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Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke

Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke

Titel: Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
Autoren: Julie Campbell
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streckte die Hände wie ein Schlafwandler aus und ging darauf zu. Dann tastete sie am Türrahmen entlang, bis sie den Lichtschalter fand.
    Der plötzliche grelle Lichtschein der nackten Glühbirne blendete sie. Dann aber sah sie, daß das in Sackleinen gewickelte Bündel noch immer an der Wand lehnte. Trixie ging darauf zu, hob eine Ecke des Sackleinens hoch und enthüllte den großen, kupfernen Kopf der Heuschrecke.
    Sanft streichelte sie ihn. „Hallo, Hoppy!“ sagte sie leise.
    Als sie das Sackleinen etwas mehr lüftete, entdeckte sie einen Lederbeutel dicht neben dem Kopf der Heuschrecke. Sie kniete nieder und griff nach dem Beutel. Er war ziemlich schwer. Als sie ihn bewegte, erklang ein klirrendes Geräusch, als würde man einen Geldbeutel schütteln.
    Mit zitternden Fingern öffnete Trixie den Beutel und sah hinein. Er war voller Münzen!
    „Die Münzsammlung von Herrn Quinn — da ist sie ja!“ murmelte sie ungläubig.
    Im gleichen Augenblick hörte sie Schritte, die sich über den Flur des Rathauses näherten.
    Da kommt jemand! dachte Trixie erschrocken.
    Rasch legte sie den Beutel mit den Münzen wieder neben Hoppy, huschte durchs Zimmer und drehte das Licht aus. Dann tastete sie sich zur Leiter zurück. Sie kletterte die Sprossen hinauf, so schnell sie konnte. Sie war jedoch noch nicht ganz oben, als die Tür geöffnet wurde.
    Zwei Personen betraten den Raum — es waren Fräulein Höfer und Tommy.
    Tommy hielt eine Taschenlampe in der einen und eine Pistole in der anderen Hand. Und die Pistole war auf Fräulein Höfer gerichtet!
    „Ach, hör doch auf mit dem Gejammer“, sagte er grob. „Bis jemand die zerbrochene Fensterscheibe im Sitzungssaal bemerkt, sind wir schon längst über alle Berge!“

    „Tommy“, erwiderte Fräulein Höfer in bittendem Ton, „es ging doch alles so gut mit dir, als man dich aus der Jugendstrafanstalt entlassen hat. Alle waren stolz auf dich. Jetzt hast du eine Arbeit, und nächstes Jahr kannst du auf die Universität gehen... Du hast doch ein gutes Leben vor dir.“ Tommys Lachen war rauh und verächtlich. „Ach was, Universität!“ sagte er. „Ich verdiene mein Geld lieber auf leichtere Art. Und diesmal werden sie mich nicht erwischen, darauf kannst du dich verlassen!“
    „Aber du hast doch die 1500 Mark bekommen. Kannst du es nicht damit gut sein lassen? Reicht dir das denn nicht?“ Tommy erwiderte scharf: „Nachdem ich den alten Perkins jetzt endlich dazu gebracht habe, mir die Belohnung auszuzahlen, soll ich die Münzsammlung einfach vergessen? Da hast du dich aber geirrt! Hör mal: diese alberne Stadt kann ihre alte Wetterfahne behalten — mein Kumpel und ich haben sowieso keine Lust, uns mit dem unförmigen Ding abzuplagen. Aber mit den Münzen ist das etwas anderes! Es gibt eine Menge Sammler, die sie mir abkaufen würden, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen!“
    Während Tommy sprach, sah Trixie im Schein der Taschenlampe, daß er die Pistole dauernd auf Fräulein Höfer gerichtet hielt. „Aber Tommy“, sagte die junge Lehrerin angstvoll, „ich bin doch für die Münzen verantwortlich, und...“
    Er unterbrach sie. „Genau. Und wenn du verschwindest, werden alle glauben, daß du dich mit den Münzen aus dem Staub gemacht hast. Und die Bullen werden nur noch nach dir suchen, während sie mich und meinen Kumpel in Ruhe lassen. Ich könnte sogar noch einige Zeit hier in Lindenberg bleiben, ohne daß jemand Verdacht schöpft.“
    „Tommy“, sagte Fräulein Höfer schwach, „das würdest du doch nicht tun...“
    Er lachte. „Oh, glaubst du nicht? Paß mal auf, wir werden jetzt den Beutel mit den Münzen nehmen und eine schöne, lange Fahrt in deinem Kombi unternehmen. Und ich werde allein zurückkommen.“
    „Tommy, bitte!“ flehte die junge Lehrerin verzweifelt. „Keiner wird sich wundern“, fuhr Tommy ungerührt fort. „Alle wissen, daß du über Münzen bestens Bescheid weißt. Und wenn die Leute hier noch erfahren, was mit dir los war, nachdem du deinen Bruder umgebracht hast
    Trixie, die sich an die Leitersprossen klammerte, konnte nur mit Mühe einen entsetzten Ausruf unterdrücken.
    „Das hab ich nicht getan! Ich hab’s nicht getan!“ rief Fräulein Höfer. „Es war ein Unfall. Das weißt du genau!“
    „Ja, ich weiß“, erwiderte Tommy spöttisch. „Es war ein Unfall. Du hast die Kontrolle über deinen Wagen verloren und bist gegen einen Baum gekracht. Und dein armer Bruder wurde getötet. Dann hast du durchgedreht und
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