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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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auf die Kaffeemaschine, den Mixer, den magnetischen Flaschenöffner an der Kühlschranktür. Auf die Tapete, die nun doch nicht abgenommen werden würde.
    Als Max wieder auftauchte, trug er eine Reisetasche und seinen Rucksack in den Händen. Ein harter Zug lag um seinen Mund und bestätigte Lola in ihrem schlimmsten Albtraum. Noch bevor Max den Mund öffnete, wusste sie, was er sagen würde.
    »Ich muss weg, und ich weiß nicht, wann ich zurückkomme. «
    Lola hob Baby hoch, trat zu Max und blieb vor ihm stehen. »Wann oder ob, wolltest du sagen.«
    »Wir reden, wenn ich zurück bin.«
    Sie schüttelte den Kopf. Von Anfang an hatte sie sich gefragt, was sie tun würde, wenn dieser Augenblick gekommen war, und jetzt wusste sie es. »Ich kann das nicht, Max. Ich liebe dich, aber ich kann so nicht leben. Ich werde dich nicht erwarten, wenn du zurückkommst.«
    »Tu mir das nicht an, Lola. Wir können es schaffen.« Er stellte sein Gepäck auf den Boden und kam auf sie zu.
    Sie hob ihre freie Hand, um ihn abzuwehren. »Nein«, sagte sie, obwohl sie am liebsten ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und sich an ihn geklammert hätte. An ihn geklammert und ihn niemals gehen lassen. »Ich verstehe nicht, warum du fortmusst«, sagte sie mit erstaunlich fester Stimme. »Nur, dass du gehst. Ich bitte dich nicht zu bleiben, Max. Ich bitte dich nicht, um meinetwillen zu bleiben. Das würde ich nie von dir verlangen. Außerdem weiß ich, dass du sowieso nicht bleiben würdest. Und das ist etwas, das ich nicht verstehe. Vielleicht, weil ich dich liebe. Vielleicht weil du mich nicht wirklich liebst«, sagte sie, wohl wissend, dass dies möglicherweise der Grund dafür sein könnte. Dass sie, weil sie es so sehr wünschte, mehr in seine Küsse hineininterpretierte, als er empfand. Als er je empfinden würde. »Wenn ich ein stärkerer Mensch wäre, könnte ich vielleicht zusehen, wie du fortgehst, ohne zu wissen, ob du geschlagen oder gefoltert oder erschossen wirst. Ob du in irgendeinem Dritte-Welt-Land ganz allein stirbst. Ohne einen Menschen, der dir die Hand hält.« Sie stockte und schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht so stark, und ich will nicht immer und immer wieder ertragen müssen, dass du weggehst und dein wie auch immer geartetes Bedürfnis stillst, das dich dazu treibt, dein Leben für Menschen, die du nicht kennst, aufs Spiel zu setzen, und für eine Regierung, die dich eines Verbrechens, das du nie begangen hast, bezichtigt hat, um dich loszuwerden.«
    »So darfst du nicht gehen, Lola.« Er strich mit den Fingern durch ihr Haar. Der Schmerz in seinen Augen grub sich tief in ihre Seele. »Wir reden, wenn ich zurück bin. Bitte bleib.«
    »Sag etwas, das mich zum Bleiben bewegt.«
    Er holte tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus. Seine Hände sanken herab. »Ich liebe dich.«
    Wie unfair. Sie hatte so auf diese drei Worte gewartet, doch nun zerrissen sie ihr das Herz, ließen sie innerlich bluten. Sie war fast sicher, dass er sie noch nie zuvor zu einer Frau gesagt hatte, aber sie reichten nicht. Sie hatte Mitleid mit ihm. Und mit sich selbst noch viel mehr. Es tat ihr Leid um das gemeinsame Leben, das sie nicht haben würden. »Ich verdiene mehr. Ich verdiene einen Mann, der mich so sehr liebt, dass er mit mir alt werden will.«
    »So einfach ist das alles nicht.«
    »O doch, Max.«
    »Nein!« Er ballte die Hände zu Fäusten. »Du verlangst, dass ich mein Leben für dich aufgebe. Du verlangst, dass ich mich in einen Menschen verwandle, der ich nicht bin.«
    »Ich verlange überhaupt nichts von dir. Ich lasse dich lediglich wissen, dass ich dich zu sehr liebe, um zusehen zu können, wie du dich umbringst.«
    »Ich werde nicht sterben, Lola.«
    »Doch, das wirst du. Vielleicht nicht dieses Mal, aber du wirst sterben. Und ich will mein Leben nicht mit der ständigen Frage verbringen, ob dieses Mal der Tag gekommen ist.« Sie sah ein letztes Mal in seine schönen blauen Augen und zwang sich, den Raum zu verlassen, Max in seiner Küche stehen zu lassen; Max, der ihr sagte, dass er sie liebte, der sie anflehte zu bleiben. Von ihm fortzugehen, war das Schwerste, was sie je in ihrem Leben getan hatte.
    Den Hund an ihre Brust gedrückt, ging sie nach oben in Max’ Schlafzimmer und griff nach ihrer Louis-Vuitton-Tasche. Während ihr Herz sie drängte zu bleiben – zu bleiben, weil es besser war, unter welchen Bedingungen auch immer, als ohne ihn zu leben –, zog sie sich hastig an. Fast rechnete sie damit, Max die
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