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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss
Autoren: Lizzie Beaton
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schlechte Nachrichten überbringen musste. » Das ist ganz normal und gehört eben zum Lauf der Dinge.«
    Issy unterdrückte ein Schluchzen, ging dann zu Gramps hinüber und griff nach seiner Hand. Er bekam langsam wieder etwas Farbe und konnte die Sauerstoffmaske abnehmen.
    » Wer hat denn da angerufen? War das deine Mutter?«
    » Äh, nein«, murmelte Issy. » Das… das war die Bank. Sie scheinen einen Weg gefunden zu haben, das Café zu retten, aber das musste gleich erledigt werden, und inzwischen ist es bestimmt schon zu spät…«
    Issy spürte, wie ihr Großvater ihr nun ganz fest die Hand drückte.
    » Dann los!«, befahl er streng. » Du gehst jetzt da raus und eroberst dein Café zurück! Sofort! Und das meine ich ernst, Isabel! Zieh los und kämpf für dein Unternehmen!«
    » Ich lasse dich hier nicht allein«, sagte Issy.
    » Und ob du das tust«, knurrte Grampa Joe. » Keavie, sagen Sie es ihr!«
    Dann ließ er ihre Hand los und drehte sich zur Wand um.
    » Jetzt geh!«
    » Können Sie Ihr Café wirklich retten?«, fragte Keavie. » Und all die tollen Kuchen?«
    Issy zuckte mit den Achseln. » Ich weiß nicht. Wahrscheinlich ist es schon zu spät.«
    » Dann auf!«, rief Keavie. » Los mit Ihnen!«
    Issy rannte die Straße in Richtung Bahnhof entlang, und einmal, ein einziges Mal, waren die Welt und das Londoner Transportsystem auf ihrer Seite: Ein Zug, der sie an der Blackhorse Road absetzen würde, stand gerade am Gleis. Sie sprang hinein und rief Austin an.
    » Ich zögere die Sache noch hinaus«, versprach Austin fest entschlossen. Er wollte nicht durchblicken lassen, was für ein Risiko er damit auf sich nahm. » Mach, so schnell du kannst.«
    » Das tu ich ja schon.«
    » Wie… wie steht es um deinen Großvater?«
    » Also, es geht ihm schon wieder gut genug, um auf mich sauer zu sein«, erklärte Issy.
    » Das ist doch was«, meinte Austin.
    » Wir fahren gerade in die Station ein.«
    » Lauf wie der Wind! Und egal, was er dir anbietet, schlag ein! Ein Jahr, zwei Jahre, egal!«
    Issy rannte sogar schneller als die neuen, glänzenden Doppeldecker, die sich die Albion Road entlangschoben. Auf einem der Busse entdeckte Issy oben Linda. Sie winkte, und ihre Freundin von der Bushaltestellte winkte fröhlich zurück. Dann kam direkt vor Issy ein riesiges schwarzes Auto zum Stehen. Sie starrte den Wagen an. War es das, was Austin gemeint hatte? Durch die verdunkelten Scheiben konnte man nichts erkennen, aber dann wurde das hintere Fenster langsam hinuntergelassen. Issy beugte sich vor und blinzelte ins grelle Sonnenlicht.
    » Hey, Sie! Kuchenmädel! Ich könnte jetzt gut etwas Süßes vertragen!«, erklang eine ruppige Stimme. Automatisch reichte Issy Mr Barstow die zuckerbestäubten Blütenhonigküchlein, die sie dabeihatte. Er griff mit seinen fetten Wurstfingern danach, und ein paar Sekunden lang waren nur Kaugeräusche zu hören. D ann sah er durch die große Sonnenbrille zu ihr hinaus.
    » Ich hab gehört, dass die Entwickler Probleme mit der Finanzierung haben«, knurrte er. » Also, mit so was will ich mich nicht rumschlagen. Dann kriege ich mein Geld lieber von Ihnen. Hier. Unterschreiben Sie.«
    Er reichte ihr einen Vertrag. Die Miete war jetzt zwar höher– aber weiterhin bezahlbar. Und er hatte ihr die Vertragslaufzeit verlängert– nämlich auf achtzehn Monate. Achtzehn Monate! Ihr Herz machte einen Satz. Damit würde das Lokal zwar immer noch nicht ihr gehören, aber sie hatte auf jeden Fall Zeit gewonnen, um sich endgültig zu etablieren. Und wenn es gut lief… dann konnte sie sich am Ende dieser achtzehn Monate vielleicht sogar nach etwas Größerem umsehen. Außer…
    » Warten Sie hier«, bat sie, rannte dann mit fliegenden Rockschößen über den Hof und trommelte an die Tür des Eisenwarenhändlers. Sie zerrte den Mann zum Auto hinüber.
    » Er auch«, verlangte sie und schob ihn vor. » Ich unterschreibe für ihn mit. Oder er kann für mich unterschreiben.«
    Mr Barstow seufzte und zündete sich eine Zigarette an.
    » Ich kann nicht hierbleiben«, protestierte Chester. » Meine Zeit hier ist abgelaufen.«
    » Nein«, widersprach Issy. » Begreifen Sie denn nicht? Ich könnte auch noch den Eisenwarenladen übernehmen. Hören Sie, wir brauchen Platz, um das Geschäft zu erweitern.« Sie deutete hinüber zum Cupcake Café, vor dem sich im warmen Innenhof eine Schlange hungriger, lachender Kunden drängte, die sich einen Vorrat an Issys süßen Leckereien zulegen wollten, falls das
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