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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo
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treffen. Er versuchte es ein paarmal, aber ohne Erfolg.
    Die Schmerzen in meiner Hand wurden immer stärker. Ich stand da und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich schaute in den Himmel, als ob ich von dort Hilfe erwarten würde. Den großen Wagen konnte man schon gut erkennen. Ich schaute auf den Stern, hinter dem der Traumfänger und Prinzessin Jojo lebten. Und plötzlich, wie durch ein Wunder, konnte ich Mundharmonikamusik hören. Es dauerte nicht lange und ich sah, dass über mir, auf dem Rücken von Pferd Hoppala, der Traumfänger und Prinzessin Jojo waren.
    »Was kann ich tun?«, fragte ich die beiden.
    »Willst du ihn besiegen?«, fragte der Traumfänger.
    »Oder willst du ein Gewinner für immer sein?«, fragte mich Prinzessin Jojo.
    »Ich hätte so gerne, dass wir unseren Spielplatz behalten.«
    »Dann lass ihn gewinnen!«, sagte Prinzessin Jojo. Nach diesen Worten verschwanden die beiden so schnell, als ob sie nie da gewesen wären. Mit letzter Kraft warf ich meine Murmel in Richtung der Eisenmurmel. Die Zaubermurmel kam ganz nah zu ihr hin, aber sie traf sie nicht. Es fehlte vielleicht noch ein Zentimeter. Auf dem Spielplatz war es ganz ruhig geworden. Ich konnte nur eine Stimme hören.
    »Nun bist du dran! Du wirst ihn besiegen! Du bist der Beste!« Ich drehte mich um und sah Olivers Vater. Oliver bewegte sich nicht und ich sah seinem Gesicht an, dass er sich schämte.
    »Besieg ihn oder ich werde dir die Ohren lang ziehen!«
    Oliver bewegte sich noch immer nicht, obwohl er sah, dass sein Vater langsam auf ihn zuging. Als der Vater schon die Hälfte des Weges zu ihm gegangen war, stellte ich mich vor Oliver hin und sagte: »Lassen Sie Ihren Sohn endlich in Ruhe. Wenn Sie seine Ohren lang ziehen wollen, dann müssen Sie das zuerst bei mir tun.«
    »Und bei mir!«, hörte ich Milena sagen. Sie stellte sich neben mich.
    »Sie müssen bei mir beginnen!«, sagte mein Vater, der auf einmal neben mir stand.
    »Lassen Sie Ihren Sohn in Ruhe!«, hörte ich meine und Olivers Freunde sagen. Bald standen alle, die auf dem Spielplatz waren, um Oliver herum.
    Als sein Vater das sah, murmelte er etwas und ging nach Hause.
    Oliver bedankte sich bei uns allen und sagte, dass er nie wieder auf diesen Spielplatz kommen würde. Aber damit waren wir nicht mehr einverstanden und sagten, er und seine Freunde könnten von nun an immer hierher kommen und zusammen mit uns spielen.
    Wir verabredeten uns gleich für den nächsten Nachmittag, um zum ersten Mal zusammen zu spielen.
    Mein Vater begleitete Oliver nach Hause. Als er zurückkam, erzählte er, dass Olivers Vater sein Wort gegeben hatte, dass er ihm nie mehr die Ohren lang ziehen würde.

Samstagabend
     
    Ich hörte auf zu erzählen. Um mich herum war alles still. Vielleicht sind die Jungen schon lange weg, dachte ich und traute mich nicht, die Augen zu öffnen. Dann hörte ich Händeklatschen. Nicht zwei, nicht vier, nein, viele Hände klatschten.
    Ich machte die Augen auf. Um mich herum saßen viele Kinder. Wann sie alle gekommen waren, weiß ich nicht, wahrscheinlich, weil ich so in meine Erzählung vertieft gewesen war.
    »Du warst ein Held!«, sagte ein Mädchen.
    »Hast du wirklich eine Zaubermurmel?«, fragt ein anderes.
    »Natürlich!«, antwortete ich und nahm aus der Tasche meine Glasmurmel und zeigte sie den Kindern.
    »Kannst du wirklich aus jeder Entfernung eine andere Murmel treffen?«, fragte der Junge mit der Brille.
    »Da bin ich sicher!«, lachte ich.
    »Kannst du uns das zeigen?«, fragte der Junge mit der Mütze. Er nahm aus seiner Tasche eine Murmel und legte sie weit weg von mir ins Gras.
    Ich rieb die Murmel lange zwischen meinen Händen. Dann fand ich einen sicheren Platz für mein Knie. Ich nahm die Murmel fest zwischen Daumen und Zeigefinger und zielte. Als ich sicher war, dass ich gut gezielt hatte, sagte ich die Zauberformel, die mir meine Großtante beigebracht hatte. »Murmel, Murmel, ich bitte dich, bitte, bitte, triff für mich!« Dann ließ ich die Murmel los. Sie rollte so schnell, dass ich sie fast nicht sehen konnte. Sie rollte und sie traf die andere Murmel, so heftig, dass diese ein paar Meter weit wegsprang. Meine Murmel blieb auf ihrem Platz liegen.
    Wieder klatschten alle und sahen mich mit großen Augen an. Obwohl es schon Zeit war, zum Bahnhof zu gehen, musste ich noch auf viele Kinderfragen antworten: Wo ich mit meinen Eltern hingezogen war, was mit Milena weiter geschehen war, was weiter aus Pferd und meinen anderen Freunden
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