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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss
Autoren: Lizzie Beaton
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rum. Egal, das war ihm schnuppe. Er wollte irgendwohin, wo es Cocktails und Bikinischönheiten gab, die einen Geschäftsmann zu respektieren wussten.
    » Hey«, grüßte er und blickte Austin finster an, als er ihm die Hand schüttelte.
    » Hi«, sagte Austin.
    » Sollen wir es kurz machen?«, fragte Graeme. » Für die noch verbleibenden Objekte wurden bei Ihnen Anleihen aufgenommen, wir müssen diese Kredite zusammenlegen und eine Rate für das kombinierte Darlehen errechnen. Dann lassen Sie uns mal einen Blick auf die Sache werfen!«
    Er überflog die Unterlagen rasch. Austin lehnte sich zurück und seufzte schwer. Also, dann mal los. Vermutlich würde diese Geschichte seine Karriere ruinieren, wenn seine Vorgesetzten je Wind davon bekamen. Eigentlich sollte es ihm doch egal sein, ob seine kleine Welt immer gewinnorientierter, vereinheitlichter und spießiger wurde. Aber es störte ihn. So war es einfach. Er fand es gut, dass Darny so viele verschiedene Freunde hatte, und nicht nur solche, die Felix hießen. Es gefiel ihm, dass er jederzeit Cupcakes– oder Falafel oder Hummus oder Mithai oder Bagels– kaufen konnte, wenn ihm danach war. Er mochte die Mischung aus Wasserpfeifen-Cafés, Läden mit afrikanischen Haarprodukten, Holzspielzeug-Imperien und Dieselgestank, die für diese Gegend typisch war. Er wollte nicht, dass sie von Langweilern, schnellem Geld und den Graemes dieser Welt übernommen wurde.
    Und außerdem war da noch etwas, das er nicht aus dem Kopf bekam: Issys Gesicht, das im Schein der Lichterkette leuchtete und glücklich strahlte. Es hatte ihn wirklich mitgenommen, als er sie für eine von diesen selbstsüchtigen, gierigen Immobilientypen gehalten hatte. Jetzt wusste er hingegen, dass sie genauso empfand wie er und an die gleichen Dinge glaubte… Aber als ihm nun langsam klar wurde, dass er nichts lieber täte, als bei ihr Geschäftliches und Privates zu vermischen, da war es längst zu spät.
    Ah, scheiß drauf, dachte Austin bei sich. Eine Sache konnte er doch für sie tun. Er lehnte sich über den Schreibtisch.
    » Es tut mir leid, Mr Denton«, erklärte er und versuchte, nicht allzu schwülstig zu klingen. » Unser Leitfaden für Finanzgeschäfte sieht vor, dass hier auch das Wohl der Gemeinschaft berücksichtigt werden muss« (was durchaus stimmte, auch wenn da noch nie jemand reingeschaut hatte), » und ich fürchte, Ihr Entwurf ist mit diesen Richtlinien nicht zu vereinbaren. Leider können wir die Darlehen daher nicht bündeln.«
    » Aber man hat uns das Vorhaben doch schon genehmigt«, knurrte Graeme. » Also liegt für diese Gegend wohl doch ein Nutzen darin.«
    » Die Bank sieht das nicht so«, behauptete Austin und drückte insgeheim die Daumen, dass die Bank niemals von dieser abgelehnten soliden Investition erfahren würde. » Es tut uns leid. Wir werden die Darlehen so aufrechterhalten wie bisher.«
    Graeme starrte ihn lange an.
    » Was zum Teufel soll das?«, brach es schließlich aus ihm heraus. » Wollen Sie mich fertigmachen? Sind Sie scharf auf meine Freundin, oder was?«
    Austin versuchte so auszusehen, als ob er von dieser völlig verrückten Idee gerade zum ersten Mal hörte.
    » Ganz und gar nicht«, sagte er, als wäre er ob dieser Anschuldigung furchtbar gekränkt. » So entspricht es der Politik unseres Institutes, das ist alles. Es tut mir leid, aber das müssen Sie doch verstehen. Beim aktuellen finanziellen Klima…«
    Graeme lehnte sich zu ihm vor. » Erzählen. Sie«, verkündete er ganz, ganz langsam, » Mir. Nichts. Über. Das aktuelle finanzielle Klima.«
    » Natürlich nicht, Sir«, antwortete Austin. Dann herrschte Stille. Der Bankberater wollte nicht als Erster das Wort ergreifen. Graeme reckte die Hände gen Himmel.
    » Sie wollen mir damit also sagen, dass ich bei Ihnen kein Darlehen bekomme.«
    » Das ist richtig, Sir.«
    » Jetzt soll ich also, nur um Ihre blöden kleinen Kredite zu übernehmen und auseinanderzuklamüsern, die vermutlich mit total bescheuerten Konditionen verbunden sind und durch die so einiges Geld in dunklen Kanälen versickert ist, eine andere Bank mit ins Spiel bringen und der eine Kommission zahlen?«
    » Jap.«
    » Das ist doch Blödsinn. Völliger Schwachsinn!«
    » Außerdem munkelt man, dass es doch noch Kritik an dem Vorhaben gibt. Möglicherweise in dem Maße, dass die Entscheidung noch revidiert wird.«
    » Das können die nicht machen.«
    » Das Bauamt kann tun und lassen, was es will.«
    Mittlerweile war Graeme vor Wut rot
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