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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss
Autoren: Lizzie Beaton
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angelaufen.
    » Ich kriege das Geld, das wissen Sie doch ganz genau. Sie werden schon sehen. Und dann stehen Sie bei Ihren Vorgesetzten da wie ein Idiot.«
    Was vermutlich ohnehin schon der Fall war, aber das machte Austin komischerweise gar nichts aus. Vielleicht war auch gar nicht so wichtig, was die Bosse dachten, schoss es ihm durch den Kopf. Von wem er das wohl hatte?
    Graeme starrte Austin ein letztes Mal an, bevor er sich schließlich zum Gehen anschickte.
    » Sie werden bei ihr nie eine Chance haben«, höhnte er. » Sie sind nicht ihr Typ!«
    Na, Sie ja wohl auch nicht, dachte Austin nachsichtig, als er die Unterlagen im Papierkorb entsorgte. Dennoch spürte er, wie sich sein Herz traurig zusammenzog.
    Dafür war jetzt aber keine Zeit. Er griff nach dem Telefon und rief die Nummer an, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Sobald er verbunden war, legte er seine Entscheidung dar. Am anderen Ende der Leitung hagelte es Flüche. Dann herrschte kurz Schweigen, ein Seufzen war zu vernehmen, und schließlich wurde in den Hörer geblafft, dass er fünfzehn Minuten Zeit hatte, um sich mal am Riemen zu reißen, und dann wieder vernünftige Geschäfte anstanden.
    Jetzt musste er nur noch ein weiteres Telefonat hinter sich bringen. Er benutzte das Banktelefon, um Issy auf dem Handy anzurufen. Jetzt musste sie ja wohl drangehen. Er drückte die Daumen.
    Mit klopfendem Herzen tippte er die Nummer ein… eine Nummer, die er, wie er jetzt feststellen musste, doch tatsächlich auswendig konnte. Was war er bloß für ein Idiot! Issy ging direkt ran.
    » Hallo?«, sagte sie. Ihre Stimme hörte sich unsicher und nervös an.
    » Issy!«, rief Austin, aber er klang ein wenig erstickt. » Äh, leg jetzt bitte nicht gleich auf. Hör mal, ich weiß, dass du sauer bist und denkst, dass ich es ziemlich verbockt habe, aber ich glaube… ich glaube, ich kann da noch was drehen. Ich meine jetzt nicht bei dir, sondern für das Café. Aber ich denke… ahhh, ich hab für so was jetzt keine Zeit. Hör zu, du musst dich einfach sofort draußen an die Straße stellen.«
    » Aber ich kann jetzt nicht«, antwortete Issy panisch.
    Sie hatte den alten Mann im Bett kaum wiedererkannt, er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Ihr geliebter Großvater mit den riesigen Händen, die so kraftvoll waren, wenn sie einen Teigbatzen drückten und kneteten und rollten, so behutsam, wenn sie eine Zuckerrose formten, und so geschickt, wenn sie einen langen Battenburg-Kuchen schnitten. Er hatte ihr Vater und Mutter ersetzt, war immer für sie da gewesen, wenn sie ihn brauchte, ihr Fels in der Brandung.
    Doch jetzt, am absoluten Tiefpunkt, war er machtlos. Er lag mit weit aufgerissenen Augen im Bett, während sie ihm ihre Geschichte erzählte, und auf einmal überkam Issy ein quälendes Gefühl der Schuld, als er versuchte, sich aufzurichten.
    » Nein, Gramps, nicht«, bat sie verzweifelt. » Bitte. Bleib doch bitte liegen. Es ist alles in Ordnung.«
    » Du schaffst das schon, mein Schatz«, sagte Gramps, aber er atmete keuchend und stoßweise, seine Augen waren wässrig und blutunterlaufen, und sein Gesicht nahm plötzlich eine furchtbar gräuliche Farbe an.
    » Bitte, Gramps.« Issy läutete nach der Schwester, klammerte sich mit aller Macht an ihren Großvater und versuchte ihn zu beruhigen. Als Keavie hereinkam und einen Blick auf den Patienten warf, drückte ihre sonst so geruhsame Miene mit einem Mal Besorgnis aus. Die Pflegerin rief augenblicklich nach Verstärkung, und es eilten zwei Männer mit einer Sauerstoffflasche herbei, die versuchten, Joe die Atemmaske überzustreifen.
    » Es tut mir so leid, es tut mir so leid«, stammelte Issy, als sie ohne ihre Hilfe weitermachten. In diesem Moment klingelte ihr Handy, und Keavie scheuchte sie aus dem Raum, während sie verzweifelt versuchten, ihren Großvater zu stabilisieren.
    Nachdem Austin aufgelegt hatte, eilte Issy zurück ins Zimmer. Verzweiflung nagte an ihr, aber Gramps war bei Bewusstsein, er trug jetzt die Maske und atmete schon viel ruhiger.
    » Es tut mir so leid«, stieß Issy hastig hervor. » So, so leid!«
    » Na, na«, beruhigte sie Keavie. » Das lag ja nicht an Ihnen. So etwas ist jetzt schon öfter passiert.«
    Sie fasste Issy am Arm und zog sie zu sich heran, bis sie Auge in Auge dastanden.
    » Eines sollte Ihnen klar sein, Issy«, erklärte sie mit freundlicher, aber energischer Stimme. Issy kannte diesen Tonfall, sie hatte ihn bei Helena gehört, wenn ihre Freundin jemandem
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