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Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke

Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke

Titel: Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
Autoren: Julie Campbell
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Ecke, in der Hoppy lag. Sie griff unter das Sackleinen, zog den Beutel mit den Münzen hervor und übergab ihn Wachtmeister Weber.
    Als er Tommy abführte, murmelte Fräulein Höfer traurig: „Auf Wiedersehen, Tommy.“
    Einen Augenblick herrschte unbehagliches Schweigen. Schließlich kratzte sich Martin verlegen am Kopf. „Hat außer mir noch jemand Hunger?“ fragte er in die Stille hinein.
    „Mami wartet bestimmt längst mit dem Essen auf uns“, erwiderte Trixie erleichtert. „Fräulein Höfer, ich glaube, Sie sollten jetzt besser nicht allein sein. Bitte kommen Sie doch mit uns — und Sie auch, Herr Gering. Dann können wir in Ruhe über alles reden.“

    „...und es war schon spät, als wir nach Hause fuhren“, erzählte Fräulein Höfer eine Stunde später im Wohnzimmer der Familie Belden. „Ein schwerer Schneesturm war niedergegangen, und die Straßen waren vereist. Ich kann mich noch erinnern, daß ich die Kontrolle über meinen Wagen verlor. Dann stießen wir gegen einen Baum. Als ich wieder zu Bewußtsein kam, lag ich im Krankenhaus, und man sagte mir, daß mein Bruder ums Leben gekommen war.“
    Herr und Frau Belden, die Rotkehlchen und Herr Gering saßen um sie herum und lauschten schweigend. Bobby schlief am Boden, den Kopf an Tobbys breiten Rücken gelehnt.
    „Aber Sie konnten doch nichts dafür!“ sagte Trixie leise.
    „Trotzdem... Ich war hinterher ziemlich lange krank“, fuhr die junge Lehrerin fort. „Viele Wochen lag ich im Krankenhaus. Als es mir endlich wieder besser ging, nahm ich vorübergehend eine Stelle als Betreuerin in einem Heim für Jugendliche an, die straffällig geworden waren.“
    „Und dort haben Sie Tommy kennengelernt?“ fragte Brigitte.
    Fräulein Höfer nickte. „Er war im gleichen Alter wie mein Bruder“, sagte sie. „Ich wollte ihm so schrecklich gern helfen — aber leider konnte ich es nicht. Tommy hatte wegen Einbruchs fast ein Jahr im Jugendgefängnis gesessen. Hinterher mußte er noch einige Zeit in einem besonderen Heim verbringen.“
    „Wir hofften alle, daß es uns gelingen würde, ihn wieder auf den rechten Weg zu führen“, warf Herr Gering ein. „Dann aber ist er mit seinem früheren Komplizen verschwunden. Ich habe die beiden hier aufgespürt.“
    „Was ist eigentlich aus Tommys Freund geworden?“ fragte Klaus.
    „Er ist heute nachmittag verhaftet worden“, sagte Gering. „Er hat mir den Diebstahl der Wetterfahne gestanden. Nachdem der Sturm vorbei war, nützte Tommy es aus, daß die Straßenbeleuchtung nicht mehr funktionierte. Er kletterte auf einen Baum hinter dem Rathaus, schaffte die Wetterfahne durch eine Öffnung im Glockenturm ins Rathaus und schloß das Portal von innen auf. Er hatte mit seinem Freund verabredet, daß dieser die Beute im Wald abholen sollte. Die beiden wollten ein bestimmtes Signal benutzen, einen Schlager, der im Radio gebracht werden sollte. Doch als Tommy von der Belohnung hörte, änderte er seinen Plan.“
    Fräulein Höfer nickte. „Er kam zu mir und sagte, er wüßte, wer die Wetterfahne gestohlen hätte und wo sie versteckt wäre. Er bat mich, ihm zu helfen, sie zurückzubringen, und ich dachte...*
    Trixie unterbrach sie. „Das war an dem Tag, als wir Sie mit Tommy im Kombi die Talstraße entlangfahren sahen!“
    „Ja“, sagte Fräulein Höfer. „Ich glaubte wirklich, daß Tommy nur das Beste wollte. Deshalb half ich ihm, die Wetterfahne zurückzubringen, obwohl ich mich seit dem Unfall nicht mehr dazu überwinden konnte, mich ans Steuer zu setzen. Ich hatte Freunde gebeten, mein Auto nach Lindenberg zu bringen, als ich hierherzog.“
    Sie stockte und fügte traurig hinzu: „Daß Tommy Herrn Quinns Münzsammlung gestohlen hatte, wußte ich nicht — ich habe es geahnt, aber ich wollte es nicht wahrhaben.“ Herr Gering stand auf, um sich zu verabschieden. „Nun“, sagte er seufzend, „ich fürchte, Tommy wird noch einmal für einige Zeit ins Gefängnis müssen. Hoffentlich sieht er jetzt endlich ein, daß man im Leben doch weiter kommt, wenn man sein Geld auf ehrliche Weise verdient.“
    Trixie schüttelte ihm die Hand. „Tut mir leid, daß ich Sie für Tommys Komplizen gehalten habe“, sagte sie und wurde rot.
    „Sie hat eben mal wieder vorschnell geurteilt“, erklärte Martin. „Das ist Trixies Spezialität.“
    „Jeder kann sich mal täuschen“, sagte Uli. „Aber abgesehen davon hat Trixie doch gute Detektivarbeit geleistet — von ihrer tollkühnen Kletterpartie übers Rathausdach
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