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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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er noch eine Stunde lang weiter nach Nordwesten hielt, ehe er sich westwärts wandte, gegen Morgen an der Küste Floridas anlangen müsste.
    »Wenn Sie wirklich Korvettenkapitän sind, zeigen Sie mir bitte Ihre Papiere.«
    Selbst wenn ihm bei seiner Gefangennahme nicht sämtliche Papiere abgenommen worden wären, hätten sie ihr nicht viel Aufschluss gegeben. Er war unter dem Namen Eduardo Rodriguez in Nassau eingereist, und alles, vom Pass über den Führerschein bis zu allem möglichen Kleinkram, war gefälscht gewesen.
    »Nehmen Sie Platz, Lady. Die ganze Sache ist im Handumdrehen vorüber«, sagte er, weil ihm nichts Besseres einfiel. Jedenfalls nichts, was sie ihm geglaubt hätte. Die amerikanische Öffentlichkeit war besser beraten, wenn sie nichts von Männern wie Max wusste. Von Männern, die im Verborgenen arbeiteten. Die nicht nachvollziehbare Missionen für die Vereinigten Staaten ausführten und mit nicht verfolgbarem Geld bezahlt wurden. Die nicht existente Anrufe an nicht existenten Telefonen in einem nicht existenten Büro im Pentagon entgegennahmen. Die geheime Informationen sammelten, terroristische Aktivitäten unterbanden, die Bösen unschädlich
machten und der Regierung die Möglichkeit ließen, ihre Hände in Unschuld zu waschen.
    »Wohin fahren wir?«
    »Nach Westen«, antwortete er. Mehr brauchte sie nicht zu wissen.
    »Wohin genau?«
    Allein ihr Tonfall verriet ihm, dass sie der Typ Frau war, der das Sagen haben wollte. Eine von denen, die einem Mann in die Eier traten. Auch unter günstigeren Umständen ließ Max sich nicht gern in die Eier treten, und im Augenblick waren die Umstände alles andere als günstig. Und er wollte verflucht sein, wenn er sich diese ohnehin vermasselte Nacht von einer Frau noch mehr vermasseln lassen würde.
    »Genau dahin, wohin ich will.«
    »Ich habe ein Recht zu wissen, wohin man mich bringt.«
    Normalerweise schüchterte er Frauen nicht gern ein, was aber noch lange nicht hieß, dass er es nicht tun würde. Er stellte den Motor auf eine ruhige Geschwindigkeit von etwa zwanzig Knoten ein, aktivierte den Autopiloten und stapfte auf die dunkle Gestalt zu, die mit dem Hund im Arm in einem dunklen Winkel der Kommandobrücke saß. Der Vollmond schien durch die Windschutzscheibe und tauchte ihre Schulter und ihren Hals in Licht. Offensichtlich hatte sie einen Blick auf sein Gesicht erhaschen können, denn sie sog scharf den Atem ein und drückte sich noch tiefer in die Ecke. Gut. Sollte sie doch Angst vor ihm haben.
    »Jetzt hören Sie mal gut zu«, setzte er an, baute sich vor ihr auf und stemmte die Fäuste in die Seiten. »Ich kann Ihnen das Leben leicht oder aber verdammt schwer machen. Sie können sich zurücklehnen und die Fahrt genießen, oder Sie können versuchen, sich gegen mich zu stellen. Wenn Sie das tun, kann ich Ihnen garantieren, dass Sie verlieren. Also, wie hätten Sie’s gern?«
    Sie sagte kein Wort, doch ihr Hund sprang aus ihren Armen und grub seine Zähne in Max’ Schulter wie ein tollwütiger Vampir.
    »Scheiße!«, fluchte Max und packte den Köter am Kragen.
    »Tun Sie ihm nichts! Tun Sie Baby nicht weh!«
    Ihm wehtun? Max hätte ihn am liebsten zertreten, sodass nur ein Fettfleck von ihm übrig war. Er zerrte ihn weg, wobei der Stoff seines Hemdes riss. Die knurrende Bestie entwand sich seinen Händen, fiel zu Boden, heulte auf und huschte davon.
    »Mistkerl!«, schrie die Frau. »Sie haben meinem Hund wehgetan! « Erst als eine Faust auf seine Schläfe traf, wurde ihm klar, dass sie sein mangelndes Sehvermögen ausgenutzt hatte. Es dröhnte in seinen Ohren, alles verschwamm noch ein bisschen mehr vor seinen Augen, und er bedachte sie mit ein paar saftigen Schimpfworten.
    Sie holte noch einmal aus, doch dieses Mal war er vorbereitet und packte ihr Handgelenk in der Bewegung. Er riss ihr die Füße unter dem Körper weg, worauf sie unsanft auf dem Deck aufkam. Max hatte keine Lust mehr, nett zu sein. Er drehte sie auf den Bauch und stemmte ihr das Knie in den Rücken. Sie strampelte und wehrte sich und stieß ebenfalls eine Reihe wüster Beschimpfungen aus.
    »Lassen Sie mich los!«
    Sie loslassen? Kam nicht in Frage. Er würde sie fesseln, knebeln und über Bord werfen. Sayonara , Süße. Trübes Licht vom Armaturenbrett fiel über den Boden und auf ihre nackten Füße und Waden. Sie trat aus, worauf er den Stoff ihres Rocks packte und einen breiten Streifen vom Saum abriss.
    »Aufhören! Was zum Teufel soll das?«
    Statt einer Antwort
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