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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit
Autoren: John Brunner
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leiden an totalem Gedächtnisschwund.«
    »Hervorgerufen durch die schwarzen Kästen?«
    »Ja – soweit wir das beurteilen können.«
    Die Männer dachten schweigend über die Macht von Akkilmar nach. Einige von ihnen hatten bei der Besetzung des Konzessionsgebietes Lykens Angestellte gesehen; es war kein schöner Anblick gewesen.
    »Eines verstehe ich nicht«, sagte Jorge Klein, der während der ganzen Diskussion geschwiegen hatte. »Diese Fremden sind so mächtig – weshalb haben sie uns nicht einfach angegriffen?«
    Clostrides erwiderte ruhig: »Es sind nicht genug von ihnen da.«
    »Was?«
    »Ja.« Clostrides nickte. »Sie stellen eine dünne Herrscherschicht dar, die über viele Welten verteilt ist. All ihre Macht kann nicht ausgleichen, daß sie zu wenige sind.«
    »Um so unsinniger ist das Gerede von der Auflösung des Marktes«, sagte Yorell unwirsch. »Wenn sie so wenige sind, werden sie uns kaum anderswo als in Lykens Konzessionsgebiet über den Weg laufen. Und diese eine Welt könnten wir bewachen – vielleicht durch eine gemeinschaftliche Truppe.«
    »Das Wort Gemeinschaft will dir nicht so recht über die Lippen kommen«, sagte Clostrides schneidend. »Ist dir immer noch nicht klar geworden, daß diese Leute nicht nur in Lykens Welt, sondern auch auf unserer Erde waren? Willst du das Risiko eingehen, daß sie den einen oder anderen Konzessionär bestechen, indem sie ihm die Macht über alle anderen anbieten?«
    »Wenn sie die Erde betreten, ertönt auf den Detektoren das Warnsignal, nicht wahr?«
    »Würdest du es zulassen, daß bei jedem Signal dein Stützpunkt von oben bis unten durchsucht wird?« entgegnete Clostrides.
    »Das ist doch alles Unsinn«, erklärte Yorell. »Welcher vernünftige Mensch …?«
    »Lyken beispielsweise. Aber er war nicht mehr vernünftig. Nicht, nachdem ihn die Leute von Akkilmar behandelt hatten.«
    »Darüber wissen wir jetzt Bescheid. Wir können uns in acht nehmen.« Auf Yorells Stirn glänzte Schweiß. »Und was das Durchsuchen von Stützpunkten betrifft, so habe ich noch eine kleine Angelegenheit wegen meines Südportals K mit dir zu erledigen. Ich lasse mir nicht bieten, daß es von einer Horde Jugendlicher einfach gestürmt wurde.«
    »Der Angriff, der durch dieses Portal erfolgte, hat verhindert, daß Verstärkungen von Akkilmar auf die Erde gelangten«, sagte Clostrides eisig. »Nur das interessiert mich. Du hingegen hast nichts anderes als die widerrechtliche Benutzung deines Portals im Kopf. Deshalb muß Der Markt verschwinden – und wir mit ihm.«
    »Auch wenn du es hundertmal wiederholst, wird es nicht sinnvoller«, entgegnete Yorell wütend. Clostrides hatte einen wunden Punkt berührt. »Außerdem hat Allyn Vage die Möglichkeiten des Rho-Funktionsfeldes entdeckt – sie ist hier bei uns, obwohl sie eigentlich tot sein müßte. Das verändert die ganze Lage.«
    »Verstehen Sie immer noch nicht?« fragte Allyn Vage verwundert.
    Alle Köpfe wandten sich ihr zu. »Was verstehen wir nicht?« fragte Clostrides.
    »Ich habe Ihnen zu erklären versucht, daß man die Wirklichkeit durch das Rho-Funktionsfeld nicht ändern kann. Man verändert nur die Betrachtungsweise.« Ihre Stimme klang unendlich geduldig.
    »Ja, aber …«, begann Clostrides, als er Knards Gesicht sah. Der Arzt war schneeweiß, und sein Mund zuckte.
    »Sie …«, würgte er hervor.
    Allyn Vage nickte. »Natürlich. Ich bin tot. Verstehen Sie das nicht? Wie könnte ich auch hier sein?«
    Und sie war verschwunden.
    Sie starrten eine Zeitlang den Fleck an, an dem sie scheinbar gestanden hatte. In ihrer Vorstellung brachen Welten zusammen, und mit den Welten stürzte der hohe Turm ein, den sie Markt nannten.
    Endlich sahen sie einander wieder an, und in ihren Blicken war die nackte Furcht vor dem seltsamen neuen Universum zu lesen, in das man sie gestoßen hatte.
     
    ENDE
     

 
    Als nächster Roman in der Reihe
    »Terra«-Taschenbuch erscheint:
     
    Der Drachentöter
    von Keith Laumer
     
    Ein Mann auf sechs Planeten. – Die neuesten Eskapaden von James Retief, dem Diplomaten der Galaxis.
    Im Zeitalter der interstellaren Bürokratie (2800 n. Chr.) vertritt James Retief das Corps Diplomatique Terrestrienne auf völlig unorthodoxe und unbürokratische Art und Weise.
    Mr. Retief ist Spezialist für gefährliche Krisen. Überraschend taucht er an Brennpunkten des galaktischen Geschehens auf und beginnt zu handeln. Während seine Kollegen bereit sind, klein beizugeben, läßt Mr. Retief sich nicht
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