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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
Autoren: Janet Evanovich
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»Wahrscheinlich versteckt er sich unter dem Bett. Wir sollten zur Rückseite des Hauses gehen und dort nachschauen.«
    Die gesamte Reihe bestand aus fünfzehn Häusern, und Munchs Haus lag fast genau in der Mitte. Wir gingen zum Jeep zurück, ich rollte langsam die Straße hinunter, bog links ab und fuhr dann in den kleinen Weg, der hinter den Reihenhäusern entlangführte. Ich parkte, wir stiegen alle aus und stiefelten durch Munchs briefmarkengroßen Garten. Die Rückseite des Hauses ähnelte der Vorderseite. Eine Tür und zwei Fenster. An der Tür befand sich eine kleine schwingende Hundeklappe, und Carl zwängte sich sofort hindurch und huschte ins Haus.
    Ich war sprachlos. Gerade hatte Carl noch in meinem Jeep gesessen, und nun war er in null Komma nichts im Inneren des Hauses verschwunden.
    »Heiliger Strohsack!«, rief Lula. »Der Kerl ist schnell!«
    Wir schauten durch das Fenster hinein und sahen, wie Carl in der Küche über die Schränke sprang und auf dem kleinen Küchentisch auf und ab hüpfte.
    Ich drückte meine Nase gegen die Fensterscheibe. »Ich muss ihn rausholen.«
    »Den Teufel wirst du tun«, widersprach Lula. »Das ist ein Glücksfall für dich. Wie es so schön heißt: Wer es findet, dem gehört es.«
    »Und wenn Munch nun nicht zurückkommt? Dann wird Carl dort drin verhungern.«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Lula. »Er hat gerade den Kühlschrank aufgemacht.«
    »Es muss irgendeine Möglichkeit geben, ins Haus zu kommen. Vielleicht hat Munch irgendwo einen Schlüssel versteckt.«
    »Nun, es könnte auch jemand aus Versehen eine Fensterscheibe einschlagen«, schlug Lula vor. »Und jemand anderer könnte dann einsteigen und dem Affen eine ordentliche Tracht Prügel verabreichen.«
    »Nein. Wir brechen nirgendwo ein und verprügeln auch niemanden.«
    Ich klopfte an die Fensterscheibe, und Carl hob den Mittelfinger.
    Lula atmete hörbar ein. »Dieser kleine Mistkerl hat uns gerade den Stinkefinger gezeigt.«
    »Das war sicher unabsichtlich.«
    Lula starrte Carl an. »Von wegen!« Sie streckte Carl ihren Mittelfinger entgegen.
    Carl drehte sich um und zeigte ihr seinen nackten Hintern. Da er keine Kleider trug, musste er sich dazu nicht sonderlich anstrengen.
    »Ach so?«, stieß Lula hervor. »Du stehst auf nackte Hintern? Ich kann dir auch einen zeigen.«
    »Nein!«, protestierte ich. »Keine weiteren nackten Hinterteile. Schlimm genug, dass ich mir gerade einen Affenhintern anschauen musste. Ich will nicht, dass sich auch noch das Bild deines Pos in mein Gehirn einbrennt.«
    »Hmpf«, schnaubte Lula. »Eine Menge Leute haben einen Haufen Geld dafür bezahlt, um diesen Hintern sehen zu dürfen.«
    Carl trank Milch aus einer Packung und stellte sie wieder in den Kühlschrank zurück. Er zog die Gemüseschublade heraus und wühlte darin herum, fand aber anscheinend nichts, was ihm gefiel. Dann schlug er die Kühlschranktür zu, kratzte sich am Bauch und sah sich um.
    »Lass mich rein«, befahl ich ihm. »Mach die Tür auf.«
    »Ja, klar«, sagte Lula. »Als ob er das mit seinem Erbsengehirn kapieren würde.«
    Carl zeigte Lula wieder den Stinkefinger. Dann zog er den Türriegel zurück, riss die Tür auf und streckte Lula die Zunge raus.
    »Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, ist es ein angeberischer Affe«, erklärte Lula.
    Ich ging rasch durch das Haus. Viel gab es nicht zu sehen. Zwei kleine Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein Badezimmer, eine kleine Wohnküche. Diese Häuser waren nach dem Krieg von der Knopffabrik gebaut worden, um billige Arbeitskräfte anzulocken. Für Extras hatte man kein Geld verschwendet. Seit damals hatten die Häuser viele Male die Besitzer gewechselt, und nun wohnte hier eine merkwürdige Mischung aus Rentnern, frisch verheirateten Pärchen und Verrückten. Munch schien in die letzte Kategorie zu gehören.
    Im Schrank befand sich keine Kleidung, im Badezimmer gab es keine Toilettenartikel, und nirgendwo war ein Computer zu entdecken. Munch war mit Sack und Pack ausgezogen und hatte nur eine Milchpackung, einige keimende Zwiebeln und eine halb volle Packung Rice Krispies hinterlassen.
    »Das ist wirklich merkwürdig«, bemerkte Lula. »Ich habe plötzlich ein starkes Verlangen nach Kuchen. Riecht es hier etwa nach Zimt? Gemischt mit dem Duft nach Weihnachtsbäumen und Orangen?«
    Ich nahm den Duft ebenfalls wahr. Und ich befürchtete, dass ich ihn erkannte.
    »Wie sieht’s bei dir aus?«, fragte ich Carl. »Riechst du auch Zimt?«
    Carl zuckte wieder die
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