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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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weitere Männer standen mit Max im Flugzeug, allesamt ehemalige SEALs, die mit gelbem Sicherheitsgeschirr ans Schott gehakt waren. Mit zweien von ihnen hatte Max schon früher zusammengearbeitet, und beide waren erprobte Kämpfer. Den dritten kannte Max nur vom Hörensagen. Sein Name war Pete »Bum-Bum« Jozwiak, und er galt als der beste verfügbare Sprengexperte. Bei diesem Einsatz war er Max’ Schwimmkollege, und Max hoffte inbrünstig, dass der Bursche wirklich so gut war wie sein Ruf. Fünf Meilen unter ihnen, auf einer Insel südlich von Soledad, hatte sich eine Gruppe von antiamerikanischen Terroristen mit zwei Atomsprengköpfen aus der früheren Sowjetunion verschanzt. Die amerikanische Regierung wollte diese Sprengköpfe nicht in den Händen von Terroristen sehen, aber um die Beziehungen mit der restlichen Welt nicht zu stören, war ein öffentliches Vorgehen ausgeschlossen. Sie musste sich von allem distanzieren können, deshalb war es das Beste, Undercover-Agenten hinzuschicken. Fünf Tage lang hatten Max und die anderen Männer mit der Regierung verhandelt und einen Strategieplan vorgelegt, um die Sprengköpfe verschwinden zu lassen. Das war zumindest das Ziel, und wie immer war ein Fehlschlag ausgeschlossen.
    Die vier Männer schoben das Gummifloß zum Ende der Rampe. Ein Fallschirm, Funksystem und die Ausrüstung des Teams wurden auf dem Floß festgeschnallt, dazu der Motor
und der Treibstoff, der sie zur Insel bringen sollte. Max überprüfte das GPS auf seiner Brust, um sich zu vergewissern, dass es funktionierte, und wartete auf das Blinken des grünen Lichts, das ihm verriet, dass sie sich über dem Ziel befanden und es Zeit war zu springen. Er unterzog die Klettverschlüsse an seiner Combat-Weste noch einer Prüfung und tastete nach der halbautomatischen Heckler-&-Koch-Pistole an seinem Schenkel.
    Das grüne Licht blinkte zweimal auf, worauf die vier Männer das Gummifloß anschoben und es aus der C-130 stießen. Max löste die Sicherheitsleinen, trat an die Rampe und ließ sich in den Nachthimmel fallen. Binnen Sekunden öffnete sich sein Fallschirm, und das Geschirr riss ihn nach oben. Er schaltete sein GPS an, korrigierte seinen Kurs mit der Steuerleine und genoss den Flug. Das heißt, er versuchte es zumindest. Zum ersten Mal seit seinem Eintritt in die Marine spürte er nicht die gewohnte Aufregung und Vorfreude. Den Adrenalinrausch, der ihm sagte, dass er lebte. Zum ersten Mal empfand er keine Begeisterung beim Sprung aus einem Flugzeug, genoss er es nicht, seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten über die Grenzen der Belastbarkeit hinaus zu fordern. Zum ersten Mal feuerte ihn der Gedanke an Mission Impossible nicht an. Zum ersten Mal wollte er einfach die Arbeit hinter sich bringen und so schnell wie möglich nach Hause zurück.
    Er legte den Kopf in den Nacken und blickte zu den Sternen auf. Gewöhnlich war der Fallschirmsprung der Teil einer Mission, der ihm am besten gefiel. Die Ruhe vor dem Sturm. Aber diesmal nicht. Er war zu wütend, um ruhig zu sein, und zwar seit dem Tag, als er Lola gestanden hatte, dass er sie liebte, und sie gegangen war. Nein, wütend war ein viel zu harmloses Wort. Was er empfand, brodelte wie Säure in seinem Magen und erfüllte ihn mit hilflosem Zorn. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es ihm Schmerzen zufügen würde, wenn er sich
mit Lola einließ. Er hatte sich gegen die Liebe zu ihr gewehrt, was letztendlich nicht anders gewesen war, als hätte er sich gegen den Drang zu atmen gesträubt. Nach einer gewissen Zeit hatte es sich als unmöglich erwiesen.
    Ich verlange nicht, dass du bleibst, Max. Ich verlange nicht, dass du um meinetwillen bleibst, hatte sie gesagt . Das würdest du sowieso nicht tun.
    Am Ende hatte sie genau das getan, was er von Anfang an erwartet hatte. Sie wollte, dass er um ihretwillen seine Arbeit für die Regierung aufgab. Für ein Leben in einem Vororthäuschen. Er hatte sich nicht in ihr getäuscht, aber diese Tatsache spendete ihm keinen Trost.
    Ich will das nicht immer und immer wieder ertragen müssen, dass du fortgehst und dein wie auch immer geartetes Bedürfnis stillst, das dich dazu treibt, dein Leben für Menschen, die du nicht kennst, aufs Spiel zu setzen, und für eine Regierung, die dich eines Verbrechens, das du nie begangen hast, bezichtigt hat, um dich loszuwerden .
    Im Augenblick verblasste sein Bedürfnis, sein Leben für eine undankbare Regierung zu riskieren, vor dem Wunsch, nach North Carolina zu
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