Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sklavin des Höhlenmenschen

Sklavin des Höhlenmenschen

Titel: Sklavin des Höhlenmenschen
Autoren: Lena Morell
Vom Netzwerk:
Kapitel 1
    Siri hockte im Hintergrund der Höhle und sah scheu und zugleich neugierig zu wie Rama, das Leitmännchen, seine neue Frau begattete. Er hatte zuerst mit einem anderen um sie gekämpft. Es war ein Kampf auf Leben und Tod gewesen, aber Rama hatte – wie immer – gesiegt. Und nun hockte er, noch aus verschiedenen Wunden blutend, halb hinter, halb über Lela, die er auf alle viere gedrückt hatte, und stieß seinen dicken Schwanz in sie.
    Tränen rannten über Lelas Wangen, sie hatte den Kopf ins Genick geworfen und schrie ihren Zorn, ihre Verzweiflung und ihre Lust zugleich heraus. Aber Rama nahm sich nur, was dem Sieger in diesen Machtkämpfen um die Führung der Sippe und dem Besitz der besten Weibchen zustand. Nur der Stärkste hatte das Recht, die schönsten und gebärfreudigsten Frauen zu begatten und seinen Samen an die Nachkommen weiterzugeben. Für die anderen waren die schwächeren weiblichen Sippenmitglieder da. Deren Kinder waren den anderen auch meist weit unterlegen, waren kränklich, starben schon früh. Manchmal sogar schon, wenn sie noch an der Brust der Mutter gesäugt wurden.
    Es war nicht das erste Mal, dass Siri einem solchen Kampf und der nachfolgenden Inbesitznahme des eroberten Weibchens beiwohnte. Ramas Gruppe bestand aus fünf Frauen, Lela war die sechste. Siri hasste Rama und bemitleidete Lela. Rama hatte Lelas Gefährten mit einem Stein auf den Kopf geschlagen und ihm dann noch mit seinen kräftigen Händen das Rückgrat gebrochen. Lela hatte sich über den reglosen Körper ihres Mannes geworfen und vor Schmerz geschrien. Dann hatte Rama sie in die Höhle gezerrt.
    Lela und ihr Mann waren noch nicht lange bei Ramas Sippe gewesen. Erst viermal war die leuchtende Scheibe, die Siri Mond nannte, über dem Berg gestanden, seit sie zu ihnen gekommen waren. Lelas Gruppe hatte nicht weit von hier gelebt, war aber dann von einer unheimlichen Krankheit weggerafft worden, und nur Lela und ihr Mann waren verschont geblieben. Da sie alleine nicht überleben konnten, hatten sie gebeten, sich anschließen zu dürfen. Rama hatte es ihnen gewährt, aber Siri hatte schon damals den gierigen Ausdruck in seinen Augen gesehen, als er Lela wahrnahm.
    Siri war froh, dass sie zu hässlich war, um Ramas Begierde zu erregen. Auch sonst wollte keiner der anderen sie haben, und wenn es sie auch manchmal kränkte, von ihnen immer so achtlos behandelt zu werden, so war sie auch froh darüber. Vor vielen Monden, mehr als sie zu zählen vermochte, war sie zu diesem Rudel gekommen. Sie konnte sich nur noch dunkel erinnern, wie es gewesen war. Einer der Alten, der jetzt schon lange tot war, hatte sie mitgebracht. Die Sippe hatte sich um sie versammelt und sie angesehen. Sie hatten sie von allen Seiten betrachtet, ihre Arme gepresst, ihre Schenkel besehen, sie beklopft und ausgelacht. Siri hatte kein Wort von dem, was sie über sie sagten, verstanden, aber den Hohn hatte sie erkannt. Sie war ihnen zu mickrig, zu hellhäutig, zu wenig behaart und zu mager. Doch sie hatten sie bei sich gelassen, ihr Arbeit zugeteilt. Und seitdem war sie hier. Sie hatte begriffen, dass keiner von ihnen glaubte, sie würde lange überleben. Aber sie war zäh. Sie war damals noch vor der Reife gewesen, viel kleiner als die anderen jungen Sippenmitglieder, die sie geschlagen und getreten hatten, bis sie gelernt hatte, schneller zu laufen als sie, sie mit Tricks hereinzulegen – und so zu überleben.
    Auch jetzt war sie zarter als die anderen Frauen. Ihre Brüste standen rundlich ab und hingen nicht herab, so wie es den Männern gefiel, die sich oft ihre Weiber holten, um an ihnen zu saugen, während diese mit ihren Schwänzen spielten, bis sie hart genug zur Begattung waren. Dann beugten sie ihre Weibchen nach vorn und rammelten sie von hinten, bis sie brüllten und keuchten, und der Samen tief in die Eingeweide ihrer Frauen schoss.
    Lela dagegen war wirklich eine Schönheit, das musste Siri zugeben. Das Haar stand in wilden Locken vom Kopf, ihre Schultern waren breit wie die eines Mannes, ihr Becken kräftig und ihre Beine so stämmig wie die Baumstämme, die die Gruppe während der Nacht vor den Eingang der Höhle schob, um die Tiere abzuhalten. Kein Wunder, dass Rama sie hatte haben wollen. Als sie und ihr Mann jedoch zu Ramas Höhle gekommen waren, hatte Lela einen dicken Bauch gehabt. Und nach dem Gesetz der Sippe war es verboten, eine Frau zu besitzen, die von einem anderen ein Junges trug. Aber das Kind war bald nach der Geburt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher