich hole jemanden von der Polizei!“
    „Nein, warte!“ rief Trixie. „Ich kann in den Glockenturm klettern und von dort über die Leiter ins Rathaus gelangen. Vermutlich kann ich das Portal von innen öffnen — da ist ein alter Riegel, glaube ich, den man nur zurückzuschieben braucht.“
    „ Laß mich lieber Hilfe holen!“ schrie Brigitte.
    „Unsinn, ich schaff’s schon!“ gab Trixie zurück. Und sie begann auf allen vieren über den Dachfirst in Richtung zum Glockenturm zu rutschen.
    Als sie den Glockenturm schon fast erreicht hatte, sah sie etwas Glänzendes auf dem Dach liegen. Es war ein kleines, rundes Ding aus Metall, das sich ein Stück tiefer zwischen zwei Dachziegeln verfangen hatte und im letzten Tageslicht auf glänzte.
    Trixie beugte sich vor, bis ihre Hüfte den Dachfirst berührte, und griff sehr vorsichtig und langsam nach unten. Sie streckte den Arm aus, so weit sie konnte. Dabei gab sie sich größte Mühe, ihr Gewicht nicht zu sehr nach vorn zu verlagern, um den Halt nicht zu verlieren.
    Endlich berührten ihre Fingerspitzen den metallenen Gegenstand. Sie klemmte ihn zwischen Mittelfinger und Zeigefinger und zerrte daran, bis sie ihn losgemacht hatte.
    Mit einem Seufzer richtete sie sich auf. Sie hielt ihren Fund dicht vor die Augen, um besser zu sehen, was es war. Es war Tommys Notmünze, die er ihr und Brigitte vor einiger Zeit in der Schule gezeigt hatte!
    Das ist der Beweis! dachte sie. Die Münze muß Tommy aus der Tasche gefallen sein, als er aufs Dach kletterte, um Hoppy zu stehlen!
    Nun war sie nur noch knapp einen Meter vom Glockenturm entfernt. Jeder Muskel ihres Körpers schmerzte vor Anspannung, als sie weiter über den First rutschte.
    Endlich war sie so weit, daß sie nach oben greifen und sich am Rand einer der schmalen, hohen Öffnungen festklammern konnte, die sich in der Wand des Glockenturmes befanden. Sie zog sich hoch, versuchte mit den Füßen auf den schlüpfrigen Dachschindeln Halt zu finden, glitt jedoch aus und schlug mit dem Knie gegen die Mauer des Glockenturms. Dabei schürfte sie sich einen Knöchel am Dachfirst auf.
    Als Trixie sich bis zum Magen zur Kante der Öffnung hochgestemmt hatte, ließ sie sich nach vorn kippen und plumpste in den Glockenturm.
    Einen Augenblick lang lag sie erschöpft auf dem schmutzigen Boden und rang keuchend nach Atem. Dann raffte sie sich langsam wieder auf, klopfte sich den Staub von den Jeans und ging zur Mitte des Raumes, wo die Falltür mit dem großen Metallring war.
    Mit aller Kraft zog sie daran, bis sich die schwere Tür knarrend öffnete. Darunter kam die Leiter zum Vorschein, die in den Raum unter dem Glockenturm führte.
    Mit einem tiefen Atemzug begann Trixie die Leiter hinunterzuklettern.

Gefahr!

    Trixie stand im Raum unter dem Glockenturm und wartete, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Zur Linken konnte sie die Tür erkennen. Sie
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