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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit
Autoren: John Brunner
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haben Akkilmar ebenfalls besiegt. Ich wußte doch, daß die Kerle meine Slum-Jungen nicht beachten würden. Ich wette eines – von jetzt an wird die Sache ein Spaziergang.«
    »Wir wissen noch nicht, ob die Angriffe erfolgreich waren«, sagte Clostrides schwerfällig.
    Jockey lehnte sich entspannt zurück. »Für mich,’ Chef, ist der Laden gelaufen.«
    Das Kommunikatorsignal summte. Clostrides aktivierte den Schirm. Ein Jugendlicher zeigte sich. Er war verdreckt und hatte Kratzspuren im Gesicht, aber er lachte. Zögernd meinte er: »Äh – eigentlich wollte ich Jockey Hole sprechen.«
    Jockey stand auf und schlenderte in den Aufnahmebereich des Bildschirms. »Nun, Tad, wie war es?« fragte er.
    »Spaziergang!« berichtete Tad begeistert. »Wir überraschten sie völlig. Sie begannen eben damit, Vorräte und schwerbewaffnete Soldaten zu transportieren. Eine echte Armee, wenn Sie mich fragen. Und die verrücktesten Maschinen! Natürlich räucherten wir sie aus. Jockey, das hätten Sie sehen müssen. Alles Gold! Hinterher sagte Gaffles, daß wir vier Millionen Megawatt in die Stadt gepumpt hätten. Die Holzhäuser brannten im Nu, und die komischen Maschinen explodierten wie Knallfrösche, sobald ein Energiestrahl sie traf. Wir verfolgten sie – erwischten an die vierhundert, bevor sie zu braten anfingen. Die meisten verschwanden einfach ins Nichts. Aber die restlichen schlugen wir zusammen und verpaßten ihnen ein paar ordentliche Schlafmittel.«
    Er warf einen nachdenklichen Blick auf seine Hand. Sie steckte in einer Schlinge.
    »Verluste?« fragte Jockey.
    »Keine bemerkenswerten, Boß. Aber Verletzte gibt es genug.«
    Jockey sah Clostrides an und hob fragend die Augenbrauen. Der Herr Des Marktes lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    »Also schön«, sagte er. »Lassen wir es laufen.«
     
    *
     
    Curdy Wence versuchte sich zu bewegen. Ein feuriger Schmerz durchzuckte seine Schulter, und er legte sich wieder ruhig hin. Hinter seinen Schläfen hämmerte und pochte es. Jemand beugte sich über ihn. Es war ein Mann in einer unbekannten Uniform. Er starrte Curdy verwundert an.
    »Wer hat dich verwundet? Du bist keiner von Lykens Männern – wahrscheinlich einer der armen Teufel, die er entführt hat.«
    Der Druck an den Schläfen wich ein wenig, und die Erinnerung kehrte zurück. »Genau so war es«, sagte er mühsam. »Mistkerle!«
    »Aber wer hat dich verwundet?« beharrte der Mann.
    »Ein Schwein«, flüsterte Curdy.
    »Ein Schwein? Mann, was war hier eigentlich los? Eben finde ich einen Kerl mit gebrochenem Bein, und er behauptet, daß ihn ein Wildpferd mit den Hufen traktiert habe.
    Weiter hinten ist ein völlig demolierter Posten, und mitten in den Trümmern liegt eine tonnenschwere Bestie, wie ich sie noch nie gesehen habe, mit Hörnern und einer langen Mähne.«
    Curdy schloß wieder die Augen und sank zurück in die wohltuende Ohnmacht.
     
    *
     
    Die Zeiger aller Uhren im Marktgebäude näherten sich der Mittagsstunde. Wieder wurde ein Anruf registriert; Clostrides, den die Freude über die unerwarteten Siege aufrechthielt, nahm ihn entgegen.
    Dewitt Yorell zeigte sich auf dem Schirm. Seine Miene verhieß nichts Gutes. »Manuel, du wirst mir einiges erklären müssen«, sagte er eisig. »Ich berufe eine Sitzung der Direktoren ein, in der deine Machenschaften genau untersucht werden. Dein Doppelspiel hat dir nichts genützt. Du bist am Ende.«
    »Tatsächlich?« fragte Clostrides gedehnt. Er wirkte sehr zuversichtlich.
    »Du hast kein Recht dazu, dich zu freuen«, sagte Yorell, aber seine Selbstsicherheit war verschwunden.
    »Ich glaube schon«, meinte Clostrides. »Aber sprich ruhig weiter.«
    Yorell holte tief Atem. »Ich weiß nicht, was du zusammen mit Lanchery ausgeheckt hast, aber wir Direktoren werden die Verschwörung keineswegs dulden. Wir haben mit dem Angriff gewartet, weil du uns diese merkwürdige Geschichte aufgetischt hast – allen außer Lanchery. Als wir schließlich erkannten, daß du falsch gespielt hattest, und unsere Streitkräfte in das Territorium schickten, hatte Lanchery das Gebiet völlig in der Hand. Von der fremden Superrasse war nichts zu sehen. Du hast sie wohl erfunden, um uns auf die falsche Spur zu lenken.«
    »Das Verschwinden der Rasse habt ihr mir zu verdanken«, sagte Clostrides kühl. »Ich finde, darüber darf ich mich freuen. Was habt ihr jetzt vor?«
    »Wir werden dafür sorgen, daß deine Verschwörung mit Lanchery mißlingt«, sagte Yorell scharf. »Wir
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