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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
Autoren: Janet Evanovich
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geschluckt, und jetzt geht es mir wieder gut. Wie sieht dieser Munch denn aus?«
    Ich zog seine Akte aus meiner Kuriertasche, einem Prada-Imitat, und zeigte Lula sein Fahndungsfoto und noch eine weitere Aufnahme.
    »Gut, dass er ein Genie ist«, meinte Lula. »Recht viel mehr hat er ja nicht zu bieten.«
    Mit knapp eins sechzig sah Munch eher wie vierzehn als wie vierundzwanzig aus. Er war schlank und hatte rotblondes Haar und ein blasses, mit Sommersprossen übersätes Gesicht. Das Foto war im Freien aufgenommen worden, und Munch blinzelte in das Sonnenlicht. Er trug Jeans, Turnschuhe und ein T-Shirt mit einem Bild von SpongeBob. Ich vermutete, dass er seine Klamotten wahrscheinlich in der Kinderabteilung kaufte. Wahrscheinlich musste man sich seiner Männlichkeit sehr sicher sein, um damit klarzukommen.
    »Ich bin heute richtig gut drauf«, meinte Lula. »Ich wette, ich werde diesen Munch finden. Wahrscheinlich sitzt er in Unterhosen zu Hause und spielt mit seinem Ihr-wisst-schon-was.«
    »Ich schätze, es könnte nicht schaden, noch einmal sein Haus zu überprüfen«, erklärte ich. »Er hat eines dieser winzigen Reihenhäuser in der Crocker Street gemietet, in der Nähe der Knopffabrik.«
    »Was willst du mit dem Affen machen?«, wollte Lula wissen.
    Ich warf Connie einen Blick zu.
    »Vergiss es«, wehrte Connie ab. »Ich spiele nicht die Babysitterin für einen Affen. Vor allem nicht für diesen Affen.«
    »In meinem Auto nehme ich keine Affen mit«, verkündete Lula. »Falls du diesen Affen mitnehmen willst, müssen wir mit deinem Wagen fahren. Und ich sitze hinten, damit ich ihn im Auge behalten kann. Ich will nicht, dass sich ein Affe von hinten an mich heranschleicht und mir seine Affenläuse anhängt.«
    »Ich habe zwei neue Flüchtlinge«, sagte Connie zu mir. »Einer von ihnen ist Gordo Bollo. Er hat den neuen Ehemann seiner Exfrau mit einem Pick-up überfahren. Zweimal. Der andere, Denny Guzzi, hat einen Gemischtwarenladen überfallen und sich bei der Flucht versehentlich selbst in den Fuß geschossen. Und beide Idioten sind nicht zu ihrem Gerichtstermin erschienen.«
    Connie schob den Papierkram an den Rand des Schreibtisches. Ich unterschrieb den Vertrag und nahm die Akten der Männer entgegen. In beiden befanden sich jeweils ein Foto, der Haftbefehl und der Kautionsvertrag.
    »Denny Guzzi zu schnappen dürfte nicht allzu schwierig sein«, meinte Connie. »Er hat einen großen Verband am Fuß und kann nicht laufen.«
    »Schon, aber er trägt eine Waffe bei sich«, entgegnete ich.
    »Wir sind in Jersey«, erklärte Connie. »Hier hat jeder eine Waffe bei sich … nur du nicht.«
    Wir verließen das Kautionsbüro, und Lula betrachtete meinen Wagen.
    »Ich habe ganz vergessen, dass du diesen schrecklichen Jeep fährst«, sagte sie. »Ich kann mich nicht auf den Rücksitz dieser Karre setzen. Nur rumänische Akrobaten schaffen das. Dann wird wohl der Affe hinten sitzen müssen, aber wenn er mich begrapscht, erschieße ich ihn, das schwöre ich.«
    Ich rutschte hinter das Lenkrad, Lula zwängte sich auf den Beifahrersitz, und Carl sprang auf den Rücksitz. Ich stellte meinen Rückspiegel ein und warf einen Blick auf das Affenvieh. Und ich hätte schwören können, dass Carl hinter Lulas Rücken Grimassen schnitt und ihr den Stinkefinger zeigte.
    »Was ist los?«, fragte Lula. »Warum schaust du so komisch?«
    »Nichts«, erwiderte ich. »Ich dachte nur, Carl würde … Ach, vergiss es.«
    Ich fuhr quer durch die Stadt und parkte in der Crocker Street vor Munchs Haus. Wir schälten uns alle aus dem Jeep.
    »Das ist ein stinklangweiliges Haus«, bemerkte Lula. »Es sieht genauso aus wie alle anderen Häuser in dieser Straße. Käme ich mit zwei Cosmopolitan intus nach Hause, wüsste ich wahrscheinlich nicht, in welchem Haus ich wohnte. Schau dir das an. Sie sind alle aus Backstein. Alle haben die gleiche dämliche schwarze Haustür und schwarze Fensterrahmen. Sie haben nicht einmal einen Vorgarten. Nur eine Veranda. Und die sieht bei allen Häusern gleich bescheuert aus.«
    Ich warf Lula einen Blick zu. »Alles in Ordnung mit dir? Das ist reichlich viel Feindseligkeit für ein armes kleines Reihenhaus.«
    »Das liegt an dem Affen. Affen machen mich verrückt. Und ich habe wahrscheinlich Kopfschmerzen von dem vielen medizinischen Whiskey.«
    Ich klingelte an Munchs Haustür und spähte durch die Gardinen am vorderen Fenster. Dahinter war das Haus dunkel und still.
    »Ich wette, er ist da«, erklärte Lula.
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