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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
Autoren: Janet Evanovich
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ich? , dachte ich. Reicht es nicht, dass ich einen Affen an der Backe kleben habe? Muss man mir denn noch ein Problem aufbürden?
    »Diesel?«, rief ich.
    Ich ging ins Schlafzimmer, und da lag er lang ausgestreckt auf meinem Bett. Ein etwa ein Meter dreiundachtzig großer, hinreißender, muskulöser und leicht sonnengebräunter Mann. Seine braunen Augen schauten prüfend drein, sein blondes Haar war dicht und widerspenstig, und seine Augenbrauen verliehen ihm einen leicht grimmigen Gesichtsausdruck. Es war schwer, sein Alter zu schätzen. Er war zu jung, um mich wirklich in Schwierigkeiten zu bringen. Aber alt genug, um zu wissen, was er tat. Er trug neue graue Baumwollsocken, eine zerrissene Jeans und ein verblichenes T-Shirt mit einem Werbeaufdruck von einem Tauchladen auf den Caicos-Inseln.
    Er rollte sich auf den Rücken und lächelte mich an, als ich das Zimmer betrat.
    »Hey«, begrüßte er mich.
    Ich streckte den Arm aus und deutete auf die Tür. »Raus!«
    »Was, kein Begrüßungsküsschen?«
    »Reiß dich zusammen.«
    Er klopfte neben sich auf das Bett.
    »Kommt nicht in Frage«, wehrte ich ab.
    »Hast du Angst?«
    Natürlich hatte ich Angst. Gegen ihn wirkte der große böse Wolf wie ein Schoßhündchen.
    »Wie schaffst du es, immer nach Weihnachten zu duften?«, fragte ich Diesel.
    »Keine Ahnung. Das ist eben einfach so.« Sein Lächeln wurde noch breiter. Er entblößte seine perfekten weißen Zähne, und um seine Augen bildeten sich kleine Fältchen. »Das ist Teil meiner Anziehungskraft«, erklärte er.
    »Du warst heute in Martin Munchs Haus, richtig?«
    »Ja. Du hast es durch die Hintertür betreten, während ich es durch die Vordertür verlassen habe. Ich hätte gern auf dich gewartet, aber ich musste jemanden verfolgen.«
    »Und?«
    »Er ist mir entwischt.«
    »Kaum zu glauben.«
    »Und du willst dich ganz sicher nicht mit mir ein wenig auf dem Bett wälzen?«
    »Das verschieben wir auf ein andermal.«
    »Wirklich?«
    »Nein.«
    Mit Diesel ist das so eine Sache. Ich wäre verrückt, wenn ich nicht gerne mal eine Probefahrt mit ihm unternehmen würde, aber es gibt bereits zwei Männer in meinem Leben, und das ist schon einer zu viel. Außerdem bin ich in Wahrheit ein braves katholisches Mädchen. Mein Glaube kommt mir hin und wieder abhanden, aber das Schuldgefühl hält sich hartnäckig. Ich fühle mich nicht ganz wohl dabei, zwei intime Beziehungen gleichzeitig zu führen … selbst wenn es sich nur um herrliche zehn Minuten handelt. Und Diesel ist kein normaler Typ. Zumindest behauptet er das.
    Wenn man Diesel glauben darf, dann gibt es Menschen unter uns, die übernatürliche Fähigkeiten besitzen. Sie sehen aus wie alle anderen, haben normale Jobs und leben ein relativ normales Leben. Man nennt sie Unerwähnbare , und manche von ihnen sind sonderbarer als andere. Meiner Erfahrung nach ist Diesel der sonderbarste von allen. Er düst durch die Weltgeschichte und spürt jene Unerwähnbaren auf, die ihre Macht missbrauchen, und dreht ihnen den Hahn ab. Ich habe keine Ahnung, wie er das macht. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich das alles glauben soll. Aber ich weiß, dass er sich oft im Handumdrehen praktisch in Luft auflöst. Und wenn er verschwindet, steigt der Luftdruck an.
    Diesel stand auf, und als er sich streckte, blitzte aufreizend ein Streifen nackter Haut zwischen seinem T-Shirt und der tief sitzenden Jeans auf. Meine Augen wurden glasig, und mein Mund war plötzlich ganz trocken. Ich versuchte rasch, den Anblick zu verdrängen, indem ich mir Morelli nackt vorstellte, aber es gelang mir nur bis zu einem gewissen Grad.
    »Ich habe Hunger«, verkündete Diesel. »Wie spät ist es? Ist es schon Zeit fürs Mittagessen?« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »In Grönland ist es bereits nach Mittag. Das passt schon.«
    Er schlenderte aus dem Wohnzimmer in die Küche, wo Carl auf der Arbeitsplatte saß und in Rex’ Aquarium starrte.
    »Was macht der Affe hier?«, wollte Diesel wissen und steckte seinen Kopf in den Kühlschrank.
    »Ich passe auf ihn auf.«
    Diesel holte etwas Aufschnitt und Käsescheiben heraus und drehte sich zu mir um. »So mütterlich habe ich dich gar nicht eingeschätzt.«
    »Manchmal überkommt es mich eben.« Nicht sehr oft, wie ich zugeben musste, aber wahrscheinlich war jetzt die Zeit reif dafür.
    Diesel hatte das Brot gefunden und machte sich ein Sandwich. »Hat er einen Namen?«
    »Carl.«
    Diesel warf Carl eine Scheibe Brot zu, und Carl fing sie auf und biss
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