Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo
Autoren:
Vom Netzwerk:
macht, für kurze Zeit borgen.«
    »Das ist ja das Problem. Keiner weiß, wo der Traumfänger versteckt ist.«
    »Dann müssen wir ihn zusammen suchen.«
    »Das ist eine gute Idee!«, sagte Prinzessin Jojo und nahm einen Keks aus ihrer Tasche. »Wenn du diesen Zauberkeks isst, kommst du sofort in den blauen Wald. Herr Pickwer wird dir den Weg zu mir zeigen.«
    Ich wollte sie fragen, ob ich den Keks sofort essen durfte, aber das konnte ich nicht, weil sie plötzlich verschwand. Dann fühlte ich eine schwere Hand auf meiner Schulter und ich wusste, warum Prinzessin Jojo so schnell verschwunden war. Meine Großtante war zurückgekommen mit einem Korb voll Obst und Gemüse.
    »Na Junge«, sagte sie. »Hast du dich heute gut amüsiert?«
    »Oh ja«, gab ich zur Antwort. »Ich habe ein wunderschönes Tanztheaterstück gesehen.«
    »Welches Theaterstück, zum hundertsten tanzenden Theater? Heute Nachmittag gab es hier kein Theaterstück. Was du dir alles ausdenkst!«, lachte sie laut. »Komm, gehen wir nach Hause.«
    Großtantes Haus war ein sehr, sehr altes Haus. Alles, was darin war, war sicher mehr als hundert Jahre alt. Es war alt, aber gepflegt.
    »Komm mit«, sagte meine Großtante. Vorsichtig und neugierig folgte ich ihr in die Küche. Ich sah dort einen Küchenschrank. Ihm fehlte ein Bein. Dafür war ein dickes Buch untergelegt. Dann gab es noch einen großen Küchentisch und vier Stühle. Außerdem gab es noch einen alten schwarzen Herd. Sonst war nichts in der Küche.
    Etwas war interessant: Einer der vier Stühle war neben dem Fenster angebunden.
    »Warum ist dieser Stuhl angebunden?«, fragte ich.
    »Das ist ein Gaul. Dieser Stuhl sieht nur aus wie ein Stuhl. Aber wenn man den richtigen Zauberspruch sagt, verwandelt er sich sofort in einen fliegenden Gaul, mit dem man durch die Träume reiten kann.«
    »Kennst du diesen Spruch?«
    »Natürlich. Er geht so:
     
    Hoppa hoppa hoppala,
    wieha wieha wiehaha.
    Hoppa hoppa Reiter:
    Wir müssen reiten weiter.
    Durch die Träume, durch die Zeit.
    Bist du bereit?
    Jetzt halt's Maul,
    fliegender Gaul.«
     
    Ich lachte. Nach ihrem Zauberspruch kam kein fliegender Gaul in die Küche und der Stuhl blieb weiterhin ein Stuhl.
    »Es fehlen nur noch zwei Zauberwörter«, sagte die Tante. Ich wollte noch etwas fragen, aber die Tante ging nach draußen in den Garten, weil sie frische Radieschen holen wollte. Ich blieb allein in der Küche zurück und ging zum Fenster, um mir diesen gefesselten Stuhl genauer anzusehen. Da hörte ich jemanden an das Fenster klopfen. Als ich das Fenster öffnete, sah ich Prinzessin Jojo draußen stehen.
    »Gut, dass ich dich gefunden habe, ich hatte keine Zeit mehr, dir noch etwas Wichtiges zu sagen. Wenn du mich im Traumreich besuchen möchtest, musst du dich zuerst so gut verstecken, dass dich keiner finden kann. Dann erst kannst du den Keks essen und du wirst sofort in den blauen Wald kommen. Jetzt muss ich wieder gehen. Wir werden uns im Traum wieder sehen.«
    »Warte!«, rief ich. »Weißt du, wieso dieser Stuhl angebunden sein muss?«
    »Wenn du es genau wissen willst, musst du den Traum deiner Großtante besuchen. Aber vergiss auf keinen Fall, neun weiße Steine mitzunehmen«, sagte sie und verschwand.
    Ich wusste auch, warum, denn ich hörte meine Großtante in die Küche kommen. Sie bereitete das Mittagessen zu, das wirklich sehr gut war. Nach dem Essen sah ich, dass die Tante müde war. Ich war glücklich, als sie sagte, sie würde nun einen Nachmittagsschlaf halten. Darauf hatte ich gewartet. Denn ich wollte unbedingt ihren Traum besuchen, um dem Geheimnis über den angebundenen Stuhl auf die Spur zu kommen. Sie ging in ihr Zimmer und schon bald hörte ich sie schnarchen.
    Ein gutes Versteck in der Küche zu finden, war nicht einfach. Aber am Ende fand ich doch einen guten Platz. Ich kroch in den unteren Teil des Küchenschranks. Um mich herum waren Töpfe und Deckel.
    Genau in dem Moment, als ich den Keks in den Mund nehmen wollte, erinnerte ich mich daran, dass ich neun weiße Steine mitnehmen musste. Aber für Steine war es jetzt zu spät. Wenn ich hinausklettern würde, würde das Geschirr so viel Lärm machen, dass die Großtante aufwachen würde.
    Ich schaute mich um und glücklicherweise entdeckte ich eine Glas, das halb voll war mit weißen Bohnen. Das würde mir helfen! Ich nahm neun weiße Bohnen heraus. Dann steckte ich den Keks in den Mund und mit dem Gedanken, wer wohl Herr Pickwer sein konnte, machte ich die Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher