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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo
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kommt, der mich besiegt. Nur der, der mich im Spiel besiegt, wird dich sehen können‹.
    Und so geschah es. Der Traumfänger blieb in irgendeinem Buch versteckt und niemand konnte die Prinzessin Jojo und ihren wunderschönen Tanz sehen. Außerdem hatten von da an die Leute keine schönen Träume mehr.«
    »Was geschah weiter?«, fragte ich.
    »Weiter war nichts«, antwortete sie. »Ich habe dir alles genau so erzählt, wie es mir meine Tante, also deine Großtante, erzählt hat, als ich klein war.«
    »Ich würde so gerne das Ende dieser Geschichte hören.«
    »Dann musst du deine Großtante fragen. Vielleicht geht die Geschichte doch noch weiter.«
    »Das werde ich sicher tun!«, sagte ich und legte mich so im Bett hin, als ob ich schlafen wollte.
    Aber als meine Mutter das Zimmer verlassen hatte, sprang ich aus dem Bett, denn ich hatte eine wunderbare Idee. Ich würde den Traumfänger finden und ihn fragen, ob er mir das magische Tuch, das jeden, der es trug, unbesiegbar machte, borgen könnte. Denn wenn ich dieses Tuch tragen würde, dann würde ich sicher gegen Pferd gewinnen.
    Ich wollte sofort mit der Suche beginnen, aber dann dachte ich, am nächsten Morgen wäre es auch noch früh genug.

Auf den Spuren des Traumfängers
     
    Am Sonntagmorgen stand ich als Erster auf und machte für uns alle Frühstück. Das Toastbrot war ein bisschen schwarz, aber alles andere war in Ordnung. Als meine Eltern den Frühstückstisch sahen, waren sie doch sehr zufrieden mit mir. Über den Streit vom Vorabend redete niemand mehr.
    Nach dem Frühstück sagte ich zur Überraschung meiner Eltern, dass ich alle Bücher im Haus abstauben würde. Nicht nur meine Bücher, sondern auch die meiner Schwester, die meiner Eltern und die, die schon lange auf dem Dachboden standen.
    Ich begann sofort mit meiner Arbeit, denn ich hoffte vielleicht so den Traumfänger zu finden, wenn er in einem dieser Bücher versteckt war.
    Leider fand ich nichts außer ein paar alten Zetteln. Dafür entdeckte ich auf dem Dachboden eine Zeichnung an der Wand, die früher nicht dort gewesen war. Es war ein Mädchen mit langen Haaren und einem Faden in der Hand, an den eine leere Zwirnspule angebunden war. Darunter stand mit krakeliger Schrift: »KANNST DU MICH SEHEN?« Ich konnte mir nicht erklären, wer das dort hingeschrieben haben könnte. Ich verbrachte noch den ganzen Vormittag mit den Büchern, aber den Traumfänger fand ich nicht.
     

     
    Nach dem Mittagessen wollte ich auf den Spielplatz gehen und üben, für den Kampf gegen Pferd. Ich wollte schon loslaufen, aber dann sah ich an unserem Zaun die gleiche Zeichnung wie auf dem Dachboden. Nur stand nun darunter: »SIEHST DU MICH ODER NICHT?«
    Ratlos, was das alles zu bedeuten hatte, ging ich nun doch auf den Spielplatz. Auch meine Freunde, die ich fragte, hatten keine Erklärung für die Zeichnung und so übten wir für den Wettkampf.
    Wir begannen mit dem Dosenwerfen. Ich war sehr gut. Ich traf mit drei Steinen die Dose zweimal. Auch beim Baumklettern war ich ziemlich schnell. Ich konnte bis ganz oben klettern, bevor man langsam bis vier zählen konnte und bis neun, wenn man schnell zählte.
    Als ich nach Hause ging, war ich so müde, dass ich nach dem Abendessen sofort einschlief.
    Am nächsten Morgen fing die Schule wieder an. Es war schön, wieder in die Schule zu gehen. Ganz besonders, weil ich hörte, dass in der anderen vierten Klasse ein neues Mädchen war. Alle erzählten, dass sie sehr schön sei. Ich wollte sie unbedingt kennen lernen, aber ich wusste nicht wie. Ich hörte nur, dass sie Milena hieß und dass sie auch Bücher mochte. Am ersten Tag ging ich gleich in die Schulbibliothek, aber ich traf sie dort nicht. So nutzte ich die Zeit viele Bücher durchzublättern. Vom Traumfänger aber fand ich keine Spur.
    Jeden Nachmittag übte ich für meinen großen Fünfkampf gegen Pferd. Das war das allerwichtigste Thema auf dem Spielplatz. Der Tag des Kampfes rückte immer näher.
    Am dritten Schultag passierte noch etwas Interessantes. Als wir in die Klasse kamen, sah ich an der Tafel die gleiche Zeichnung wie an unserem Zaun. Darunter stand: »ICH BIN SICHER, DASS DU MICH SEHEN KANNST!«
    Ich war so überrascht, dass ich vergaß die Tafel zu wischen, obwohl ich in dieser Woche Tafeldienst hatte. Die Lehrerin kam und sah, dass die Tafel nicht sauber war. Auf ihre Frage, wer das gemacht hätte, meldete sich niemand. Als die Lehrerin sagte, dass die ganze Klasse nicht zum Tanztheaterstück gehen
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