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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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Bord so ziemlich jedes nur erdenklichen schwimmenden Gefährts gewesen. Vom Schlauchboot bis zum Kampf-U-Boot. Er konnte ein GPS, das Gerät zur Positionsbestimmung via Satellit, bedienen, notfalls Seekarten lesen und mit Hilfe eines Kompasses manövrieren. Das Problem war nur, dass sein mangelndes Sehvermögen es ihm nur erlaubte, auf gut Glück nach Westen zu steuern.
    »Wer sind Sie?«
    Er blinzelte in das diffuse goldene Licht der Kontrolllämpchen vor seinen Augen und griff nach dem Funkgerät. Er verfehlte es und versuchte es erneut, bis er die Tasten unter den Fingerspitzen spürte. Statik knisterte in der Luft um ihn herum und übertönte die Fragen der Frau. Er stellte den Sender ein, bis keine Hintergrundgeräusche mehr zu hören waren, und drehte es leicht. Das Funkgerät fing das Gespräch des Hafenmeisters mit einem Passagierschiff auf, und Max wechselte zu einem neutralen Sender. Er erfuhr nichts Außergewöhnliches und suchte weiter. Sämtliche Kanäle klangen normal. Nichts Außergewöhnliches, aber normale, gewöhnliche Kommunikation war nicht das, worauf er wartete. »Sie müssen mich zurückbringen. Ich verspreche auch, kein Wort über die Sache zu verlieren.«
    Natürlich nicht , dachte er und warf einen Blick über die Schulter, konnte jedoch mit dem linken Auge nichts sehen und wandte sich wieder den Steuervorrichtungen zu. Wenn sie
verdammt noch mal die Klappe halten würde, könnte er vielleicht vergessen, dass sie da war.
    Seit zwölf Stunden war der Kontakt zum Pentagon abgebrochen. In seiner letzten Meldung hatte er sie informiert, dass eine Rettungsaktion ebenso wie weitere Verhandlungen überflüssig waren. Die beiden DEA-Agenten, die er suchte, waren bereits seit geraumer Zeit tot. Offenbar nicht an Folter gewöhnt, waren sie unter den Händen ihrer Gegner gestorben.
    »Man wird mich vermissen, wissen Sie. Ich wette, das tut man jetzt schon.«
    Quatsch.
    »Bestimmt ist die Polizei längst benachrichtigt.«
    Die Polizei der Bahamas war sein geringstes Problem. Er hatte André Cosellas ältesten Sohn, José, umbringen müssen, und er selbst war nur sehr knapp mit dem Leben davongekommen. Wenn André davon Wind bekam, hatte Max einen ausgesprochen verärgerten Drogenboss am Hals.
    »Setzen Sie sich hin, und halten Sie den Mund.« Trotz seiner Sehschwierigkeiten erkannte er die Lichter eines Segelboots, das von backbord auf die Jacht zukam. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich Drogenschmuggler an Bord des Seglers befanden, doch er war klug genug, nie irgendetwas auszuschließen, und das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Frau an seiner Seite, die sich die Lunge aus dem Leib schrie.
    Er spürte ihre Bewegung mehr, als dass er sie sah, und bevor sie auch nur einen Schritt tun konnte, packte er ihren Arm. »Machen Sie bloß keine Dummheiten.«
    Sie schrie auf und versuchte sich loszureißen. Der Hund kläffte, sprang auf den Boden und grub die Zähne in Max’ Hosenbein. »Nehmen Sie die Finger weg!«, schrie sie, holte aus und hätte um ein Haar seinen ohnehin schon schmerzenden Kopf getroffen.
    »Verfluchte Scheiße!« Max drehte sie um, riss sie rücklings an seine Brust und biss die Zähne zusammen, als der Schmerz in seine Rippen fuhr, während er nach ihren Handgelenken griff. Sie wehrte sich nach Kräften, doch es kostete Max keinerlei Mühe, sie unter Kontrolle zu halten. Problemlos kreuzte er ihre Unterarme vor ihrer Brust und presste ihren Körper an sich, sodass sie nicht mehr um sich schlagen konnte. Ihr hochgestecktes Haar kitzelte seine Wange, als er sie über ihre unselige Lage aufklärte. »Seien Sie ein braves Mädchen, und wer weiß, vielleicht erleben Sie dann sogar den Sonnenaufgang morgen früh.«
    Sie hielt schlagartig still. »Tun Sie mir nichts.«
    Sie hatte ihn missverstanden, aber er machte sich nicht die Mühe, sie zu korrigieren. Vor ihm brauchte sie schließlich keine Angst zu haben. Er würde ihr nicht wehtun, es sei denn, sie versuchte noch einmal, nach ihm zu schlagen.
    Das Segelboot glitt durch die ruhige See. Für Max nur verschwommen sichtbar, was ihn überdeutlich an seine schwache Position erinnerte. Im Augenblick sah er im Dunkeln besser als bei Licht, was ungefähr genauso viele Vor- wie Nachteile mit sich brachte. Er brauchte keinen Arzt, um zu wissen, dass seine Rippen angebrochen waren, und er war sicher, dass er mindestens eine Woche lang Blut pinkeln würde. Schlimmer noch: Cosellas Leute hatten ihm sämtliches Spielzeug
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